Auch diesen Monat kann ich 7 gelesene Bücher vermelden, obwohl mich unser hundiger Familienzuwachs und eine Erkältung in Trab gehalten haben :)
Gelesene Bücher: 7
Gelesene Seiten: 3.486
Deborah Harkness: Die Seelen der Nacht
Rainbow Rowell: Liebe auf den zweiten Klick
Moira Young: Dustlands. Die Entführung
P.C. Cast & Kristin Cast: House of Night. Verbrannt
P.C. Cast & Kristin Cast: House of Night. Geweckt
Alfred Bekker: Herrschaft der Alten
Bettina Belitz: Dornenkuss
Dienstag, 31. Januar 2012
Lesemonat Januar 2012
Sonntag, 29. Januar 2012
In meinem Briefkasten 02/2012
Diese Woche erreichten mich 3 Bücher, über die ich mich wie immer sehr freue :)
Am Montag kam der von mir sehr erwartete 2. Teil der Atherton-Reihe an. Ich bin schon gespannt, wie es mit Edgar weitergehen wird!Patrick Carman
Atherton. Die Flüsse des Feuers (RE)
Kurzbeschreibung:
Die Welt von Atherton ist zusammengebrochen, die drei Ebenen sind zu einer geworden. Auge in Auge stehen sich Menschen und mutierte Kreaturen gegenüber. Ein verbitterter Machtkampf entbrennt. Das Innere von Atherton, wo die schlimmsten Geheimnisse des Planeten gehütet wurden, ist aufgebrochen. Selbst der mutige Edgar sieht sich vor schier unüberwindbare Herausforderungen gerstellt. Und der verrückte Wissenschaftler, der Atherton einst kreierte, ist näher, als du denkst...
Ebenfalls am Montag erreichte mich Überraschungspost vom Piper-Verlag, ein Thriller aus Dänemark, der sich recht vielversprechend anhört.Julie Hastrup
Vergeltung (RE)
Kurzbeschreibung:
In einer warmen Sommernacht wird die junge Anna ermordet aufgefunden, nicht weit entfernt von ihrem Elternhaus in einer dänischen Kleinstadt. Die Polizei zieht die Sonderermittlerin Rebekka Holm hinzu. Die findet bald heraus, dass die Tat bis in ihre Einzelheiten an einen 20 Jahre zurückliegenden Mord an einer jungen Frau erinnert. Hat sich das Verbrechen von damals wiederholt? Hat Erik, Sohn des örtlichen Pfarrers, seine Freundin umgebracht? Doch dann wird ein zweijähriges Mädchen entführt. Ihr Name: Anna...
Am Samstag erreichte mich dann noch der Roman "Silberklinge", der im Venedig des 15. Jahrhunderts spielt. Auch dieser Titel verspricht interessant zu werden!J.C. Grimwood
Silberklinge (RE)
Kurzbeschreibung:
Venedig 1407: Der junge Tycho verfügt über ungeahnte und furchteinflößende Kräfte. Seine Fähigkeiten will sich auch der Doge zunutze machen und lässt ihn zum besten Assassinen der Stadt ausbilden. Aber nicht nur Menschen stehen auf seiner Todesliste, sondern auch die zahlreichen Hexen und Werwölfe, die die Stadt bevölkern. Tychos Weg als willenloses Instrument des Fürsten ist beendet, als er eines Nachts die hübsche Giulietta trifft. Für sie widersetzt er sich dem allmächtigen Herrscher...
Freitag, 27. Januar 2012
Rezension: Elke Schwab - Mörderisches Puzzle
Titel: Mörderisches Puzzle
Autorin: Elke Schwab
Reihe: Baccus & Borg #2
Genre: Krimi
Verlag: Solibro (02.09.2011)
ISBN: 978-3-932927-37-9
Broschiert, 384 Seiten
Preis: 9,95 €
Bezugsquelle: Solibro
Leseprobe
andere Titel dieser Reihe: Tödliche Besessenheit
Die Kriminalkommissare Lukas Baccus und Theo Borg bekommen es mit einem äußerst schwierigen Fall zu tun, der ihnen im wahrsten Sinne des Wortes nahegeht. Als Postpakete mit Teilen eines noch lebenden Opfers auftauchen, beginnt ein Nerven strapazierender Wettlauf gegen die Zeit.Zur Autorin:
Im Nordosten von Frankreich in einem alten Bauernhaus entstehen die spannenden Krimis der gebürtigen Saarländerin Elke Schwab. In der Nähe zur saarländischen Grenze schreibt und lebt sie zusammen mit Lebensgefährte samt Pferden, Esel und Katze. Schwab wurde 1964 in Saarbrücken geboren und ist im Saarland aufgewachsen. Nach dem Gymnasium in Saarlouis arbeitete sie über zwanzig Jahre im Saarländischen Sozialministerium, Abteilung Altenpolitik. Schon als Kind schrieb sie über Abenteuer, als Jugendliche natürlich über Romanzen. Später entschied sie sich für Kriminalromane. Ihre Krimis sind Polizeiromane in bester "Whodunit"-Tradition.
