Mittwoch, 31. August 2011

Lesemonat August 2011

Dieser Monat war absolut flau, aber durch die gegebenen privaten Umstände war das abzusehen. Der September kann und darf also nur besser werden!

Gelesene Bücher: 5
Gelesene Seiten: 2.029

Elke Schwab: Galgentod auf der Teufelsburg
Kim Winter: Sternenschimmer
Herbert Beckmann: Die Nacht von Berlin
Sandra Todorovic: Wächter der Unterwelt. Schlüssel der Ewigkeit
Sam Osman: Das Siegel der Wölfe. Sternensilber

Sonntag, 28. August 2011

In meinem Briefkasten # 73

Gehostet von Kristi.

Bedingt dadurch, dass ich letzte Woche nicht zuhause war, gibt es heute einen Briefkasten-Post der letzten beiden Wochen, in denen sich einiges angesammelt hat:

Tania Carver

Der Stalker
(K)



Kurzbeschreibung:

Suzanne Perry träumt, jemand ist in ihrem Schlafzimmer und berührt sie. Morgens steckt am Fenster ein Polaroid, von ihr selbst, schlafend im Bett. Unter dem Foto stehen die Worte: „Ich wache über Dich.“ Suzanne ist geschockt. Ihr nächtlicher Besucher drängt sich immer mehr in ihr Leben, Angst wird ihr ständiger Begleiter, doch die Polizei findet keine Spur. Dann beginnt eine Mordserie an jungen Frauen. Suzanne wird in ihrer Wohnung überfallen und verschleppt. Polizei-Profilerin Marina glaubt nicht an einen Serientäter. Sie beginnt zu ermitteln. Und begegnet ihren eigenen Ängsten.



Max Bentow

Der Federmann
(K)



Kurzbeschreibung:

Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord – wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Trojan hofft, durch die kleine Tochter der Ermordeten einen Hinweis zu bekommen, doch dann verschwindet das Mädchen von einem Tag auf den anderen. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls – und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.



Vincent Kliesch

Der Todeszauberer
(K)



Kurzbeschreibung:

Eine verstümmelte Frauenleiche wird ans Havelufer geschwemmt, und Hauptkommissar Julius Kern steht vor einer neuen Herausforderung: Siebzehn Frauen hat der so genannte Schläfenmörder bereits getötet, und die Opfer haben nur eines gemeinsam – eine Schlagwunde an der rechten Schläfe. Inmitten der schwierigen Ermittlungen erhält Kern einen anonymen Brief von einem alten Bekannten: Tassilo Michaelis, freigesprochener Massenmörder und Kerns Erzfeind, scheint Informationen zu besitzen, die Kern auf die Fährte des Schläfenmörders führen könnten. Doch er verlangt dafür einen hohen Preis...



Jutta Profijt

Blogging Queen
(K)



Kurzbeschreibung:

Nachdem Stewardess Lulu von einer Ohrenentzündung heimgesucht und für fluguntauglich erklärt wird, steckt sie ihre Zeit in einen Mode-Blog, der einschlägt wie eine Bombe. Bald schon ist sie eine der führenden Trendsetterinnen. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht plötzlich die Polizei vor der Tür stehen würde...



Antonia Michaelis

Die Worte der weißen Königin
(K)



Kurzbeschreibung:

Niemanden beneidet Lion mehr als die Seeadler, wenn er sie beobachtet, wie sie hoch am Himmel kreisen, so frei und glücklich. Bei ihm zu Hause in dem Dorf an der Ostsee gibt es nicht viel, auf das man neidisch sein könnte. Immer häufiger verwandelt sein Vater sich im Alkoholrausch in den gewalttätigen schwarzen König, der Lion misshandelt. Als er es nicht mehr aushält, flüchtet Lion in den Wald zu den Adlern. Doch das Leben dort ist hart und immer wieder denkt Lion an die weiße Königin, die alte Frau, die ihm einst so wunderbar vorgelesen hat. Durch sie hat er den Zauber der Worte, ihre Wärme und Kraft entdeckt...



C.J. Lyons

Schlangenblut
(K)



Kurzbeschreibung:

Die 14-jährige Ashley ist verschwunden. Ist sie mit ihrer Internetbekanntschaft Bobby durchgebrannt? Dafür sind ihre Spuren verdächtig professionell verwischt. FBI-Agentin Lucy Guardino findet schnell heraus, dass Bobby seit Wochen keinen Kontakt mehr zu Ashley hatte. Wer auch immer sich als Bobby ausgegeben hat, Ashley befindet sich jetzt in seiner Hand. Und sein grausames Spiel hat gerade erst begonnen. Denn mit psychischer Gewalt will er das Mädchen von sich abhängig machen.



Zoë Beck

Der frühe Tod
(K)



Kurzbeschreibung:

Lauf weg!, ist ihr erster Gedanke. Caitlin will nicht glauben, was sie vor sich sieht. Zu ihren Füßen liegt ihr Exmann. Tot. An seinem Kopf eine klaffende Wunde, die keinen Zweifel zulässt: Er ist ermordet worden. Den Schock noch in allen Gliedern, ruft sie die Polizei. Auch wenn sie weiß, dass die ihr unbequeme Fragen stellen wird. Denn Caitlin ist nicht die, für die sie in dem idyllischen schottischen Dorf alle halten. Und für den Mord an ihrem Exmann hat sie das stärkste aller Motive: Rache.

Doch schon bald wird Caitlin klar: Die Polizei ist nicht ihr größtes Problem. Es gibt da noch jemanden, der über jeden ihrer Schritte genau informiert ist. Und der würde sie lieber tot als lebendig sehen...



Melvin Burgess

Nicholas Dane
(K)



Kurzbeschreibung:

Als Nicholas' Mutter stirbt, muss er von einem Tag auf den anderen ins Heim. Dort herrschen Disziplin, Unterdrückung und brutale Gewalt. Doch noch schlimmer als die prügelnden Lehrer ist der Heimleiter Mr Creal, der den Jugendlichen mit großer Freundlichkeit begegnet - um sie dann zu missbrauchen. Mit allem Stolz und aller Selbstachtung, die Nicholas noch hat, wagt er die Flucht aus dem Heim.



Johanna Trommer

Letterland. Die Diamantenquelle
(K)



Kurzbeschreibung:

Die 13-jährige Tinka liebt Bücher über alles. Eines Tages findet sie einen mysteriösen Brief, der sie und ihre Freundin Isabell zum Antiquar Antonius führt. Dort erfahren sie von der Existenz des Reiches Grammaton, dessen Bevölkerung aus lebendigen Buchstaben, den Letterlingen, besteht und davon, dass Grammaton in großer Gefahr ist. Denn Letterlinge schöpfen ihre Energie aus der Fantasie lesender Kinder in der Menschenwelt und die Begeisterung für das Lesen schwindet... Tinka und Isabell müssen das mit einem Fluch behaftete Buch Atnaphias in Grammaton finden und es in die Menschenwelt bringen. Nur so können sie Letterland retten.



Alice Kuipers

Vor meinen Augen
(K)



Kurzbeschreibung:

Das Haus kommt ihr zu groß vor, der Schultag zu lang, das Licht zu hell. Manchmal dreht sich alles und Sophies Hände werden schweißnass. Und was in aller Welt hat sie jemals mit Abigail verbunden? Ihre beste Freundin hat nur noch Partys und Jungs im Kopf und ist Sophie mit einem Mal furchtbar fremd. Verbunden fühlt sich Sophie dagegen mit der neuen Mitschülerin Rosa-Leigh. Sie schreibt Gedichte und genießt es, anders zu sein. Aber wie soll Sophie ihr näherkommen ohne über den schrecklichen Tag zu reden? Den Tag, der alles veränderte...



Libba Bray

Ohne.Ende.Leben.
(K)



Kurzbeschreibung:

Der 16-jährige Cameron ist nicht gerade der Beliebteste. Seine Gedanken kreisen hauptsächlich um sich selbst, sein armseliges Dasein – und um die hübsche, aber unerreichbare Staci. Das ändert sich, als er unheilbar an Creutzfeldt-Jakob, auch bekannt als Rinderwahnsinn, erkrankt. Seine einzige Hoffnung ist Dulcie, ein Engel mit pinken Haaren und Springerstiefeln, die ihn auf eine Mission schickt: Zusammen mit seinem Krankenhaus-Bettnachbarn soll Cameron den Zeichen folgen, Dr. X finden und das Universum retten. Keine leichte Aufgabe, aber, wie es aussieht, die letzte Chance, geheilt zu werden. Alles nur ein Traum? Möglich. Trotzdem ist das, was Cameron in den folgenden zwei Wochen erlebt, mehr als in den ganzen 16 Jahren zuvor.



P.C. & Kristin Cast

House of Night. Verbrannt
(K)



Kurzbeschreibung:

Die Dinge stehen schlecht im House of Night. Zoeys Seele ist zerschmettert. Um sie herum ist alles zerstört, wofür sie je gekämpft hat. Und mit einem gebrochenen Herzen will sie lieber in der Schattenwelt bleiben. Stark scheint der Einzige zu sein, der zu ihr durchdringen könnte, doch dafür müsste er sterben. Und das würde Zoey umbringen. Doch auch Stevie Rae und Aphrodite könnten helfen, wenn sie nur wollten. Warum zögern sie? Ein Spiel mit dem Feuer, das alle verbrennen könnte...



