Autor: Markus Blättler
Genre: Fantasy
Verlag: Münsterverlag (13.12.2011)
ISBN: 978-3-905896-19-0
Klappenbroschur, 536 Seiten
Preis: 24,00 €
Bezugsquelle: Markus Blättler
Was gibt es Schlimmeres, als den eigenen Bruder zu verlieren, auf den man hätte aufpassen müssen? Thea Blum, Schülerin am Gymnasium Leonhard, will den Unfalltod von Kilian nicht hinnehmen. Also begibt sie sich mit Hilfe ihrer Freundin Kerstin auf eine Reise in eine andere Dimension - eine Reise, die sie zu ihrem Bruder führen soll und sie ernsthaft in Gefahr bringt. Bald steht Thea vor der schwersten Entscheidung ihres noch jungen Lebens.Zum Autor:
Markus Blättler, 1967 in Basel geboren, ist beim Kanton Basel-Stadt als kaufmännischer Sachbearbeiter angestellt. Er ist außerdem Hausmann und Figurenspieler an einem Basler Kleintheater. "Vado Mori" ist sein Debütroman. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Basel.
Rezension:
Die Basler Gymnasiastin Thea Blum muss einen schmerzlichen familiären Verlust ertragen: Ihr jüngerer Bruder Kilian kommt bei einem Ausflug an das Basler Rheinufer ums Leben und nach diesem tragischen Unfall ist im Leben von Thea nichts mehr, wie es vorher war.
Thea gibt sich die Schuld an Kilians Tod, vergräbt sich in ihrem Kummer und kapselt sich ab. Erst in Kerstin, einer neuen Mitschülerin, die sehr mysteriös und geheimnisvoll wirkt, findet Thea eine verständnisvolle Zuhörerin und die beiden freunden sich an. Theas größter Wunsch, Kilian noch einmal zu sehen und mit ihm zu sprechen, scheint plötzlich in greifbarer Nähe...
Mit Vado Mori ist dem Basler Autor Markus Blättler ein beeindruckendes Erstlingswerk gelungen, das mich von Anfang an in seinen Bann zog.
Der Leser begleitet Thea und ihren Vater anfänglich in ihrem Alltagsleben, sprich Schule und Beruf. Nach und nach entwickelt sich dann der Anteil an Fantastik und auch eine Brise Historie wird nicht ausgespart. Die Mischung aus diesen Anteilen macht diesen Roman, der mit beachtlichen 536 Seiten aufwartet, perfekt.
Thea ist ein sympathisches Mädchen, das sich, wie wohl jeder nachvollziehen kann, die Schuld am Tod ihres Bruders gibt, da sie einen Moment unachtsam war. Ihre Zerrissenheit und ihr Kummer werden authentisch dargestellt und auch ihre Freundschaft zur Außenseiterin der Klasse, Kerstin, wirkt in keinster Weise zwanghaft beigeführt oder gestellt, obwohl beide sehr unterschiedliche Charaktere darstellen.
Kerstin ist eine der interessantesten Charaktere des Buches, die sich selbst als Nachtreiterin bezeichnet und Thea ermuntert, sich auf die Suche nach Kilian zu machen. Die beiden führen gefährliche Experimente durch, die sich zwischen Leben und Tod abspielen und für die Thea bis an ihre körperlichen Grenzen geht.
Eine zentrale Rolle in Vado Mori spielt der Basler Totentanz, den Thea gerade im Geschichtsunterricht durchnimmt und der sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman zieht. Hier kann ich Markus Blättler für seine fundierte Recherche und den wirklich sehr gelungenen Einbau in die Geschichte ein dickes Kompliment aussprechen!
Als äußerst gut gelungen empfand ich auch die Schilderung des Landes Esteradon, einer Art Zwischenwelt für verstorbene Seelen. Markus Blättler hat diese Welt so bildhaft und detailreich geschildert, dass man sie sich als Leser richtiggehend vor Augen führen kann. Auch kommt die Spannung in Vado Mori nicht zu kurz. Gerade manche Szenen in Esteradon ließen mir einige Schauer über den Rücken laufen.
Ich kann Vado Mori uneingeschränkt empfehlen. Leser, die an Fantasy/Urban Fantasy gepaart mit auf teilweise wahren Begebenheiten beruhender Historie (Basler Totentanz) interessiert sind, werden mit diesem beeindruckenden Erstlingswerk sicherlich ihre Freude haben. Ein wirklicher Geheimtipp, der hoffentlich noch viele Leser finden wird!
Fazit: Mit Vado Mori ist Markus Blättler ein beeindruckender Debütroman gelungen, der eine gekonnte Mischung aus Fantasy, Realität und Historie darstellt. Äußerst empfehlenswert!