Rezension:
Der Zeitungsverleger Erwin Frisch verschwindet eines Tages spurlos. Kurz darauf gehen bei der Polizei in Abständen mehrere Päckchen mit abgetrennten Körperteilen ein, die der Pathologe eindeutig dem Verschwundenen zuordnen kann. Auch scheint das Opfer noch am Leben zu sein.
Als dann noch ein weiterer Mitarbeiter der Tageszeitung verschwindet und wiederum ein Päckchen bei der Polizei eingeht, ermitteln die Kommissare Lukas Baccus und Theo Borg auf Hochtouren, denn sie wollen die Opfer unbedingt in noch lebendem Zustand finden. Bald wird klar, dass es sich um mehrere Täter handeln muss und beide Kommissare versuchen alles, um dieses Puzzle zu lösen, bevor die Zeit abläuft...
Mit "Mörderisches Puzzle" und ihrem mittlerweile achten Buch gelingt Elke Schwab wiederum ein spannender Regionalkrimi, der rasant anfängt und bis zum Ende hin spannend bleibt. Die zahlreichen Akteure und Verdächtigen, die allesamt gewisse Leichen im Keller haben, machen das Mitermitteln des Lesers richtig interessant, da zahlreiche Wendungen geschickt und clever miteingebaut wurden.
Somit bleibt bis zum Schluss offen, wer nun für die Entführung und Verstümmelung Erwin Frischs verantwortlich ist, was mich begeistern konnte. Definitiver Pluspunkt des Buches ist auch, dass es sich hierbei zwar um den zweiten Band rund um die Kommissare Baccus und Borg handelt, sich dies aber keineswegs bemerkbar macht. Es braucht keinerlei Vorkenntnisse vom ersten Band der Reihe und "Mörderisches Puzzle" ist ebenso in sich abgeschlossen.
Leider habe ich auch etwas an Kritik vorzubringen: Die Ermittler Baccus und Borg waren mir definitiv zu lax und locker. Ihre oftmals vorgetragenen Frauengeschichten (beide scheinen nicht wirklich Kinder von Traurigkeit zu sein, was das angeht) fand ich eher unangebracht und fehl am Platz. Manches Mal empfand ich auch ihre Herangehensweise an den Fall nicht unbedingt glaubwürdig und erinnerte mich etwas an diese plakativen Polizei-Fernsehserien.
Auch die anderen Charaktere fanden nicht unbedingte Sympathie bei mir. Die Frauen, die in "Mörderisches Puzzle" agieren, waren richtiggehend nervig und glänzten mit Gekeife und Gezicke. Trotzdem fand ich den Fall an sich spannend und auch die Lösung recht unvermutet. Doch leider können Baccus & Borg meiner Meinung nach nicht mit der Kullmann-Reihe von Elke Schwab mithalten. Einen unterhaltsamen Kriminalroman mit Lokalkolorit bietet "Mörderisches Puzzle" aber allemal.
Zur Gestaltung des Buchs: Das in Grüntönen gehaltene Cover zeigt ein maskiertes Gesicht, bei dem ein Auge stechend herausschaut, das in Spotlackoptik hervorgehoben wurde.
Fazit: "Mörderisches Puzzle" überzeugt zwar durch einen gut durchdachten Kriminalfall, doch waren meiner Meinung nach die Charaktere, allen voran Baccus und Borg, in ihrem Verhalten zu überzogen und mir daher leider recht unsympathisch.
Donnerstag, 26. Januar 2012
Rezension: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht
Titel: Die Seelen der Nacht
Autorin: Deborah Harkness
Reihe: All Souls Trilogy #1
Genre: Fantasy
Verlag: Blanvalet (26.09.2011)
ISBN: 978-3-7645-0391-8
Gebunden, 800 Seiten
Preis: 19,99 €
Bezugsquelle: Blanvalet
Leseprobe, Deutsche Website zum Buch/zur Autorin
Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken - wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir - und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben...Zur Autorin:
Deborah Harkness ist Professorin für Europäische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Außerdem schreibt sie ein preisgekröntes Wein-Blog: goodwineunder20.blogspot.com. Die Seelen der Nacht ist Deborah Harkness' erster Roman. Weitere Bücher der Autorin sind bei Blanvalet bereits in Vorbereitung.
Rezension:
Die Historikerin Diana Bishop recherchiert in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford für ein kommendes Projekt. Dazu leiht sie auch das Manuskript "Ashmole 782" aus, das sofort einige Vampire, Dämonen und Hexen auf den Plan ruft. Denn "Ashmole 782" dürfte gar nicht geöffnet werden können, da es mit einem Zauberbann belegt ist und eigentlich als verschollen gilt. Doch Diana ist nunmal nicht nur Historikerin, sondern stammt auch einem uralten Hexengeschlecht ab, nur verweigert sie sich der Magie und Zauberei seit Kindheitsbeinen an.