Adam Gidwitz

Eine dunkle und GRIMMige Geschichte
(RE)



Kurzbeschreibung:

LESER, NIMM DICH IN ACHT! Was nun folgt, ist ein Märchen. Ein Märchen?, wirst du vielleicht denken. Märchen sind doch Kinderkram! Doch in diesem Märchen hüpfen keine kleinen Mädchen mit roten Kappen fröhlich durch den Wald. WAS ZWISCHEN DIESEN SEITEN AUF DICH LAUERT ist die wahre Geschichte von Hänsel und Gretel ein Märchen voller dunkler Zauberer, gefährlicher Hexen und todbringender Drachen. TRITT EIN. Dieses Märchen ist vielleicht furchterregend, sicherlich blutig und definitiv nichts für Angsthasen; aber anders als alle anderen Märchen die du kennst, ist dieses hier wahr.



Kady Cross

Das Mädchen mit dem Stahlkorsett
(RE)



Kurzbeschreibung:

Sie ist eine ganz besondere junge Dame: Ihr Name ist Finley Jayne, sie ist sechzehn Jahre alt und arbeitet als Dienstmädchen. Gelegentlich. Gelegentlich entschließt sie sich jedoch, auf den Straßen Londons Jagd auf Verbrecher zu machen. Finley mag hübsche Kleider, ihre Unabhängigkeit und wohlerzogene junge Männer. Wen Finley nicht mag, der kommt ihr besser nicht in die Quere, denn sie ist außergewöhnlich stark. Doch hinter ihren enormen Kräften verbirgt sich ein dunkles Geheimnis ...

In London kreuzen Luftschiffe am Himmel, dampfbetriebene Automaten erledigen die niederen Arbeiten, und von jungen Mädchen wird vor allem eines erwartet – anständig sein und hübsch aussehen. Mit Letzterem kann sie durchaus dienen, aber mit der Sittsamkeit hapert es bei Finley Jayne gewaltig, denn sie ist übermenschlich stark, und wenn ihr Temperament mit ihr durchgeht, kann es für ihre Kontrahenten schon mal böse enden. Als sie deshalb ihre Anstellung im noblen Haushalt der Familie August-Raynes verliert, scheint Finleys Schicksal besiegelt. Aber dann begegnet sie dem jungen Adligen Griffin, der gemeinsam mit seinen Freunden die wunderlichsten Experimente veranstaltet. Und Finley passt perfekt in die bunt gemischte Truppe, denn Griffin und seine Freunde haben ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten, die sie im Kampf gegen das Böse auf den Straßen Londons einsetzen. Doch Finley trägt eine dunkle Seite in sich, und obwohl Griffin zarte Gefühle in ihr erweckt, fühlt sie sich auch zu dem zwielichtigen Gangster Jack Dandy hingezogen. Als Griffin und seine Freunde einer gigantischen Verschwörung auf die Spur kommen, die nicht nur Königin Victoria, sondern das ganze Empire bedroht, muss Finley sich entscheiden...



Harald Pflug

Tschoklet
(RE)



Kurzbeschreibung:

Captain John Edwards, Leiter einer Scoutpatrouille der 7. US-Armee, macht sich kurz nach der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 mit seiner Truppe auf den Weg nach Karlsruhe. Unterwegs werden zwei seiner Soldaten erschossen. Anschließend versucht ein Unbekannter, das Fahrzeug des Offiziers mit einer Panzermine auszuschalten. Der Anschlag misslingt. Edwards und seine Leute wissen nicht, warum man ihnen nach dem Leben trachtet. Bis sie in der ehemaligen Panzerkaserne in Schwetzingen erste Hinweise auf den Täter bekommen...



John Henry Eagle

Der eiserne König
(RE)



Kurzbeschreibung:

Dunkle Seelen regieren das Land Pinafor. Noch ruht der eiserne König in seinem Grab. Wenn er aufersteht, droht der endgültige Untergang des Reiches. Doch es gibt Hoffnung: ein Mädchen mit grünen Augen, honigfarbenem Haar und Sommersprossen, auf ihren Rücken ist ein Labyrinth tätowiert, eine rätselhafte Karte. Dieses geheimnisvolle Mädchen zu finden, ist der Auftrag, der an Hans ergeht. Unter dem Schutz der dreizehn weisen Weiber zieht Hans mit Sneewitt und ihren Gefährten los. Aber der grausame Krieger Grimm und die sieben Raben sind ihnen voraus. Um seine Welt zu retten, dringt Hans immer tiefer ein in das unheimliche und verzauberte Land. Seine große Suche wird zu einem märchenhaften und phantastischen Romanabenteuer.



Georg Haderer

Der bessere Mensch
(RE)



Kurzbeschreibung:

Schäfer ist zurück und er ist besser gelaunt denn je. Schließlich war der Polizeimajor in seinem letzten Fall dem Wahnsinn wesentlich näher als der Aufklärung der Morde. Der Pharmaindustrie sei Dank geht es ihm nun bestens. Fast zu gut, findet Assistent Bergmann, als sich sein Chef pillengestärkt und manisch rechthaberisch in die Ermittlungen stürzt: Ein Nationalrat im Ruhestand liegt tot in seinem Arbeitszimmer. Von seinem Kopf ist nicht mehr viel übrig, nachdem der Täter ihn mit Phosphorsäure übergossen hat. Die DNA-Spur allerdings führt zu einem Verbrecher, der seit fünfzehn Jahren tot ist. Wenig später wird ein türkisches Mädchen mit einem Messer in der Brust in der elterlichen Wohnung gefunden. In heiligem Zorn auf den tyrannischen Vater übt Schäfer Selbstjustiz und wird geradewegs nach Salzburg strafversetzt, wo der Fall eine so bizarre wie dramatische Wendung erfährt...

Freitag, 26. August 2011

Rezension: Patrick Ness & Siobhan Dowd - Sieben Minuten nach Mitternacht

Titel: Sieben Minuten nach Mitternacht

Autoren: Patrick Ness & Siobhan Dowd

Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)

Verlag: cbj (29.08.2011)

ISBN: 978-3-570-15374-1

Gebunden, 216 Seiten

Preis: 16,99 €

eBook: ePDF für 13,99 €

Bezugsquelle: cbj

Special zum Buch

Der 13-jährige Conor hat jede Nacht einen furchtbaren Albtraum, von dem er niemandem erzählen kann und will. Da erscheint eines Nachts ein Monster vor seinem Schlafzimmerfenster. Aber es ist nicht der Schrecken aus seinen Träumen. Dieses Wesen ist uralt, wild und weise - es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um dem Jungen zu helfen.

Zu den Autoren:

Patrick Ness ist als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Kinder- und Jugendbücher wurde er mehrfach ausgezeichnet, er gewann u.a. den renommierten Costa Children's Book Award und war auf der Auswahlliste für die Carnegie Medal.

Siobhan Dowd arbeitete als Redakteurin für PEN International und als freischaffende Autorin. Bereits ihr Debütroman wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, ihr drittes Jugendbuch mit der Carnegie Medal. Nach schwerer Krankheit erlag Siobhan Dowd 2007 ihrem Krebsleiden.



Rezension:

"Sieben Minuten nach Mitternacht" erzählt die Geschichte des 13-jährigen Conor O'Malley, der mit seiner Mutter, die schwer an Krebs erkrankt ist, zusammenwohnt. Jede Nacht um genau 00:07 Uhr erscheint ihm ein Monster, das trotz seiner unheimlichen Erscheinung nichts Böses von Conor will. Es möchte ihm vielmehr anhand von drei Geschichten, die er erzählt, Conor aufzeigen, wie das wahre Leben ist und dass man sich nicht von scheinbaren Gegebenheiten täuschen und der Wahrheit ins Auge sehen sollte, egal, wie schrecklich sie auch sein mag.



Conor ist ein sehr tragischer Charakter: In der Schule wird er, ausgenommen von Mitschülern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihn zu mobben, gnadenlos übersehen. Sein Vater hat ihn vor vielen Jahren verlassen und lebt mit seiner neuen Familie in Amerika. Mit seiner Großmutter, die sich um die kranke Mutter Conors kümmert, versteht er sich nicht sonderlich. Somit bleibt nur das Monster übrig, dem er sein Herz ausschütten kann, was ihm aber auch nicht sehr leicht fällt, denn er frisst jegliches Problem in sich hinein.



Patrick Ness, der das Buch nach einer Idee von der 2007 an Krebs verstorbenen Siobhan Dowd niedergeschrieben hat, hat mit Conor und den anderen Charakteren lebensnahe Figuren erschaffen, in die sich der Leser sehr schnell einfühlen kann. Das Wort "Krebs" wird nie ausgesprochen, doch schon beim ersten Auftritt der Mutter wird klar, an welcher tödlichen Krankheit sie leidet.



Trotz dieses Krankheits-Themas wirkt die Geschichte in keinster Weise aufgesetzt. Es beabsichtigt nicht, auf die sogenannte Tränendrüse zu drücken, sondern vielmehr, dass man geliebte Menschen auch loslassen und nach vorne schauen muss, auch wenn es in dem Augenblick schwer fällt und man sich Vorwürfe macht, nicht helfen zu können. "Sieben Minuten nach Mitternacht" ist ein Buch, das ich jedem Leser ans Herz legen möchte, denn es wühlt nicht nur auf, sondern vermag auch zu trösten.



