Donnerstag, 6. Oktober 2011

Rezension: Jana Oliver - Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle
Autorin: Jana Oliver
Reihe: The Demon Trappers Daughter # 1
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: Fischer FJB (05.09.2011)
ISBN: 978-3-8414-2110-4
Gebunden, 544 Seiten
Preis: 16,95 €
eBook: ePub für 14,99 €
Bezugsquelle: Fischer FJB
Leseprobe, Website zum Buch

Im Jahr 2018 sieht Luzifer die Gelegenheit gekommen, gegenüber der himmlischen Konkurrenz Boden gutzumachen, und erhöht die Zahl der Dämonen in allen größeren Städten, auch in Atlanta. Glücklicherweise werden die Menschen von Dämonenfängern beschützt, deren Job es ist, mit dieser Plage aufzuräumen. Riley ist unterwegs, um die Bürger vor Höllenbrut ersten Grades zu beschützen. Business as usual für eine Dämonenfängerazubi. Aber als ein mächtiger Geo-Dämon Rileys Routineauftrag in einer Bibliothek zunichte macht, ihr Leben und ihre Art zu leben bedroht, erkennt sie, dass sie womöglich mitten in einen Kampf zwischen Himmel und Hölle geraten ist.
Zur Autorin:
Jana Oliver, geboren und aufgewachsen in Iowa, ist eine preisgekrönte Autorin. Sie ist am glücklichsten, wenn sie haarsträubende Legenden recherchiert, auf alten Friedhöfen umherwandert und neue Geschichten erträumt. Sie glaubt wirklich, dass sie den besten Job der Welt hat. "Aller Anfang ist Hölle" ist der erste Band ihrer neuen Serie "Die Dämonenfängerin". Die Autorin lebt wie ihre Heldin Riley Blackthorne in Atlanta, Georgia.

Rezension:
Die 17-jährige Riley Blackthorne ist Dämonenfängerin in Ausbildung bei ihrem Vater Paul, der ein angesehener Mann seines Fachs ist. Doch bei einem vermeintlichen Routineauftrag in einer Bibliothek kommt es zu einem merkwürdigen Zwischenfall: Riley soll dort einen Biblio-Dämon der Stufe 1 einfangen, was nicht allzu schwer sein dürfte, denn dieser steht am rangniedrigsten in der Dämonenhierarchie, die bis zur Stufe 5 reicht.

Doch plötzlich ist da noch ein anderer, weitaus höherer Dämon mit im Spiel, was eigentlich nicht vorkommen dürfte und somit versiebt Riley ihren Auftrag gehörig. Vor der Zunft muss sie nun Rede und Antwort stehen, unterstützt wird sie hierbei von ihrem Vater und Denver Beck, in den sie einst verliebt war und der der Geselle ihres Vaters ist. Wäre dies nicht schon Aufregung genug, kommt Rileys Vater bei einem gemeinsamen Auftrag mit Beck ums Leben und Riley ist von nun an auf sich alleine gestellt. Sie schwört Rache, macht sich auf die Suche nach dem todbringenden Dämon und verliebt sich nebenbei noch in Simon, einem weiteren Dämonenfängerazubi...

"Aller Anfang ist Hölle" konnte mich von der ersten Seite an bereits für sich begeistern. Jana Oliver hat eine düstere Zukunft des Jahres 2018 geschaffen, die recht gruselig und mysteriös daherkommt, aber auch nicht an Humor und Witz gespart. Die rangniedrigen Dämonen sind sehr niedlich und spaßig beschrieben, z.B. der Biblio-Dämon, der jeden, der ihm zu nahe kommt, mit seinem grünen Urin verunstaltet und gerne mit obszönen Wörtern und Handbewegungen um sich schmeißt.

Diese gelungene Mischung aus Spannung, Action und Wortwitz machen dieses Buch aus. Riley als Protagonistin ist in mancher Situation zwar ein typischer Teenager, der sich nichts vorschreiben lassen möchte und gelegentlich recht zickig daherkommt, doch ist sie auf der anderen Seite auch sehr tough und reif für ihr Alter, der Tod ihres Vaters fördert allerdings auch sehr viele Emotionen bei ihr zutage.

Beck, ihre frühere unglückliche Liebe, ist aus dem selben Holz geschnitzt. Nach außen hin gibt er sich sehr spröde und unberührbar, doch tief im Innern hat er ein weiches Herz, das in manchen Szenen aufblitzt. Mit Simon, in den Riley sich verliebt, konnte ich mich allerdings nicht sehr anfreunden, er blieb etwas ungreifbar. Auf der einen Seite vertritt er sehr fromme und religiöse Ansichten, auf der anderen kann er nicht schnell genug mit Riley eine Beziehung anfangen, was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Am blassesten allerdings bleibt Rileys bester Freund Peter, der fast gänzlich am Telefon mit ihr kommuniziert und nur eine kleine Statistenrolle einnimmt. Für einen besten Freund meiner Meinung nach zu wenig.

Viele Fragen bleiben zum Ende hin offen und trotz seiner Dicke von 544 Seiten wird "Aller Anfang ist Hölle" nicht langweilig, denn es passiert nahezu in jeder Szene irgendetwas. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie es mit Riley weitergehen wird und freue mich auf den nächsten Band. Dieser ist übrigens im Original bereits unter dem Titel "Soul Thief" (im Amerikanischen) oder "Forbidden" (im Englischen) am 30.08.2011 bzw. 05.08.2011 erschienen.

Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover zeigt am oberen rechten Rand Riley in einer Hocke-Stellung mit einer Glaskugel in der Hand. Der blaue Buchtitel, die Glaskugel und ein hellgraues Flügelornament sind in Spotlackoptik hervorgehoben. Dieses Design wiederholt sich auch direkt auf dem eigentlichen Buchdeckel.

Fazit: "Aller Anfang ist Hölle" ist ein gelungener Auftakt in der "Dämonenfängerin"-Reihe: Etwas Dystopie, Spannung, Action aber auch ein guter Schuss Humor lassen die Seiten nur so dahinfliegen und machen Lust auf mehr von Riley & Co.

3 Kommentare:

  1. Wie gewohnt eine tolle Rezension, liebe Kerstin. =)
    Allerdings nervt es ein wenig, dass fast alle Jugend-Fantasybücher zu Reihen oder Trilogien gehören. Ich hab nämlich schon soooo viele Reihen begonnen und hätte mehr Einzelromane.
    (Aber dafür kannst du ja nichts)

    LG
    Sabine

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  2. @Sabine: Dankeschön und dafür kann ich wirklich nichts ;) Ich würde mir auch gerne mehr in sich abgeschlossene Romane wünschen, zumal ich auch manchmal den Überblick zu verlieren drohe. Aber geschickt gemacht ist das schon: Meistens enden die einzelnen Bände ja mit solchen Cliffhangern, das man förmlich dazu gezwungen wird, den nächsten Band zu lesen, denn wie es weitergeht, will man ja dann doch wissen ;) Dir ein wunderschönes Wochenende :)

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  3. @Kerstin: Mir geht es so wie dir. Ich würde mir auch mehr Einzelromane wünschen, aber das ist vor allem auf dem Jugend- und Fantasy-Sektor eine Seltenheit (Ausnahmen sind da z.B. die Arena-Jugendthriller).

    Na, die Serienbücher müssen doch mit einem Cliffhanger enden, sonst kauft man sich ja nicht den Nachfolgeband. Aber die Autoren und Verlage wollen ja schließlich davon leben. ;-)

    LG
    Sabine

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