Nachdem sie "Ashmole 782" nach ihren Recherchen wieder zurückgibt, heften sich die daran interessierten Wesen an sie, und Diana macht die Bekanntschaft von Matthew Clairmont, einem Vampir, der ebenfalls sehr an dem geheimnisvollen Manuskript interessiert ist. Diana verliebt sich in ihn, doch ist Matthew auch an ihr selbst interessiert oder zählt für ihn nur der Zugang zum Manuskript, das für Vampire, Hexen und Dämonen gleichermaßen interessant zu sein scheint?
Deborah Harkness' Debütroman "Die Seelen der Nacht" eignet sich perfekt für die momentan sehr langen und trüben Wintertage. Ein richtiger Wohlfühlschmöker mit einer anständigen Portion Spannung ist der Autorin hiermit gelungen. Der Leser wird von Anfang an mit vielen Informationen gefüttert, die zum Teil auch in wissenschaftliche Details ausufern, die die Autorin aber sehr verständlich zu erklären weiß.
Diana, die Hauptfigur, wird als sehr moderne Hexe dargestellt, die sich von niemandem bevormunden lässt, schon gar nicht von ihrem Gegenpart Matthew, der als 1500 Jahre alter Vampir doch manchmal recht angestaubte Ansichten über das Zusammenleben von Mann und Frau zutage trägt. Somit ergibt sich hier nicht nur eine zarte Liebesgeschichte, die allerdings in keiner Situation zu schmalzig gerät, sondern auch ab und an recht humorvolle Reibereien der beiden, die die Geschichte auflockern.
Der Schreibstil von Deborah Harkness ist sehr bildhaft und detailliert, aber nie zu ausufernd. Man fühlt sich regelrecht in die Geschichte hineinversetzt und die Charaktere und ihr Handeln werden nachvollziehbar dargestellt. Hexen, Dämonen und Vampire agieren wie "normale" Menschen und werden nicht direkt als Wesen anderer Art abgestempelt, was mir sehr gut gefallen hat.
Das Ende bleibt recht offen, da "Die Seelen der Nacht" der Auftaktband einer Trilogie ist. Der zweite Teil, der im Original "Shadow of Night" heißen wird, wird am 10. Juli 2012 erscheinen, ein deutscher Erscheinungstermin ist noch nicht bekannt. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Diana und Matthew weitergehen wird, denn "Die Seelen der Nacht" konnte mich definitiv in seinen Bann ziehen, und man sollte sich von seinem Umfang von 800 Seiten nicht abschrecken lassen!
Zur Gestaltung des Buchs: Das im Grundton schwarz gehaltene Cover zeigt mehrere rosafarbene Knospen und Blüten, die in Spotlackoptik hervorgehoben wurden.
Fazit: "Die Seelen der Nacht" kann durch seine sehr gut durchdachte und auch spannende Geschichte punkten. Trotz seiner 800 Seiten bleibt die Geschichte durchweg interessant, was vor allem den gesamten Charakteren zu verdanken ist, die durchweg zu begeistern wissen.
Dienstag, 24. Januar 2012
Hundiger Familienzuwachs
Ich möchte euch heute gerne einmal unseren hundigen Familienzuwachs vorstellen, der seit dem 13. Januar bei uns wohnt: Floyd, unseren Basset-Hound-Jungen. Er ist nun 13 Wochen alt und hat seine anfänglich etwas schüchterne Art schnell abgelegt. Toben und Spielen stehen momentan ganz hoch im Kurs, aber auch das Schlafen und Erholen am Tag kommt nicht zu kurz ;)
Er hat schon einiges in der kurzen Zeit gelernt, z.B. schläft er nachts schon brav im eigenen Körbchen im Wohnzimmer und zeigt auch schon an, wenn er mal nach draussen zum Geschäftmachen muss. Wir sind sehr stolz auf ihn! Morgen geht es zum ersten Mal in die Welpenstunde, auf die wir sehr gespannt sind.
Hier noch ein paar Fotos von dieser Woche:
Montag, 23. Januar 2012
Rezension: Jackson Pearce - Blutrote Schwestern
Titel: Blutrote Schwestern
Autorin: Jackson Pearce
Reihe: Fairytale Retellings #1
Genre: Kinder-/Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: PAN (04.10.2011)
ISBN: 978-3-426-28352-3
Gebunden, 368 Seiten
Preis: 16,99 €
Bezugsquelle: PAN
Leseprobe
Wenn es dunkel wird, ziehen zwei junge Frauen durch einsame Gassen und Wälder. Mit ihren blutroten Mänteln und süßen Parfüms locken sie Werwölfe an - aber wenn diese sich auf die vermeintlich hilflosen Opfer stürzen, ziehen Scarlett und Rosie ihre Äxte hervor und schlagen zu. Doch dann beginnt die jüngere Rosie zu ahnen, dass es noch mehr im Leben geben kann als die Jagd - und begeht einen Fehler, der sie und Scarlett in größte Gefahr bringt: Sie verliebt sich...Zur Autorin:
Jackson Pearce, geboren 1984, lebt in Atlanta. Sie studierte Englisch und Philosophie, arbeitet als Tanzcoach an einer Highschool und als Autorin. Sie lebt mit einer schielenden Katze und einem Hund zusammen, der wie ein Außerirdischer aussieht, ist auf Facebook und Twitter aktiv und veröffentlicht Videos auf ihrer Website.