Erwähnenswert sind die wunderbaren Schwarz-Weiß-Illustrationen von Jim Kay, die die komplette Geschichte begleiten und sie zusätzlich unterstützen. Vor allem die doppelseitigen Zeichnungen des Monsters konnte ich minutenlang staunend anschauen, so gut haben sie mir gefallen. Von mir eine definitive Leseempfehlung!



Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover wurde von Jim Kay, der auch die Illustrationen zum Buch gezeichnet hat, gestaltet. Es zeigt Conor im Schatten einer knorrigen Eibe auf dem Friedhof hinter seinem Haus.



Fazit: "Sieben Minuten nach Mitternacht" versteht es, zu berühren, aber auch zu trösten - eine Geschichte, die ihresgleichen sucht und die noch sehr lange nachhallt. Patrick Ness ist hiermit ein kleines Meisterwerk gelungen!



Mittwoch, 17. August 2011

Blogpause

Blogpause vom 18.08. - 24.08.2011 !

Rezension: Kim Winter - Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer

Autorin: Kim Winter

Reihe: Sternenschimmer # 1

Genre: Jugendbuch (ab 13 Jahren)

Verlag: Planet Girl (15.07.2011)

ISBN: 978-3-522-50278-8

Gebunden, 576 Seiten

Preis: 16,95 €

eBook: ePub für 14,99 €

Bezugsquelle: Planet Girl

Leseprobe, Sternenschimmer auf Facebook

Die Erde in der Zukunft. Gespannt warten alle in der Stadt unter den Glaskuppeln auf die Ankunft der Flüchtlinge vom Planeten Loduun. Mia will helfen und engagiert sich in einem der Flüchtlingshäuser, wo sie den geheimnisvollen Iason kennenlernt. Wie zwei Planeten kreisen sie umeinander, ziehen sich an und doch liegen Lichtjahre zwischen ihnen. Sie sind wie Feuer und Wasser, wie Gefühl und Verstand. Und es ist eine Liebe auf Zeit. Denn die Loduuner haben von Geburt an einen Sinn. Wenn sie ihn erfüllt haben, sterben sie. Mia will trotzdem nicht aufgeben. Es muss noch einen anderen Weg für sie und Iason geben.

Zur Autorin:

Kim Winter, geboren 1973 in Wiesbaden, lebt mit ihrer Familie im Taunus. Nach einer Ausbildung zur Sozialarbeiterin arbeitete sie im Pflegekinderdienst und in einem Waldkindergarten. Dann widmete sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft, die sie selbst als "Schreibsucht" bezeichnet. Dem Wald ist Kim Winter übrigens noch immer sehr verbunden, weil sie dort neben einem Café in Wiesbaden am liebsten schreibt, und das immer mit Musik im Ohr. Außerdem spielt sie Theater, engagiert sich umweltpolitisch und kann es nicht lassen, Dinge zu hinterfragen. "Bei Ungerechtigkeiten weggucken, geht gar nicht."



Rezension:

Die zukünftige Erde: Die 17-jährige Mia lebt in einer Stadt, die von einer riesigen Glaskuppel geschützt wird, seit diverse Umweltkatastrophen geschahen. Seit diesen Geschehnissen sind die Menschen enger aneinander gerückt und auch eine neue Art von Zusammenhalt ist entstanden, durch die das Überleben erst machbar war. Auf Loduun, einem fernen Planeten, passiert aber das Gegenteil: Durch einen furchtbaren Krieg bedingt müssen seine Bewohner auf die Erde flüchten und werden dort in Wohnheimen untergebracht.



Mia engagiert sich neben der Schule in einem solchen Heim, in dem sie Iason kennenlernt, der sie von Anfang an fasziniert und in den sie sich verliebt. Doch alle Loduuner haben einen Sinn für ihr Dasein. Sobald dieser erfüllt ist, sterben sie. Werden Mia und Iason dennoch zueinander finden?



Kim Winter ist mit "Sternenschimmer" eine sehr vielseitige und vielschichtige Dystopie gelungen. Mia als Protagonistin war mir von Beginn an sympathisch. Man lernt sie sehr gut anhand der Schilderungen ihres schulischen und privaten Alltags kennen und vergisst beim Lesen fast, dass die Geschichte in der fernen Zukunft spielt, da sich der Alltag nicht sehr großartig von unserem heutigen Leben unterscheidet.



Die Schilderungen, die Kim Winter über die Zukunft sehr zahlreich, bildhaft und detailliert mit in den Roman einfließen lässt, machen nachdenklich. Denn man könnte sich genau so eine Zukunft durchaus vorstellen, wenn Klimawandel und Umweltkatastrophen überhand nehmen und nicht vorher von der Weltbevölkerung die Reißleine gezogen wird.



Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, wie schon der Klappentext verrät. Mia und Iason könnten vom Charakter her unterschiedlicher nicht sein, doch werden sie während der Handlung immer mehr zu einer Einheit, die sich ohne viele Worte versteht. Originell und neu empfand ich die Idee der Autorin, dass alle Loduuner mit einem Sinn geboren werden. Auch wenn sich dahinter ein trauriger Aspekt abzeichnet, denn sobald ein Loduuner seinen Sinn erfüllt hat, muss er sterben.



Dieser Aspekt lässt den Leser automatisch mit Mia und Iason mitfiebern und -zittern, denn man bangt, ob sich ihre Liebe wirklich erfüllen wird. Kim Winter konnte mich mit "Sternenschimmer" vollends überzeugen. Diese Dystopie vereint alles, was ein Buch dieses Genres braucht: Gelungene Schilderungen der zukünftigen Erde, sympathische und überzeugende Protagonisten, eine gefühlvolle Liebesbeziehung und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Obwohl der Roman in sich abgeschlossen ist, ist eine Fortsetzung bereits geplant, denn die Autorin schreibt gerade am zweiten Band. Wann dieser erscheinen wird, steht allerdings noch nicht fest. Ich freue mich aber bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit Mia und Iason!



Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover wurde von Maria-Franziska Löhr, die viele wahrscheinlich durch ihre ebenso gelungene Covergestaltung der "Splitterherz"-Reihe von Bettina Belitz kennen, gestaltet. Es zeigt den Planeten Erde und die Stadt, in der Mia lebt und die sich auf kleinstem Raum befindet. Der Buchtitel, der aus einzelnen kleinen Sternen besteht, wurde in Spotlackoptik hervorgehoben.



Fazit: "Sternenschimmer" überzeugt durch seine Vielschichtigkeit: Überzeugende Zukunftsschilderungen, das Leben von verschiedenen Kulturen miteinander und eine Liebe, die scheinbar keine Erfüllung finden kann, können vollends überzeugen.



Dienstag, 16. August 2011

Rezension: Herbert Beckmann - Die Nacht von Berlin

Titel: Die Nacht von Berlin

Autor: Herbert Beckmann

Genre: Krimi/Regionalkrimi

Verlag: Gmeiner (08.08.2011)

ISBN: 978-3-8392-1215-8

Broschiert, 326 Seiten

Preis: 12,90 €

eBook: ePub oder PDF für 9,99 €

Bezugsquelle: Gmeiner

Leseprobe

September 1911. Berlin ist Weltstadt. Rastlos, vergnügungssüchtig, nervös. Selbst bei Nacht eine "Stadt aus Licht". Doch im Schatten des glitzernden Lichtermeers der Reichshauptstadt gedeiht das Verbrechen auf nie gesehene Weise: An verschiedenen Orten Berlins werden Leichen gefunden - brutal ermordet, grotesk kostümiert, theatralisch ausgestellt. Der blutjunge Ermittler Edmund Engel begreift als Erster, dass hier kein gewöhnlicher Mörder am Werk ist. Und auch der erfahrene Nervenarzt Alfred Muesall erkennt die Handschrift eines modernen Tätertyps. Einen "Künstler" im Fach Mord, dessen bizarre Spur in das weltberühmte Berliner Metropol-Theater führt...

Zum Autor:

Herbert Beckmann, 1960 geboren, lebt mit seiner Familie in Berlin. Er hat zahlreiche Sachbücher, Hörspiele und Geschichten für Kinder und Erwachsene veröffentlicht. Mit seinem ersten historischen Roman "Die indiskreten Briefe des Giacomo Casanova" war er 2010 für den Sir-Walter-Scott-Preis nominiert. "Die Nacht von Berlin" ist sein dritter Roman im Gmeiner-Verlag.



Rezension:

Der junge Kriminaler Edmund Engel ist Frischling bei der Berliner Kriminalpolizei. Kurz nach seinem Antritt wird die Leiche einer Schneiderin aus dem Wasser geborgen und einige Tage später die Familie des Juweliers Stoltze tot aufgefunden, künstlerisch drapiert im Ladenschaufenster. Doch der Morde nicht genug: Als dann noch die Leiche einer Künstlerin aus dem bekannten Metropol-Theater auf einer Parkbank entdeckt wird glaubt Engel langsam an das Werk eines Serientäters.