Rezension:
Scarlett March ist, seitdem sie als kleines Mädchen von einem Wolf angegriffen wurde und dabei ihre Großmutter verloren hat, durch viele Narben entstellt und musste auch eines ihrer Augen einbüßen. Seitdem gibt es nichts anderes im Leben von Scarlett als die Jagd auf die Fenris. Dabei wird sie unterstützt von ihrer Schwester Rosie und Silas, einem Freund aus Kindertagen.
Rosie, die Jüngere, ist charakterlich ganz anders als Scarlett. Sie merkt schon bald, dass das Jagen nicht alles im Leben sein kann und möchte auch andere Seiten kennenlernen. Doch Silas, der sie aufmuntert, Kurse an einer Volkshochschule zu belegen, um die immerwährend anhaltenden Gedanken an die Fenrisjagd einmal auszublenden, bleibt nicht mehr der gute Freund. Rosie verliebt sich in ihn, doch wie soll sie das Scarlett beibringen, die auf die Unterstützung ihrer Schwester im Kampf gegen die Fenris zählt?
Jackson Pearce ist mit "Blutrote Schwestern" eine wirklich erfrischende und moderne Neuerzählung des Rotkäppchen-Themas gelungen. Scarlett March ist ein sehr hartgesottener Charakter, der (glücklicherweise) einmal nicht durch Schönheit auffällt, sondern durch allerhand Narben und den Verlust eines Auges entstellt ist. Und gerade das und auch ihre sehr burschikose, manchmal ruppige Art machen sie zu einer äußerst interessanten Akteurin.
Ihre Schwester Rosie ist eher das Gegenteil. Recht besonnen und auch nicht so sehr abgebrüht wie Scarlett stellt sie sich ebenso dem Kampf gegen die Fenris, doch muss schon bald bemerken, dass dies einfach nicht ihre Welt zu sein scheint. Sie erwartet mehr vom Leben und dies möchte sie mit Silas teilen, in den sie sich verliebt. Rosie und Silas bleiben allerdings hinter der wirklich starken Scarlett etwas blass.
Die Fenriswölfe fand ich interessant geschildert, da sie sich nicht nur, wie man von den allgemein bekannten Werwölfen gewohnt ist, an Vollmondtagen verwandeln, sondern sie können dies jederzeit, sobald sie die Gier packt, tun. Ausführlich schildert Jackson Pearce auch verschiedene Kämpfe zwischen den March-Schwestern, Silas und den Fenris, die recht brutal sind und somit auch eine gute Portion Spannung in die Geschichte miteinfließen lassen.
Wer auf der Suche nach einer modernen Märchenerzählung, gepaart mit Spannung, Romanze und ein klein wenig Grusel ist, wird mit Jackson Pearce' "Blutrote Schwestern" gut bedient. Großer Pluspunkt ist auch, dass die Geschichte in sich abgeschlossen ist, auch wenn das Buch der Auftaktband zu einer Trilogie von Neuerzählungen bekannter Märchen ist. Im August 2012 soll der nächste Band, der im Englischen den Titel "Sweetly" trägt, erscheinen, der sich dann mit der Geschichte um Hänsel und Gretel beschäftigen wird. Ich bin gespannt, was Jackson Pearce daraus macht.
Zur Gestaltung des Buchs: Das schwarz-weiß gehaltene Cover zeigt zwei Gestalten in blutroten Umhängen, die in einem Wald unterwegs sind. Der in rot gehaltene Buchtitel wurde in Spotlackoptik hervorgehoben.
Fazit: Jackson Pearce kann mit "Blutrote Schwestern" durch eine originell und modern erzählte Rotkäppchen-Variante punkten, die vor allem vom Charakter der Scarlett March lebt.
Donnerstag, 12. Januar 2012
Rezension: Anna Kuschnarowa - Junkgirl
Titel: Junkgirl
Autorin: Anna Kuschnarowa
Genre: Kinder-/Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: Gulliver (12.09.2011)
ISBN: 978-3-407-74259-9
Klappenbroschur, 224 Seiten
Preis: 12,95 €
Bezugsquelle: Gulliver
Leseprobe
Alles begann mit Tara. Der wilden, huskyblauäugigen, verlockenden Tara, in die sich die unscheinbare Alissa Hals über Kopf verliebt. Um mit Tara zusammen zu sein, beginnt Alissa heimlich ein Doppelleben, irrlichtert zwischen Sein und Schein, belügt ihre Eltern und - nimmt Drogen. Sie erlebt ungeahnte Höhenflüge, ist verzaubert, berauscht, fühlt sich unsterblich. Es scheint, als sei Alissas Sehnsucht endlich gestillt. Da zeigen sich tiefe Risse in Taras schillernder Welt...Zur Autorin:
Anna Kuschnarowa, geboren 1975 in Würzburg, studierte Ägyptologie, Prähistorische Archäologie und Germanistik in Leipzig, Halle/Saale und Bremen. Sie unterrichtet Mittelägyptisch an der Universität Leipzig, seilt sich aber regelmäßig aus dem Elfenbeinturm ab und arbeitet dann als freiberufliche Autorin und Fotografin. Bei Beltz & Gelberg erschienen von ihr bereits die Romane Spielverderber und Schattensommer.
Rezension:
Die 15-jährige Alissa ist jüngstes Kind einer sehr frommen Familie. Die Eltern sind mit Leib und Seele Mitglieder einer Freikirche und leben nach strengen Reglements, denen sich auch Alissa unterwerfen muss. Diese fühlt sich schon lange als das schwarze Schaf dieser ach so Heile-Welt-Familie und immer mehr stört sie, dass sie nichts frei entscheiden darf, sondern alles, sogar die Auswahl an Kleidung, vorgeschrieben bekommt.
Dann lernt sie Tara kennen, zwei Jahre älter als sie, neu an der Schule und das genaue Gegenteil von Alissa: Tara trägt provozierend kurze Klamotten, ist gepierct und geschminkt, ein Gothic-Girl wie es im Buche steht. Alissa ist vom ersten Augenblick an fasziniert von diesem geheimnisvollen Mädchen und das beruht auch bei Tara auf Gegenseitigkeit. Aus ihnen wird ein Paar, doch etwas wird immer zwischen ihnen stehen: die Drogen. Bald schon rutschen beide immer tiefer hinab in die Drogenhölle mit allem was dazugehört, und das kann einfach nicht gut enden...
In jüngeren Jahren habe ich einige Literatur über Drogen(geschichten) gelesen, am häufigsten wohl das berühmteste Werk seiner Art, "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" und auch den gleichnamigen Film habe ich mehrere Male gesehen. Mag dieses Buch heutzutage etwas angestaubt erscheinen, da es bereits Anfang der 1980er Jahre erschien, kann man "Junkgirl" doch durchaus damit vergleichen.
Alissa, die sich später als Drogenbraut Alice nennt, und Tara erinnerten mich stark an das Paar Christiane und Detlef. Anfangs durch ihre Liebe vereint, stehen die Drogen später deutlich im Vordergrund und auch zwischen ihnen. Alissa rutscht durch Tara immer mehr ab, denn sie möchte wie ihre Freundin auf dem gleichen Level sein, was den Rausch anbelangt.
Der Leser erlebt am eigenen Leib die Verwandlung von Alissa zu Alice mit. In bildhafter Sprache beschreibt Anna Kuschnarowa den Abstieg dieses Mädchens, erzählt von einem noch nie dagewesenen Rausch, den die Drogen mit sich bringen bis hin zum schrecklichen "Cold Turkey" - dem Kalten Entzug, den Alissa und Tara mehrere Male machen, um die Sucht hinter sich zu lassen.
Ob Alissa ihre Sucht jedoch für immer beenden kann und wird, wird am Ende offengelassen. In ihrem Kopf spukt ab und zu noch die Stimme von Alice herum, ihrer dunklen Seite, die sich anhand von fettgedruckten Passagen häufiger in die Geschichte miteinbringt. "Junkgirl" beschönigt nichts, denn die Wortwahl von Anna Kuschnarowa ist in kurzen knappen Sätzen drastisch, ohne etwas ausschmücken zu wollen. Ich kann den Roman für interessierte Leser nur weiterempfehlen und raten, auch weiterführend "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zu lesen. Auch wenn dieses Buch schon etwas "antiquiert" erscheinen mag, ist es doch der Grundstein dieser Art von Literatur und weiß immer noch zu erschüttern.
Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist sehr psychedelisch angehaucht, Muster in verschiedenen bunten Farben machen auf das Grundthema aufmerksam.
Fazit: "Junkgirl" bietet eine moderne Erzählung des "Christiane F."-Stoffes - und schockiert und erschüttert genauso wie sein (etwas in die Jahre gekommener) Vorgänger.
Mittwoch, 11. Januar 2012
Rezension: Elena Melodia - Nacht
Titel: Nacht
Autorin: Elena Melodia
Reihe: Das Land der verlorenen Seelen # 1
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: PAN (04.10.2011)
ISBN: 978-3-426-28333-2
Gebunden, 448 Seiten
Preis: 16,99 €
Bezugsquelle: PAN
Leseprobe
Eigentlich lebt Alma das perfekte Teenager-Leben: Sie führt mit ihrer kleinen Clique das Leben auf dem Schulhof an, und auch ihr neuer Mitschüler Morgan, der sie mit seinen seltsamen violetten Augen verzaubert, scheint fasziniert von ihr. Doch Alma hat ein Geheimnis: Nacht für Nacht sieht sie in ihren Alpträumen bestialische Morde. Als sie herausfindet, dass diese tatsächlich geschehen, wendet sie sich als Allererstes an Morgan. Die beiden kommen einem Geheimnis auf die Spur, in dessen Zentrum Alma selbst steht und über das sie Morgan zu verlieren droht...Zur Autorin:
Elena Melodia wurde in Verona geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann lebt. Sie arbeitete zunächst als Jugendbuchredakteurin in einem großen Verlag, bevor sie selbst unter die Schriftsteller ging. "Nacht" ist ihr erster Roman und der Auftakt zur erfolgreichsten italienischen Urban-Fantasy-Saga der letzten Jahre.