Doch niemand will ihm Glauben schenken. Die Kommissare, mit denen er zusammenarbeitet, gehen von Einzeltätern aus und Engel wird von höchster Stelle kaltgestellt. Nur der Nervenarzt Dr. Muesall hat wie Edmund den gleichen Verdacht und unterstützt ihn bei seinen Ermittlungen, die er nunmehr auf eigene Faust durchführen muss...



Ich habe mich mit "Die Nacht von Berlin" auf einen atmosphärischen Krimi aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts gefreut und das konnte Herbert Beckmann mit seinem Roman vollends erfüllen. Der junge Edmund Engel war mir von Anfang an sympathisch, da er für die Zeit, in der der Roman spielt, schon unglaublich moderne Ansichten, was die Ermittlungen angeht, hat. Er wirkt zwar recht scheu und schüchtern, doch ist ihm das angesichts seiner Vorgesetzten nicht zu verdenken.



Diese kommen allesamt sehr arrogant und rechthaberisch daher, aber im Grunde genommen haben sie von Tuten und Blasen keine Ahnung. Sie ziehen vor, schnell einen Täter auszumachen, ohne je irgendwelche Ungereimtheiten oder nicht passende Vorfälle zu hinterfragen. Denn es zählt nur eines: Schnellstmöglich einen Täter festzunehmen, ob dieser nun wirklich infrage kommt oder nicht, es zählt der Erfolg! Umso schneller kann man sich dann dem obligatorischen Gang ins nächste Wirtshaus widmen.



Edmund ist daher bei seinen neuen Kollegen nicht gern gesehen, denn er nimmt sich heraus, Dinge zu hinterfragen und näher zu beleuchten und das passt den Kommissaren so gar nicht in ihr Konzept. Selbst von höchster Stelle wird er nicht unterstützt sondern eher belächelt. Nur durch die Unterstützung des Nervenarztes Dr. Muesall gelingt es ihm, den Täter zu stellen und somit seinen Kollegen zu zeigen, was wirklich in ihm steckt.



Herbert Beckmann versteht es mühelos, das Berlin im frühen 20. Jahrhundert darzustellen. Zügellos, vergnügungssüchtig bei den Reichen auf der einen Seite, schildert er aber auch eindrucksvoll die Armut und die Trostlosigkeit der Menschen, die am Rande der höheren Gesellschaft leben. Durch diese detaillierten Schilderungen fühlt man sich als Leser richtiggehend in diese Zeit zurückversetzt.



Der Täter wird bis zum Ende hin nicht ersichtlich, sodass eine gewisse Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Die Auflösung indes ist stimmig und schlüssig. Gut gefallen haben mir auch Auftritte von Personen, die real existierten, wie z.B. Alfred Doeblin, der später mit seinem Roman "Berlin Alexanderplatz" berühmt wurde oder Fritzi Massary, die wirklich als Sopranistin im Metropol-Theater auftrat.



"Die Nacht von Berlin" hat mich in das Berlin von 1911 entführt und mir schöne unterhaltsame Lesestunden beschert. Ich hoffe, dass Herbert Beckmann sich dazu entschließt, daraus eine Serie um Edmund Engel entstehen zu lassen, denn ich würde gerne mehr von diesem wirklich sympathischen jungen und modernen Ermittler dieser Zeit lesen.



Zur Gestaltung des Buchs: Das farbige Cover zeigt eine Reihe junger Tänzerinnen während einer Aufführung im Theater, was sehr gut zum Thema des Buches passt.



Fazit: "Die Nacht von Berlin" kann ich interessierten Lesern von historischen Krimis nur wärmstens ans Herz legen. Ein sympathischer junger Ermittler, der trotz einiger Hindernisse an seinem Verdacht festhält und atmosphärische Schilderungen des Berlin um 1911 wissen zu unterhalten und zu fesseln.

Rezension: Bernhard Aichner - Für immer tot

Titel: Für immer tot

Autor: Bernhard Aichner

Reihe: Max Broll # 2

Genre: Krimi/Regionalkrimi

Verlag: Haymon (03.08.2011)

ISBN: 978-3-85218-882-9

Broschiert, 240 Seiten

Preis: 12,95 €

Bezugsquelle: Haymon

andere Titel dieser Reihe: Die Schöne und der Tod

Um sie herum ist alles dunkel, ein Handy ist ihre einzige Verbindung zur Außenwelt, zur Polizei und zu ihrem Stiefsohn, dem Totengräber Max Broll. Ihre letzte Erinnerung: Ein Mann ist in ihre Wohnung eingedrungen, hat sie überwältigt, in eine Kiste gepfercht und irgendwo im Wald vergraben. Und sie erinnert sich auch, wer der Mann war: Leopold Wagner, der "Kindermacher". Das Problem ist nur: Wagner kann es nicht gewesen sein, denn er sitzt seit achtzehn Jahren hinter Gittern.

Zum Autor:

Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Mehrere Literaturpreise und -stipendien. Veröffentlicht Romane (zuletzt: Schnee kommt (2009)), Hörspiele und Theaterstücke. Sein Krimi-Debüt gab Bernhard Aichner bei HaymonTB mit dem ersten Max-Broll-Krimi Die Schöne und der Tod (2010).



Rezension:

Max Broll, ehemaliger Journalist, hat das Erbe seines verstorbenen Vaters angetreten und seine Stelle als Totengräber in einem kleinen Dorf übernommen. Er führt eine glückliche Beziehung mit Hanni, einer Würstlverkäuferin, und geht ganz in seinem nicht alltäglichen Beruf auf, bis eines Tages seine Stiefmutter Tilda, Chefinspektorin der hiesigen Polizei, entführt und an einem unbekannten Ort lebendig in einer Kiste vergraben wird.



Zusammen mit seinem Freund, dem ehemaligen Fußballprofi Johann Baroni, macht sich Max auf, den Täter zu finden. Denn Tilda scheint genau zu wissen, wer ihr das angetan hat: Leopold Wagner. Doch Wagner sitzt seit Jahren hinter Gittern. Wie sollte er zu so einer Tat in der Lage sein? Diese Frage und ein weiterer Mord macht Max und Johann schwer zu schaffen...



"Für immer tot" ist der zweite Krimi von Bernhard Aichner, der mit dem Totengräber Max Broll einen sehr ungewöhnlichen Ermittler aufs Papier bringt. Da ich den ersten Teil "Die Schöne und der Tod" nicht gelesen habe, kann ich leider keine Parallelen ziehen, doch war es nicht schwer, den einzelnen Personen zu folgen und somit sind glücklicherweise keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band zwingend nötig.



Etwas schwer tat ich mich anfangs mit den Dialogen zwischen Max und seinem Freund Baroni, denn die wörtliche Rede ist nicht, wie man es normalerweise kennt, mit Anführungszeichen gekennzeichnet, sondern nur durch Bindestriche angedeutet. Doch ist man erst einmal im Lesefluss, gewöhnt man sich recht schnell daran.



Der Charakter des Max Broll hat mir gut gefallen, er wirkt sympathisch und man fiebert automatisch mit ihm mit, als er sich auf die Suche nach seiner geliebten Stiefmutter macht und er weiß, dass ihm nur wenig Zeit bleibt, sie noch lebend zu finden. Seine nicht sehr konservativen Ermittlungsmethoden zusammen mit seinem Freund Baroni werden sehr skurril dargestellt, was auch den eher schwarzen Humor nicht zu kurz kommen lässt, aber auch traurige Szenen weiß Bernhard Aichner gekonnt und nachvollziehbar darzustellen.



Kurze und knackige Sätze sorgen dafür, dass die Geschichte ohne großes Drum und Dran aufs Wesentliche reduziert wird und keine Längen entstehen. Ein gehöriger Schuss Lokalkolorit und interessante und auf die ein oder andere Art skurrile Nebenfiguren tun ihr Weiteres. "Für immer tot" ist ein österreichischer (Regional)Krimi, der mich dank seiner originellen Figuren gut unterhalten hat, und ich bin gespannt auf weitere Fälle von Max Broll und Johann Baroni.



Zur Gestaltung des Buchs: Auf dem Cover sind man einen Gesichtsausschnitt einer toten Frau, der mit einer Art Folie überzogen ist (diese Folie spielt auch im Roman eine nicht unerhebliche Rolle!).



Fazit: "Für immer tot" ist ein Krimi, der zwar mehr von seinen ungewöhnlichen Protagonisten lebt als vom eigentlichen Kriminalfall, der aber dank dieser Figuren, einem guten Schuss Lokalkolorit und recht schwarzen Humors und Sarkasmus gut zu unterhalten versteht.

Montag, 15. August 2011

Rezension: Courtney Sheinmel - All the Things You Are

Titel: All the Things You Are

Autorin: Courtney Sheinmel

Genre: Young Adult

Verlag: Simon & Schuster Children's Publishing (Juni 2011)

ISBN: 978-1-4169-9717-7

Gebunden, 256 Seiten

Preis: 15,99 $

Bezugsquelle: Simon & Schuster Galley Grab

Carly Wheeler lives a charmed life. Her mother is a stylist for the soap opera Lovelock Falls, she lives in a nice house, and goes to an excellent private school. But when her mom is arrested and charged with embezzlement, everything starts to unravel. There are shocking stories about her mother's crimes in the local newspaper. Carly's friends start avoiding her. And her stepfather starts worrying about money. How can Carly put her life back together when it feels like she's missing all the pieces?