Rezension:
Die 17-jährige Alma ist die Anführerin einer kleinen Clique, die aus ihr, Seline, Naomi und Agatha besteht. Jedes Mädchen hat mit nicht zu verachtenden Problemen zu kämpfen, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte. Alma selbst hatte vor einiger Zeit einen schweren Autounfall. Seitdem leidet sie unter starken Kopfschmerzen, Alpträumen und jede Berührung einer anderen Person tut ihr weh. Nur bei Morgan, einem mysteriös erscheinenden Mitschüler, ist das anders.
Als mehrere Morde passieren, die Alma in ihren nächtlichen Alpträumen vorhersieht und diese auch in einer Art Trance in einem violetten Tagebuch niederschreibt, versucht sie erst allein, dann mithilfe von Morgan herauszufinden, wer dahintersteckt. Aber nicht nur das: Auch mit ihrer Freundin Agatha scheint einiges nicht zu stimmen, was es herauszufinden gilt...
Alma ist ein Charakter, für den man automatisch eine sehr starke Antipathie entwickelt: Sie ist eiskalt, herzlos und sehr arrogant ihrer Umwelt gegenüber. Doch muss man Elena Melodia zugute halten, dass ihre Charaktere, besonders Alma, sprachlich und in ihrer Handlungsweise authentisch und glaubwürdig erscheinen.
Jede Menge einzelner Handlungsstränge verwirrten anfangs, denn sind im einen Moment noch Alma und ihre mysteriösen Alpträume im Zentrum des Geschehens, wird im nächsten Strang bereits von ihren Freundinnen berichtet, die eigene Probleme mit sich schleppen, die aber rein gar nichts mit dem Grundthema der Geschichte zu tun haben und somit vom eigentlichen Kern ablenken.
Und gerade das wirkt sich meiner Meinung nach negativ auf den Roman aus: Der Klappentext macht sehr neugierig auf das Buch, denn das Grundthema ist unzweifelhaft interessant, Morde durch Alpträume und Tagebuchaufzeichnungen vorherzusehen. Doch leider wird diesem Thema zu wenig Zeit gewidmet und die Autorin schweift zu sehr in nicht unbedingt interessante Nebensächlichkeiten ab. Daher wird auch nach dem Ende des Buches nicht klar, warum Alma diese Visionen hat und was dahintersteckt.
Die Krone setzt dann zusätzlich noch der sehr starke Cliffhanger am Ende des Buches auf, über den ich nicht wirklich erfreut war, da ich anfangs nicht wusste, dass es sich hierbei um den Auftakt eines Mehrteilers handelt. Ich kann nur hoffen, dass sich Elena Melodia mit dem zweiten Band, der im Mai 2012 unter dem Titel "Schatten" erscheinen wird, für eine striktere Richtung entschieden hat, denn wie gesagt, das Grundthema hat durchaus Potenzial und ich werde diese Reihe auch definitiv weiter im Auge behalten!
Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist schlicht, aber durchaus durchdacht gewählt: Ganz in schwarzem Hintergrund gehalten, sieht man am oberen Ende ein angedeutetes Mädchengesicht, in dem sich Wasser zu spiegeln scheint. Der in dunkelblau gehaltene Buchtitel wurde in Spotlackoptik hervorgehoben.
Fazit: "Nacht" hat durchaus Potenzial und ich hoffe, dass der zweite Band "Schatten" sich um einiges steigern wird und Elena Melodia sich nicht wieder zu sehr in unrelevanten Nebensächlichkeiten verliert.
Dienstag, 10. Januar 2012
Rezension: Sarah Pinborough - Die Farben der Finsternis
Titel: Die Farben der Finsternis
Autorin: Sarah Pinborough
Reihe: The Dog-Faced Gods # 2
Genre: Krimi/Thriller (Mystery)
Verlag: Otherworld (September 2011)
ISBN: 978-3-8000-9546-9
Klappenbroschur, 496 Seiten
Preis: 16,95 €
eBook: ePub für 14,99 €
Bezugsquelle: Otherworld
andere Titel dieser Reihe: Die Bürde des Blutes
Cass Jones hat wieder alle Hände voll zu tun: Eine Selbstmordwelle unter Studenten gibt der Polizei Rätsel auf. Die Toten hinterlassen nur einen einzigen Satz: Chaos im Dunkel ein Satz, den sich niemand in ihrem Umfeld erklären kann. Cass erkennt bald eine Verbindung zum schattenhaften Netzwerk um den geheimnisvollen Castor Bright. Doch es zeigt Zerfallserscheinungen: unterschiedliche Parteien haben sich gebildet, die sich feindlich gegenüberstehen. Als Terroranschläge London erschüttern ist klar: Die Welt gerät langsam aber sicher aus den Fugen und ist zum Schlachtfeld unberechenbarer Mächte geworden. Und Cass spielt in deren undurchsichtigen Plänen offenbar eine immer wichtigere Rolle...Zur Autorin:
Sarah Pinborough wurde 1972 in Buckinghamshire geboren und lebt heute nur ein paar Meilen von ihrem Geburtsort entfernt, nachdem sie in ihrer Kindheit die Welt bereist hat (ihr Vater war Diplomat). Mit acht Jahren packte sie ihren Koffer und verließ den Mittleren Osten, um dann zehn Jahre in einem Internat zu verbringen. Die Erinnerungen an diese Zeit geben ihr viel Material für ihre Mysterythriller und Horrorgeschichten.