Zur Autorin:

Courtney Sheinmel ist die Autorin von Jugendbüchern wie "All the Things You Are", "Sincerely", "Positively" und "My So-Called Family". Sie absolvierte das Barnard College, das zur Columbia Universität gehört, mit Auszeichnung und besuchte die Fordham University School of Law. Courtney Sheinmel lebt, arbeitet und schreibt in New York City.



Rezension:

Die 12-jährige Carly Wheeler lebt ein sorgenloses Leben. Sie geht auf eine teure Privatschule, und hat die beste Freundin der Welt, Annie, mit der sie sich blind versteht. Ihre Mutter Leigh arbeitet als Stylistin bei der sehr bekannten Soap-Opera "Lovelock Falls" und dadurch kennt Carly viele Prominente und bekommt von ihrer Mutter tolle Klamotten geschenkt, worauf sie sehr stolz ist.



Dann aber geschieht etwas, was Carlys Leben total auf den Kopf stellt: Ihre Mutter wird der Unterschlagung und Veruntreuung von Firmengeldern bezichtigt. Daraufhin wenden sich alle ihre Freunde, auch Annie, von ihr ab und wollen nichts mehr mit ihr zu tun haben. Aber ist Carlys Mutter wirklich schuldig? Muss sie ins Gefängnis? Fragen, die Carly fortan nicht mehr loslassen...



Carly ist ein Mädchen, in das sich viele jugendliche Leserinnen mit Sicherheit hineinversetzen können. Ihre Welt bricht von einem Tag auf den anderen vollkommen zusammen, als sie erfährt, dass ihre Mutter über Jahre Geld unterschlagen haben soll und sie ist sich plötzlich ihrer Gefühle ihr gegenüber nicht mehr richtig klar. Einfühlsam erzählt Courtney Sheinmel Carlys Geschichte, die immerwährenden Gedanken darüber, warum ihre Mutter solch eine Tat begangen hat und die Verletztheit, die sich einstellt, als sogar ihre beste Freundin Annie nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte.



Auch verzichtet Courtney Sheinmel auf ein Happy-End, was diesem Roman auch nicht gutgetan hätte, vielmehr wird die Geschichte dadurch noch glaubwürdiger und authentischer, die aus der Sicht Carlys in Vergangenheitsform erzählt wird. Die Frage, die nach dem Lesen bleibt, ist, wie würde man selbst damit umgehen, wenn die eigene Mutter Geld unterschlagen würde, obwohl sie es gar nicht nötig hätte? "All the Things You Are" ist ein Jugendbuch, das nachdenklich macht und mit einer sympathischen Hauptfigur aufwartet, mit der man einfach nur mitleiden kann.



Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover zeigt ein junges Mädchen, das auf der Rückbank eines Autos sitzt und gedankenverloren in den Himmel schaut, während es regnet. Meiner Meinung nach passt es gut zur Geschichte und Thematik des Buches.



Fazit: "All the Things You Are" weiß durch eine authentisch erzählte Geschichte zu begeistern, die nachdenklich macht und ohne das typische Happy-End auskommt. Courtney Sheinmel werde ich mir definitiv als Autorin merken!

Sonntag, 14. August 2011

In meinem Briefkasten # 72

Gehostet von Kristi.

Diese Woche waren 3 Bücherkäufe, davon 2 TBD-Vorbestellungen, und ein zu rezensierendes Exemplar dabei. Übrigens gibt es vom 18.08. - ca. 25.08. noch eine einwöchige Blogpause.

Timothée de Fombelle

Vango. Zwischen Himmel und Erde
(K)



Kurzbeschreibung:

Paris, 1934. Zusammen mit vierzig anderen weiß gekleideten Männern wartet Vango, 19 Jahre, ausgestreckt auf den Pflastersteinen vor Notre- Dame auf seine Priesterweihe. Doch dazu kommt es nicht Vango muss fliehen. Mord wird ihm vorgeworfen. Eine waghalsige Verfolgungsjagd beginnt, die Vango über die Dächer von Paris bis an den Bodensee und an Bord eines Zeppelins nach Sizilien führt, weiter auf die äolischen Inseln seiner Kindheit und schließlich nach Schottland zu seiner großen Liebe, der geheimnisvollen Ethel. Immer auf der Flucht und getrieben von der Frage: Wer bin ich? Denn Vangos Herkunft ist auch ihm selbst ein Rätsel ... und scheint doch der Schlüssel, um dahinterzukommen, wer genau ihm nachsetzt und vor allem warum seine Verfolger so umbarmherzig sind.



Ilsa J. Bick

Ashes. Brennendes Herz
(K)



Kurzbeschreibung:

Die 17-jährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden, komme, was wolle...



Lisa Cach

Eternally. Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen
(K)



Kurzbeschreibung:

Eigentlich gehört Caitlyn gar nicht in die amerikanische Kleinstadt, in der sie lebt, das spürt sie nur zu deutlich. Als sie ein Stipendium in einem angesehenen Internat in Frankreich angeboten bekommt, ergreift sie die Gelegenheit, ihrem engen Leben zu entfliehen. Im Château de la Fortune begegnet sie fortan jede Nacht im Traum einem geheimnisvollen Jungen, der aus einer anderen Zeit zu kommen scheint. Caitlyn weiß: Sie und er sind Seelenverwandte. Aber wie kann sie jemanden lieben, der gar nicht wirklich existiert? Als Traum und Wirklichkeit sich auf einmal vermischen, erkennt Caitlyn, was sie wirklich in dieses Internat geführt hat. Und das wird ihr Leben für immer verändern...



Thomas Thiemeyer

Das verbotene Eden. David und Juna
(RE)



Kurzbeschreibung:

Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den "dunklen Jahren" leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer...

Freitag, 12. August 2011

Rezension: Elke Schwab - Galgentod auf der Teufelsburg

Titel: Galgentod auf der Teufelsburg

Autorin: Elke Schwab

Genre: Krimi/Regionalkrimi

Reihe: Kommissar Kullmann # 8

Verlag: Conte (Juli 2011)

ISBN: 978-3-941657-39-7

Broschiert, 320 Seiten

Preis: 12,90 €

Bezugsquelle: Conte

andere Titel dieser Reihe: Ein ganz klarer Fall, Kullmanns letzter Fall, Großeinsatz, Angstfalle, Tod am Litermont, Hetzjagd am Grünen See, Das Skelett vom Bliesgau

Leseprobe

Ein toter Lehrer in einem Saarlouiser Gymnasium. In der Aula, vor den Augen aller Schüler und deren Handykameras. Diskretion unmöglich. Jürgen Schnur und sein Team stehen vor einem Fall, der Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert. Schweigsame Lehrer, störrische Schüler und die verführerische Mirna erschweren die Ermittlungen. Ein zweiter Todesfall auf der Teufelsburg erhöht den Druck auf die Polizisten. Was hat es mit dem unscheinbaren Fred Recktenwald auf sich, der auf der Teufelsburg als Fremdenführer arbeitet? Tote Lehrer, gefräßige Krähen, alte Rachegefühle und weibliche Reize stellen Jürgen Schnur, Erik Tenes und die "Neue", Andrea Westrich, vor einen nervenaufreibenden, scheinbar unlösbaren Fall. Aber auf Kullmann ist Verlass.

Zur Autorin:

Elke Schwab, 1964 in Saarbrücken geboren und im Saarland aufgewachsen, ist eine waschechte Saarländerin. Seit dem zwölften Lebensjahr gehört das Schreiben zu ihren großen Leidenschaften. Die erfolgreiche Krimiautorin ist Mitglied in der Autorenvereinigung "Sisters in Crime".



Rezension:

Der von den Schülern verhasste Lehrer Bertram Andernach wird frühmorgens im Lichterhof des Gymnasiums baumelnd tot aufgefunden. Ein Fall für Jürgen Schnur und sein Team, die bei ihren Ermittlungen feststellen müssen, dass Andernach seine Schüler schikanierte und bloßstellte, wo er nur konnte, was die Tätersuche sehr schwierig gestaltet.



Als dann auch noch die Leiche der Geschichtslehrerin Mathilde Graufuchs, die sich genauso wie Andernach bei ihren Schülern unbeliebt machte, auf der nahegelegenen Teufelsburg gefunden wird, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Ein scheinbares Motiv ist schnell gefunden, denn viele Schüler hatten unter den beiden Lehrern zu leiden und einige rasselten durch sie sogar durch ihre Abschlussprüfung. Doch wer hat die Taten nun begangen? Der Fremdenführer Fred Recktenwald, der ein Einsiedlerleben führt und selbst in seiner Jugend unter Andernach und Graufuchs zu leiden hatte, rückt immer mehr als Verdächtiger ins Blickfeld der Polizei. Doch ist er wirklich der Täter?



Mit "Galgentod auf der Teufelsburg" knüpft Elke Schwab an ihre mich immer wieder begeisternden spannenden Regionalkrimis mühelos an. Das Ermittlerteam um Jürgen Schnur bekommt dieses Mal Verstärkung durch Andrea Westrich, die frischen Wind in die Gruppe bringt und auch Kriminalkommissar a.D. Kullmann hat wieder einen Auftritt, wenn auch eher am Rande und nur telefonisch. Doch ist er es, der Jürgen Schnur in seinen Ermittlungen, in denen er nicht so richtig vorankommt, den entscheidenden Tipp geben kann.



Die Handlung lebt auch in Elke Schwabs neuestem Werk von seinen zum Teil herrlich skurrilen und sonderbaren Figuren, was aber den eigentlichen Kriminalfall nicht ins Abseits rückt, sondern eher noch unterstützt, denn verdächtig ist im Grunde genommen jeder. Durch einzelne geschickt gesetzte Puzzlestücke der Autorin wird lange nicht klar, wer denn nun der Täter ist und welches genaue Motiv er hat. Und gerade das macht diesen Regionalkrimi aus: Eine gewisse Spannung bis zum Ende gemischt mit privaten Einblicken in die einzelnen Personen und Ermittler und auch fundierte geschichtliche Informationen zum Schauplatz der Teufelsburg lassen keine Langeweile aufkommen.



Die Lösung des Falls ist gut, glaubhaft und auch nicht zu übereilt gelungen, auch wenn ich mir einen größeren Auftritt des schon liebgewonnenen Kullmann gewünscht hätte. Das erhoffe ich mir dann einfach mal für den nächsten Fall, auf den der Leser hoffentlich nicht zu lange warten muss. "Galgentod auf der Teufelsburg" konnte mich, wie bereits seine Vorgänger, wiederum begeistern, denn Elke Schwab versteht es, einen spannenden Kriminalfall mit einer guten Mischung an Lokalkolorit und verschrobenen Personen zu einer unterhaltsamen Lektüre zu mixen.



Zur Gestaltung des Buchs: Der Cover-Hintergrund ist in einem dunklen Lila gehalten, auf dem ein Teil der Teufelsburg, ein wichtiger Handlungsort im Roman, abgebildet ist.



Fazit: "Galgentod auf der Teufelsburg" konnte mich wie seine Vorgänger erneut begeistern. Spannung, Lokalkolorit und skurrile Figuren garantieren einen kurzweiligen Lesenachmittag.

Donnerstag, 11. August 2011

Rezension: Jo Treggiari - Ashes, Ashes

Titel: Ashes, Ashes

Autorin: Jo Treggiari

Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)

Verlag: arsEdition (05.07.2011)

ISBN: 978-3-7607-8471-7

Gebunden, 400 Seiten

Preis: 16,95 €

Bezugsquelle: arsEdition

Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen - die 16-jährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines tödlichen Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: Gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf - ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen, und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein...Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?

Zur Autorin:

Jo Treggiari wurde in London geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ottawa, Kanada. Mit dem Schreiben begann sie bereits im Alter von acht Jahren, als sie klassische Märchen modernisierte und neu erzählte. Später wohnte sie in New York City und San Francisco, wo sie als Boxerin trainierte, Artikel für Punk-Magazine schrieb und ein eigenes Plattenlabel betrieb. Jo lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Neuschottland, Kanada. Sie liebt Hunde, Krähen und Oktopusse, bloggt gern und entspannt sich beim Kuchenbacken.



Rezension:

Nach mehreren Katastrophen ist die Menschheit zu 99 % dahingerafft. Die 16-jährige Lucy Holloway ist eine der wenigen Überlebenden und schlägt sich in den Ruinen des ehemaligen New York mehr schlecht als recht alleine durch, bis sie eines Tages den gleichaltrigen Aidan kennenlernt. Aidan hilft ihr auf der Flucht vor einer wildgewordenen Hundemeute und lädt Lucy ein, sich seiner Gruppe von Überlebenden, die am anderen Ende der ehemaligen Stadt eine kleine Siedlung errichtet haben, anzuschließen.



Lucy zögert, denn sie ist an das Alleinsein gewöhnt und scheut den Kontakt zu anderen. Doch dann schlägt plötzlich eine Tsunamiwelle über ihre Behausung ein und es bleibt ihr keine andere Wahl, als sich zu Aidan und seinen Gefährten durchzuschlagen. Dort bekommen sie und die anderen Überlebenden es mit den "Sweepern" zu tun, die wahllos Personen in ihre weißen Vans einladen, von denen man nie wieder hört. Lucy und Aidan wollen ihre Mitbewohner retten und machen sich auf den Weg zu den "Sweepern" und Lucy muss dort erfahren, dass sie etwas Besonderes zu sein scheint, auf das eine gewisse Dr. Lessing es abgesehen hat...



Da es sich bei "Ashes, Ashes" um eine Dystopie handelt, und ich mittlerweile großer Fan dieses Genres geworden bin, musste ich dieses Buch natürlich lesen. Zu anfangs erzählt die Autorin sehr ausführlich über den Tagesablauf von Lucy und wie die Welt zu dem werden konnte, was sie nun ist. Dies mag dem einen oder anderen Leser recht langweilig anmuten, doch ich fand diese doch recht detaillierten Ausführungen der Autorin interessant, denn so konnte ich mich auf Lucy und ihre Gedanken- und Gefühlswelt ganz und gar einlassen.



Lucy wird trotz ihrer erst 16 Jahre als eine sehr starke und eigenständige Persönlichkeit geschildert, die sich, seitdem diese ganzen Katastrophen auf die Erde niederkamen, ganz alleine durch ihr Leben schlägt. Leider fehlte mir aber ein wenig mehr Wissen über ihre Vergangenheit. Es wird zwar knapp und bündig von Jo Treggiari geschildert, dass niemand aus Lucys Familie überlebt hat, aber ich hätte mir ein wenig mehr Rückblenden aus ihrem früheren Leben gewünscht und somit fehlt es ihr charakterlich etwas an Tiefe.



Die Nebencharaktere wie Aidan, der ihr vor der Hundemeute das Leben rettet, die sehr biestige Del, die auf Lucy eifersüchtig ist, da sie Angst hat, Aidan zu teilen, in den sich Lucy zu verlieben beginnt und Sammy, Aidans Bruder, der die Epidemie überlebte, aber sein Leben lang davon gezeichnet bleiben wird, hätten auch mehr Farbe verdient. Keiner von ihnen erinnert oder trauert jemals den "alten" Zeiten nach, sie leben nur im Hier und Jetzt, so als ob sie bereits in diese zerrüttete und zerstörte Welt hineingeboren worden wären.



Die "Sweeper", die die Autorin als die obligatorischen Bösewichte erdacht hat, blieben mir ein Rätsel. Sie benehmen sich wie eine Art Roboter ohne jegliche Gefühls- und Gedankenwelt und ihr Handeln war dadurch für mich nicht nachzuvollziehen. Was treibt Menschen dazu, auf Befehl einer einzelnen Person andere Unschuldige und Gesunde festzunehmen und verschwinden zu lassen? Dies fragte ich mich bis zum Ende des Buches hin. Leider wurde am Ende auch nicht klar, wie es mit Lucy und den anderen überlebenden Bewohnern weitergeht und wie ihr weiterer Weg in dieser apokalyptischen Umgebung aussieht.



Jo Treggiari hat mit "Ashes, Ashes" eine Dystopie erschaffen, die vom Thema her sehr viel Potenzial hat, aber für mich leider nicht halten konnte, was es anfangs noch versprach. Die Charaktere blieben hinter meinen Erwartungen zurück, doch lässt es sich vom Schreibstil her sehr gut lesen, da die Autorin nicht mit unnötigen Worthülsen um sich wirft und schnell und direkt zur Sache kommt. Pluspunkt für mich ist auch, dass es sich nicht (wieder) um den Beginn einer Trilogie handelt, sondern "Ashes Ashes" ein Stand-Alone-Roman ist, dessen Ende allerdings in sich abgeschlossener hätte sein können.



Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover, komplett in Schwarz-Weiß-Tönen gehalten, zeigt die beiden Hauptcharaktere Lucy und Aidan (in Spotlackoptik hervorgehoben) inmitten von Trümmern und Ruinen, was perfekt zur Geschichte passt.



Fazit: "Ashes, Ashes" ist eine durchschnittliche Dystopie, die leider zu wenig Augenmerk auf die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Charaktere legt und somit leider sehr viel von seinem eigenen Potenzial verliert.

Mittwoch, 10. August 2011

Waiting and Translating # 5

"Waiting and Translating" beschäftigt sich mit Büchern, die bald in englischer Sprache erscheinen und die für mich übersetzungswürdige Kandidaten sind!

Heute möchte ich "The Death Catchers" vorstellen: Die Beschreibung finde ich schonmal klasse, es scheint eine Mischung aus Paranormalem und der Legende rund um König Artus zu sein. Allein das macht das Buch für mich interessant :)



Titel: The Death Catchers

Autorin: Jennifer Anne Kogler

Genre: Kinder-/Jugendbuch (ab 11 Jahren)

Verlag: Walker Books for Young Readers (16.08.2011)

ISBN: 9780802721846

Gebunden, 352 Seiten

Preis: 16,99 $



Kurzbeschreibung:


On her fourteenth Halloween, Lizzy Mortimer sees her first death-specter.

Confused at first, Lizzy soon learns from her grandmother Bizzy that as Death Catchers, they must prevent fate from taking its course when an unjust death is planned-a mission that has been passed down from their ancestor, Morgan le Fay. Only, Lizzy doesn't expect one of her first cases to land her in the middle of a feud older than time between Morgan le Fay and her sister Vivienne le Mort. Vivienne hopes to hasten the end of the world by preventing Lizzy from saving King Arthur's last descendant-humanity's greatest hope for survival. It's up to Lizzy, as Morgan's earthly advocate, to outwit fate before it's too late.