Rezension:
Cass Jones ist wieder zurück und hat immer noch an dem Tod seines Bruders Christian zu knabbern, vor allem seit er weiß, dass sein Neffe nicht, wie er meinte, auch tot ist, sondern entführt und auch zu allem Überfluss noch bei der Geburt wissentlich von Der Bank vertauscht wurde. Doch hat er auch noch andere Sorgen: In mehreren Großstädten auf der Welt werden verheerende Bombenattentate durchgeführt und in diesem Szenario muss sich Cass einer vermeintlichen Selbstmordserie von Studenten widmen, die alle den geheimnisvollen Satz "Chaos im Dunkeln" hinterlassen.
Auch wird Cass wiederum in die Machenschaften Der Bank hineingezogen, deren Kopf Castor Bright mit eigenen Problemen zu kämpfen hat. Einige hohe Mitarbeiter sind schwer krank, spalten sich vom Netzwerk ab und wenden sich gegen Castor Bright. Cass lässt sich auf einen folgenschweren Handel mit Castor ein, um herauszufinden, wo sein Neffe ist. Doch diese Information lässt sich Castor nicht für umsonst entlocken...
Sarah Pinborough entführt den Leser im zweiten Band ihrer Reihe um Cass Jones wiederum in eine arg zerrüttete Welt. Diesmal legt sie das Augenmerk vor allem auf das mysteriöse Netzwerk um Die Bank und gewährt zahlreiche Einblicke in die Schaltzentrale dieses mächtigen Geheimkonzerns. Neue Charaktere, die neben Castor Bright eine höhere Stellung im Netzwerk innehaben, werden vorgestellt, doch bleibt immer noch Einiges im Dunkeln, sodass die Spannung nicht verlorengeht.
Ich kann nur empfehlen, unbedingt den ersten Band "Die Bürde des Blutes" zu lesen, bevor man sich dem vorliegenden Band widmet, da sonst schwer in die Handlung hineinzukommen ist. Es gibt zwar wiederholt eingestreute Rückblicke, doch reichen diese nicht aus, um die gesamten Zusammenhänge zu verstehen. Gut gefallen haben mir zwei neue Charaktere: Einmal Cass' neuer Assistent Toby Armstrong, der sehr neugierig ist und Cass bei der Ermittlung um die toten Studenten in allem unterstützt und besonders der geheimnisvolle obdachlose Geigenspieler, der immer wieder in Cass' Umfeld auftaucht und ihn mit mysteriösen Botschaften schier zur Weißglut bringt.
Ich kann "Die Farben der Finsternis" oder besser gesagt, beide bisher erschienenen Bände, nur weiterempfehlen. Fans eines Mixes aus Thriller und einer guten Portion Mystery, die sich nicht davor scheuen, zahlreiche Puzzlestücke zu einem Großen und Ganzen zusammenzusetzen, werden hier voll auf ihre Kosten kommen, denn Mitdenken ist hier auch gefragt. Der dritte und abschließende Band um Cass Jones ist bereits in Planung und ich bin sehr gespannt, wie die Autorin die Geschichte und einzelnen Handlungsstränge enden lassen wird.
Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover reiht sich nahtlos zu seinem Vorgänger ein, es wurde z.B. die gleiche Hintergrundtextur benutzt. Auch die Schriftart des Buchtitels ist die Gleiche, diesmal aber in Schwarz statt Rot. Statt der Fliegen zieren zwei Rasierklingen und mehrere blutrote Schnitte das Cover.
Fazit: Sarah Pinborough ist mit "Die Farben der Finsternis" eine gelungene Fortsetzung von "Die Bürde des Blutes" geglückt, die spannend bis zur letzten Seite bleibt und die Neugier auf den abschließenden Band und die komplette Auflösung der mysteriösen Geheimnisse um Castor Bright und Cass Jones noch größer macht.
Montag, 9. Januar 2012
Rezension: Franz Kabelka - Jemand anders
Titel: Jemand anders
Autor: Franz Kabelka
Genre: Krimi
Verlag: Haymon (08.09.2011)
ISBN: 978-3-85218-694-8
Gebunden, 232 Seiten
Preis: 19,90 €
Bezugsquelle: Haymon
Edgar, ehemaliger Franziskanerpater und nunmehriger Fitnesscenterbetreiber, hat innerhalb kurzer Zeit gleich zwei tödliche Unfälle in seinem Studio zu beklagen. Die noch dazu in jenen drei Wochen passierten, an die er sich nach einem Schädel-Hirn-Trauma nicht mehr erinnern kann. Erst allmählich beginnt er zu ahnen, dass des Rätsels Lösung an seiner früheren Wirkungsstätte, dem Konvikt Rosenkranz, zu suchen ist.Zum Autor:
Franz Kabelka, geboren 1954 in Linz, lebt und arbeitet in Feldkirch. Er studierte Germanistik und Anglistik in Salzburg und veröffentlicht seit 1975 Lyrik, Kurzprosa, Essays sowie Theaterstücke in Literaturzeitschriften, Zeitungen und Anthologien. Bei Haymon erschien die Tone-Hagen-Trilogie: Heimkehr. Kriminalroman (2004), Letzte Herberge. Kriminalroman (2006), Dünne Haut. Kriminalroman (2008).