Dienstag, 9. August 2011

Rezension: P.C. Cast & Kristin Cast - Versucht

Titel: Versucht

Autorinnen: P.C. Cast und Kristin Cast

Reihe: House of Night # 6

Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)

Verlag: Fischer FJB (12.05.2011)

ISBN: 978-3-8414-2006-0

Gebunden, 597 Seiten

Preis: 16,95 €

Bezugsquelle: Gekauft

Website zur Reihe, Leseprobe

andere Titel dieser Reihe: Gezeichnet, Betrogen, Erwählt, Ungezähmt, Gejagt

Nachdem Zoey und ihre Freunde Kalona und Neferet aus Tulsa vertrieben haben, hätten sie eigentlich eine Pause verdient. Aber obwohl Zoey und ihr sexy Krieger Stark sich erst einmal von ihrer Begegnung mit dem Tod erholen müssten und auch die Jungvampyre die Nachwirkungen von Neferets Terrorherrschaft zu verarbeiten hätten, ist ihnen allen keine Ruhe vergönnt. Stevie Rae glaubt mit ihren außergewöhnlichen Kräften gut allein all das regeln zu können, was sie vor ihren Freunden verheimlicht. Doch eine mysteriöse und beängstigende Macht breitet sich in den Tunneln unter Tulsa aus. Aber Stevie Rae will nicht sagen, was dort vor sich geht und was sie dort gemacht hat. Allmählich beginnt Zoey sich zu fragen, ob sie ihr überhaupt noch vertrauen kann. Werden sie die richtigen Entscheidungen treffen oder werden dunkle Mächte das House of Night zerstören?

Zu den Autorinnen:

P.C. Cast und Kristin Cast sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Sie leben beide in Oklahoma, USA. "House of Night" erscheint in über 40 Ländern und hat weltweit Millionen von Fans.



Rezension:

Zoey und ihre Freunde haben Kalona und Neferet vorerst vertrieben. Doch Zoey fragt sich, was mit ihrer besten Freundin Stevie Rae los ist. Diese scheint irgendetwas vor ihr verbergen zu wollen, nur was?, fragt sich Zoey. Unterdessen erfährt man, dass Stevie Rae einen verletzten Rabenspötter in ihre Obhut genommen hat, den sie gesundpflegt, denn sie brachte es nicht übers Herz, ihn dem Tod zu überlassen.



Damit ihr Geheimnis nicht entdeckt wird, gibt Stevie Rae nun ihr Wissen über die noch vorhandenen roten Jungvampyre preis, die sich in den Tunneln unterhalb des Bahnhofs von Tulsa versteckt halten und die äußerst gefährlich sind. Doch für Zoey hat anderes Priorität: Eine neuerliche Vision Aphrodites verrät, dass sich Kalona und Neferet in Italien aufhalten, um dort vor den Hohen Rat zu treten, um ihre Stellung zu verfestigen. Neferet plant, die nächste Hohepriesterin zu werden und Kalona steht als ihr Gefährte an ihrer Seite. Werden Zoey und ihre Freunde dies verhindern können?



Leider empfand ich den 6. Teil der "House of Night"-Reihe von der Handlung eher etwas schwächer, da sich, bevor die Geschichte an Fahrt aufnimmt, wieder einmal sehr viel um Zoeys verzwicktes Liebesleben dreht, das von den Autorinnen in den Vordergrund gerückt wird, das mir allerdings schon langsam etwas an den Ohren rauskommt, da es sich gerne wiederholt. Nur mit Erik macht Zoey diesmal (endgültig?) Schluss, Heath und Stark bleiben erhalten und nun mischt auch noch Kalona kräftig in diesem Liebesreigen mit, denn Zoey hat alle Hände voll zu tun, ihm zu widerstehen.



Als gelungen fand ich, dass diesmal nicht nur aus Zoeys Sicht berichtet wird, sondern der Leser nun auch in den Genuss kommt, die Handlung aus der Sicht anderer Charaktere zu erfahren, was ich als abwechslungsreicher im Gegensatz zu den anderen Bänden empfand. Auch die diesmal näher erwähnten bösen roten Jungvampyre mit ihrer Anführerin Nicole bringen frischen Wind in die Reihe und ich hoffe, von ihnen noch mehr in den nächsten Bänden zu lesen und zu erfahren.



Ansonsten bleibt sich das Autorengespann mit seiner Reihe treu. Es wird mit Gut und Böse gespielt, wobei die Grenzen zwischen beidem zu verwischen scheinen und der Leser sich nie sicher sein kann, welche der Personen nun auf welcher Seite steht. Auch wird dieses Mal eine Person getötet, die von Beginn der Reihe an mit dabei war, was mir etwas leid tat. Näheres wird aber nicht verraten!



"Versucht" knüpft abermals direkt an das Geschehen des Vorgängerbandes "Gejagt" an, bleibt aber hinter meinen Erwartungen etwas zurück, da meines Erachtens anfangs zuviel Augenmerk auf Zoeys nicht enden wollendes Liebeskarussell gelegt wird und die Spannung sich dadurch erst zur Mitte des Buches hin entwickelt. Trotzdem bin ich (wie bisher immer, dank der obligatorischen Cliffhanger) auf den nächsten Teil "Verbrannt" gespannt, der am 12.08.2011 erscheint und von dem die ersten 3 Kapitel dem Buch als Leseprobe angefügt wurden.



Zur Gestaltung des Buchs: Im Grundton erneut in Schwarz gehalten, zeigt das Cover diesmal nicht das bisher abgebildete Mädchen, sondern im Vordergrund ein Pärchen, das sich umarmt und von einer weiteren Person aus dem Hintergrund dabei beobachtet wird. Auch wiederzufinden sind eingearbeitete Symbole und Ornamente in Spotlackoptik und auf der Innenseite des Umschlags ein weiteres Sammelposter der Reihe.



Fazit: "Versucht" bleibt etwas zu blass gegenüber seinem Vorgängerband, es werden zuviele Worte über Zoeys Liebesleben verschwendet, was die sich etwas verspätete spannende Handlung leider nicht ganz rauszureißen vermag. Doch besteht wiederum sehr viel Potenzial für den nächsten Band. Dank der bösen roten Jungvampyre und des obligatorischen Cliffhangers kann und darf man einiges erwarten!



Sonntag, 7. August 2011

Die große Schatzsuche: Das Gewinnspiel

(dieser Artikel ist festgepinnt bis zum Ende der Aktion am 08.08.2011)

Am Freitag erreichte mich eine interessante E-Mail der Autorin Olga A. Krouk, die vielen von euch als Autorin der Trilogie "Schattenseelen", "Nachtseelen" und "Hexenseelen" bekannt sein dürfte.

Und zwar beginnt heute, am 01. August, ein großes Gewinnspiel, bei dem man zehn signierte Bücher deutschsprachiger Autoren gewinnen kann.

Zehn deutschsprachige Fantasy-Autorinnen und -Autoren laden zur »Schatzsuche« auf ihren Blogs und Webseiten ein.

Unter den richtigen Einsendungen werden zehn fantastische Romane verlost.
Und einer der Gewinner zieht den »Jackpot«: 10 signierte Romane von 10 verschiedenen Autoren!

Start 1. August 2011
Wo? Bei Jeanine Krock

Einfach dem Pfad folgen, pro Website/Blog einen Buchstaben finden und am
Ende daraus das Lösungswort zusammensetzen. Keine Sorge, unterwegs gibt es
reichlich Hinweise.

Wer kann mitmachen?
Jeder, der Lust hat und eine E-Mail mit dem richtigen Lösungswort und seiner
vollständigen Anschrift schickt. Die Adresse wird auf der Ziellinie bekannt
gegeben, versprochen!

Einsendeschluss ist der 08.08.2011 um 8.08 Uhr. Allen Teilnehmenden viel Glück!

Teilnehmende Autoren (in alphabetischer Reihenfolge):
Stephan R. Bellem
Michaela Hammesfahr
Tanja Heitmann
Jeanine Krock
Olga A. Krouk
Christoph Lode
Nora Melling
Kerstin Pflieger
Gesa Schwartz
Claudia Toman

In meinem Briefkasten # 71

Gehostet von Kristi.
Diese Woche erreichte mich zu Rezensierendes und zwei Bücherkäufe waren auch dabei. Leider hänge ich momentan mit dem Lesen durch private Umstände etwas hinterher, hoffe aber, dies bald wieder aufholen zu können!

Susanne Gerdom
Das gefrorene Lachen
(RE)

Kurzbeschreibung:
Im fliegenden Theater des Maestro Spinelli gibt es viel zu bestaunen: Zauberer, Clowns, eine illustre Bühnentruppe und einen Kraftmenschen mit dem Namen Zarter Blütenzauber. Doch Spaß und Amüsement haben in dem kalten, trostlosen Land keine Berechtigung mehr, seitdem König Ferdinand abgedankt und der finstere Ostwind seinen Platz eingenommen hat. Doch etwas ist seltsam in diesem fliegenden Theater und die Zaubergehilfin Pippa und der Lehrling des Clowns August wollen das Rätsel Ostwinds lösen und den guten König wieder auf seinen Thron bringen. Doch dafür müssen sie ihn erst finden...

Katie Kacvinsky
Die Rebellion der Maddie Freeman
(GK)

Kurzbeschreibung:
Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen ═ das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für den nur das wahre Leben offline zählt. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben ═ und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?

Tabitha Suzuma
Forbidden
(GK)

Kurzbeschreibung:
Die sechzehnjährige Maya und ihr ein Jahr älterer Bruder Lochan kümmern sich um ihre drei jüngeren Geschwister, während ihre Mutter sich dem Alkohol und ihrem Liebhaber zuwendet. Verzweifelt versuchen die beiden, ihre Familie zu erhalten und kommen sich dabei immer näher. Sie wissen, was der andere denkt und fühlt, geben sich Halt und sind sich gegenseitig Trost. Eines Tages wird mehr aus ihrer Beziehung. Maya und Lochan wissen, dass sie etwas Verbotenes tun, aber ihre Gefühle sind stärker und sie können nicht mehr ohne den anderen sein. Denn: Wie kann sich etwas Falsches so richtig anfühlen?

Mittwoch, 3. August 2011

Waiting and Translating # 4

"Waiting and Translating" beschäftigt sich mit Büchern, die bald in englischer Sprache erscheinen und die für mich übersetzungswürdige Kandidaten sind!

Diesmal bin ich auf "Hunting Lila" von Sarah Alderson gestoßen. Die Story erinnert mich ein bisschen an "Die dunklen Mächte"-Reihe von Kelley Armstrong, liest sich aber mindestens genauso interessant und es scheint ein Stand-Alone-Roman zu sein :)

Titel: Hunting Lila
Autorin: Sarah Alderson
Genre: Kinder-/Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: Simon & Schuster UK (04.08.2011)
ISBN: 9780857071958
Broschiert, 320 Seiten
Preis: 6,99 £

Kurzbeschreibung:

17-year-old Lila has two secrets she's prepared to take to the grave. The first is that she can move things just by looking at them. The second is that she's been in love with her brother's best friend, Alex, since forever. After a mugging exposes her unique ability, Lila decides to run to the only people she can trust - her brother and Alex. They live in Southern California where they work for a secret organisation called The Unit, and Lila discovers that the two of them are hunting down the men who murdered her mother five years before. And that they've found them. In a world where nothing and no one is quite as they seem, Lila quickly realises that she is not alone - there are others out there just like her - people with special powers -and her mother's killer is one of them...

Dienstag, 2. August 2011

Kleine Pause

Hallo liebe Leser, durch unglückliche private Umstände macht mein Blog eine kleine Zwangspause. Ich hoffe, nächste Woche wieder in altgewohnter Manier für euch da zu sein. Bis bald, eure Kerstin

Rezension: Cornelia Funke - Geisterritter

Titel: Geisterritter
Autorin: Cornelia Funke
Genre: Kinder-/Jugendbuch (ab 10 Jahren)
Verlag: Cecilie Dressler Verlag
ISBN: 978-3-7915-0479-7
Gebunden, 256 Seiten
Preis: 16,95 €
Bezugsquelle: Cecilie Dressler Verlag
Leseprobe, Buchspecial

Jon Whitcroft hat es schwer. Seine Mutter und ihr neuer Freund schicken ihn aufs Internat nach Salisbury. Strömender Regen, dunkle Gemäuer, enge Flure, fremde Gesichter und ein Zimmer, das er sich mit zwei Mitschülern teilen muss. Jon ahnt nicht, dass dies bald seine geringsten Sorgen sein werden. Denn in seiner sechsten Nacht im Internat erscheinen plötzlich drei Geister unter dem Fenster seines Zimmers und starren zu ihm herauf. Zum Glück gibt es jemanden in Salisbury, der sich bestens mit Geistern auskennt.
Zur Autorin:
Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Los Angeles, Kalifornien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen Drachenreiter, die Reihe Die Wilden Hühner und Herr der Diebe, mit dem sich Cornelia Funke international durchsetzte. Mit der Tintenwelt-Trilogie stürmte sie weltweit die Bestsellerlisten. Ihr letzter Roman Reckless - Steinernes Fleisch ist im Herbst 2010 im Dressler Verlag erschienen. Über 50 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. Hände weg von Mississippi, Herr der Diebe und Tintenherz wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider.

Zum Illustrator:
Friedrich Hechelmann wurde 1948 geboren. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und lebt seit 1973 als Maler, Illustrator und Filmemacher in Isny im Allgäu. Bereits 1972 illustrierte Friedrich Hechelmann sein erstes Märchenbuch Zwerg Nase. Dem folgten zahlreiche Buchillustrationen, Filmproduktionen, Ausstellungen, Bühnenbilder und Bühnenausstattungen sowie Publikationen im In- und Ausland. Geisterritter ist das erste Buch von Cornelia Funke, das Friedrich Hechelmann illustriert.

Rezension:
Der 11-jährige Jon Whitcroft ist am Boden zerstört, denn er soll, den Wünschen seiner Mutter entsprechend, auf ein Internat nach Salisbury gehen, da er sich absolut nicht mit dem neuen Freund seiner Mutter, von ihm nur "der Vollbart" genannt, versteht. Kaum dort angekommen, erscheinen ihm drei Geister, die sich des Nachts auf Pferden vor seinem Fenster versammeln und ihn beobachten. Nur leider ist Jon der Einzige, der sie sehen kann, seine beiden Zimmergenossen Angus und Stu bekommen davon nichts mit.

Bald schon wird Jon klar, dass die Geister es auf ihn abgesehen haben. Zusammen mit seiner neu gewonnenen Freundin Ella und deren Großmutter Zelda, die sich sehr für Geister und Gespenster interessiert und vieles über sie weiß, macht sich Jon auf, das Geheimnis zu erkunden. Warum genau sind die Geister hinter ihm her? Und was hat es mit dem sagenumwobenen Ritter William Longspee auf sich, der ihm angeblich helfen kann, der aber auch bereits seit Jahrhunderten tot ist?

Mit "Geisterritter" ist Cornelia Funke wieder einmal ein wunderbares und zauberhaftes Kinderbuch gelungen, das mit ihrer letzten Veröffentlichung "Reckless" rein gar nichts gemein hat und das mir im Übrigen auch nicht sehr gut gefallen hatte. Doch "Geisterritter" vermochte mich genauso zu begeistern, wie es schon die "Tintenwelt"-Trilogie geschafft hat.

Jon, der 11-jährige Protagonist des Romans, war mir von Anfang an sympathisch. Für sein Alter hat er bereits auf der einen Seite schon recht erwachsene Ansichten, ist aber auf der anderen Seite auch noch Kind. Seine anfängliche Angst vor den mysteriösen Geistern ist gut nachvollziehbar, doch durch die Freundschaft zu Ella und deren Großmutter, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, entwickelt er sich während der Handlung zu einem doch unerschrockenen Charakter.

Ella und ihre Großmutter waren meine Lieblingscharaktere. Ella ist ein starkes Mädchen, das vor nichts Angst zu haben scheint und im Umgang mit Geistern eine regelrechte Abgebrühtheit an den Tag legt. Zelda hingegen ist ein eher skurriler und schrulliger Charakter und sorgt für einige humorige Szenen, die die Geschichte auflockern.

Cornelia Funke stellt in "Geisterritter" dar, wie wichtig Freundschaften und auch der Zusammenhalt von Freunden und innerhalb der Familie sind. Etwas gestört hat mich allerdings, dass das Buch von dem erwachsenen Jon erzählt wird (wie man an vielen Stellen heraushört), aber nicht näher erwähnt wird, wie alt er mittlerweile ist und wie es mit seiner Freundschaft zu Ella, die zwar platonisch bleibt, für die er aber doch etwas mehr zu empfinden scheint, weiterging.

Als gelungen empfand ich, dass sich Cornelia Funke nicht nur an fiktiven Personen bedient, sondern auch Charaktere miteingeflochten hat, die real existiert haben. Auch die Orte, die in der Erzählung vorkommen, existieren wirklich. Dies kann man im beigefügten Glossar nachlesen, das nochmals die vorkommenden Personen, Orte und spezielle Begriffe näher beleuchtet. Sehr erwähnenswert sind auch die grandiosen farbigen Illustrationen von Friedrich Hechelmann. Diese ziehen sich durch die ganze Geschichte, manchmal einseitig, manchmal doppelseitig und obendrein jeweils zum Kapitelanfang als kleinerer Bildausschnitt.

Mit "Geisterritter" ist Cornelia Funke abermals ein Kinderbuch gelungen, dass nicht nur Leser ab 10 Jahren begeistern wird. Auch als Erwachsener wird man von dieser Geschichte genauso bezaubert sein!

Zur Gestaltung des Buchs: Das in verschiedenen Blautönen gehaltene Cover ziert eine Illustration von Friedrich Hechelmann, in der man Jon und den Geist des William Longspee in der Kathedrale sieht.

Fazit: "Geisterritter" hat alles, was ein Kinderbuch braucht - eine spannende Abenteuergeschichte, in der Gespenster die Hauptrolle spielen und die Botschaft, wie wichtig Freundschaft und auch die Familie sind, unterstützt von wundervollen Illustrationen, die die Geschichte noch untermauern. Absolut empfehlenswert, nicht nur für Kinder!

Montag, 1. August 2011