Rezension:
Edgar betreibt seit seiner Abkehr als Franziskanerpater ein Fitnessstudio, in dem binnen weniger Wochen zwei seiner Klienten zu Tode kommen. Doch ausgerechnet in dieser Zeit erleidet Edgar ein Schädel-Hirn-Trauma, das er sich aufgrund eines Unfalls bei einem Waldspaziergang zuzieht, und somit kann er sich an die Hergänge im Studio nicht mehr erinnern. Nur eines ist ihm klar: Die Unfälle müssen irgendetwas mit seiner Vergangenheit zu tun haben.
Edgar war seinerzeit Franziskanerpater im Konvikt Rosenkranz und nannte sich Pater Fidelis. Zwar hat er mit dieser Zeit für immer abgeschlossen, doch reist er aufgrund der Vorfälle im Fitnessstudio dorthin. Und langsam aber sicher fügen sich einzelne Puzzleteile, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben scheinen, zu einem Großen und Ganzen zusammen, mit dem Edgar wohl nie gerechnet hätte...
Franz Kabelka kann durchaus mit seinem Aufbau der Geschichte um Edgar punkten. Jedes einzelne Kapitel spielt in einer anderen Zeit, was allerdings jeweils am Anfang gekennzeichnet wird, sodass man nicht zu sehr den Überblick verliert. Edgar ist der Hauptcharakter, um den sich alles dreht. Franz Kabelka widmet sich der Gegenwart, in der Edgar versucht, seine Erinnerungen wiederzuerlangen, schwenkt um in Edgars Vergangenheit als Pater Fidelis, wobei man als Leser sehr viel über seine Zeit im Konvikt erfährt.
Durchzogen werden diese Kapitel von protokollierten Tonbandaufnahmen, auf die man sich zu anfangs keinen wirklichen Reim machen kann, die sich aber im Nachhinein als recht wichtig in der Geschichte herausstellen. Auch lernt der Leser die beiden verunfallten Klienten des Fitnessstudios, Otto Bell und Johannes Reichert, zu Lebzeiten näher kennen. Viele Perspektivwechsel machen diese Geschichte richtig interessant und noch das kleinste, vermeintlich unwichtige Detail fügt sich in die Lösung mit ein.
Sehr gelungen fand ich auch, dass es keinen direkten Mord zu geben scheint. Beide Unfälle lassen auf körperliches "Versagen" schließen und somit ermittelt auch keine Polizei in diesen beiden Fällen. Edgar allein steht es zu, dieses Rätsel zu lösen und das schafft er auf seine ganz eigene ruhige Art und Weise. "Jemand anders" ist kein typischer Kriminalroman, sondern ein Vertreter der leiseren Sorte, der durch seinen ansprechenden und auch komplexen Aufbau der Geschichte zu überzeugen vermag.
Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover, im Hintergrund ganz in schwarz gehalten, zeigt einen dicken weißen Strick, der wohl auf den Krimiaspekt des Buches anspielen soll.
Fazit: "Jemand anders" ist ein Krimi der leisen Töne, der aber durch seinen geschickten Aufbau, gespickt mit Perspektiv- und Zeitenwechseln, zu überzeugen vermag.
Sonntag, 8. Januar 2012
In meinem Briefkasten 01/2012
Die erste Januarwoche ist nun auch schon wieder vorbei und es erreichte mich diese Woche ein Buch, auf das ich mich schon freue, denn ich möchte gerne wissen, wie es mit Dru weitergeht :)
Um euch schon einmal vorzuwarnen: Es wird die nächsten Wochen etwas ruhiger werden, denn es steht eine private Veränderung bei uns an, wir bekommen nämlich am kommenden Freitag hundigen Familienzuwachs und sind schon ganz aufgeregt. Nun heißt es, die Wohnung welpensicher zu machen und vieles zu besorgen, was der Kleine alles so braucht :)
Hier aber nun mein Neuzugang für diese Woche:Lili St. Crow
Strange Angels. Verraten (RE)
Kurzbeschreibung:
Dru und ihr bester Freund Graves tauchen in einer geheimen Schule unter, um sich vor ihren Verfolgern in Sicherheit zu bringen. Doch während der junge Werwolf mit offenen Armen empfangen wird, behandelt man Dru wie eine Gefangene. Noch dazu trachtet ihr auch hier jemand nach dem Leben. Als Vampire die Schule angreifen, gerät Dru in höchste Gefahr - und muss sich die schockierende Frage stellen, ob der Verräter ihr näher ist, als sie für möglich hielt...