Dienstag, 27. November 2012

Rezension: Tessa Korber - Gemordet wird immer


Titel: Gemordet wird immer
Autorin: Tessa Korber
Genre: Krimi
Verlag: btb (13.08.2012)
ISBN: 978-3-442-74171-7
Taschenbuch, 288 Seiten
Preis: 9,99 €
eBook: Kindle Edition für 8,99 €
Bezugsquelle: btb
Nach zehn Jahren kehrt Viktor Anders in das Haus seiner Eltern zurück, um sein Erbe anzutreten: die Teilhaberschaft am Familienbetrieb – einem Beerdigungsinstitut. Auch wenn Onkel Wolfgang wenig begeistert ist, dass er seinen Neffen, ehemaliger Surflehrer und Weltenbummler, in das ernste Bestattungswesen einarbeiten muss. Als Viktor seine erste Leiche für das Begräbnis vorbereitet, macht er eine ungewöhnliche Entdeckung: Eine Patronenkugel steckt im Rücken des Toten. Viktor beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln – ohne zu ahnen, dass er mit diesem Fall auch ein bislang verborgenes Familiengeheimnis enthüllt...
Zur Autorin:
Tessa Korber, 1966 in Grünstadt in der Pfalz geboren, studierte in Erlangen Germanistik und Geschichte und promovierte im Fachbereich Germanistik. Die Autorin lebt mit ihren beiden Kindern in der Nähe von Nürnberg.

Rezension:
Viktor Anders kehrt nach dem Tod seiner Eltern in seine Heimatstadt zurück, um sich zusammen mit seinem Onkel Wolfgang um den Familienbetrieb zu kümmern: ein Bestattungsunternehmen. Viktor hat von dem Beruf wenig Ahnung, da er sich die letzten Jahre in der Welt herumgetrieben und jeden Job angenommen hat, der ihn über Wasser halten konnte.

Sein Onkel arbeitet ihn resolut in das Handwerk ein und schon bald darf Viktor seine erste Leiche für die bevorstehende Beerdigung herrichten. Doch da macht er eine folgenschwere Entdeckung: Im Rücken des Toten befindet sich eine Patronenkugel. Viktor leckt Blut und ermittelt auf eigene Faust, was ihn schon bald in diverse Schwierigkeiten bringt...

Tessa Korber hat mit Gemordet wird immer einen unterhaltsamen Krimi im Bestattermilieu erdacht, der zwar nicht unbedingt durch seine Krimihandlung brilliert, sondern eher durch seine vielschichtigen und auch verschrobenen Charaktere.

Viktor hat mir als Protagonist ausnehmend gut gefallen, er hält mit seiner Meinung nie hinter dem Berg, hat durch seinen langen Auslandsaufenthalt viele verschiedene Orte und Lebenserfahrung gesammelt und gibt sich sehr unkonventionell. Vor allem sein Verhältnis zu seinem autistischen Cousin Tobias entwickelt sich sehr warmherzig und er ist immer um ihn bemüht.

Die Nebencharaktere können genauso überzeugen. Sei es Onkel Wolfgang, der ihm das Bestatterwesen näher bringt, Tante Hedwig, die sich liebevoll um Tobias kümmert oder auch die Kommissarin Karoline Schneid, mit der Viktor öfter als ihm lieb ist aneinandergerät, da er immer wieder die polizeilichen Ermittlungen stört.

Die Krimihandlung selbst gerät etwas in den Hintergrund, doch empfand ich diese Tatsache nicht als störend. Wie schon erwähnt, lebt der Roman hauptsächlich von seinen Charakteren, die allesamt interessant geschildert wurden und nebenbei erhält der Leser auch Einblick in die Bestatterwelt, der in einigen Situationen auch Witz und Humor nicht außen vor lässt und auch der Autismus von Tobias wird einem einfühlsam nähergebracht.

Fazit: Gemordet wird immer ist ein humorvoller Kriminalroman, der vor allem viel Wert auf die unterschiedlichen Charaktere legt und das Krimi-Element etwas in den Schatten stellt, was aber nicht von Nachteil ist.

Freitag, 23. November 2012

Rezension: Selim Özdogan - Der Klang der Blicke


Titel: Der Klang der Blicke
Autor: Selim Özdogan
Genre: Belletristik, Zeitgenössisches
Verlag: Haymon (16.08.2012)
ISBN: 978-3-7099-7000-3
Gebunden, 264 Seiten
Preis: 19,90 €
Bezugsquelle: Haymon
Bonus: Leseprobe
Selim Özdogan bringt das Leben auf den Punkt: Nur schmal ist der Grat zwischen Sonnen- und Schattenseite, zwischen denen, die alles erreichen wollen, und denen, die nichts mehr zu verlieren haben. Özdogan begleitet sie auf ihren Wegen: den Vater, der statt seiner Liebe auf den ersten Blick die Frau seines Lebens heiratet. Den Lehrer, der freitagmittags doch eigentlich nur nach Hause will. Und die Jungen unter der Laterne, die den ersten Schluck jeder Flasche immer auf den Boden gießen, obwohl eigentlich keiner weiß warum.
Was dabei entsteht, sind Geschichten, deren Rhythmus und Klang den Leser tragen wie eine Melodie. Es sind Geschichten von Menschen, die nach festem Grund unter ihren Füßen suchen, von Liebenden, die der Wahrheit hinter der Poesie nachspüren, von der Angst vor dem Tod und der Sehnsucht nach ihm, vom Leben im Takt der Musik und von Tagen im Paradies.
Zum Autor:
Selim Özdogan, geboren 1971, lebt in Köln. Verfasst Romane und Kurzgeschichten. Mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (1999). Veröffentlichte u.a. die Romane Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist (1995) und Im Juli (2000), zuletzt Heimstraße 52 (2011).

Rezension:
Mit Der Klang der Blicke legt Autor Selim Özdogan ein Buch mit 26 Kurzgeschichten vor, die in allen Lebensbereichen spielen. Sei es der türkische Junge, der mit Rap-Musik berühmt werden möchte, ein Mann, der vor seinem krankheitsbedingten Tod noch einmal mit seiner Jugendliebe zusammen sein will, oder eine Gruppe von Jungs, die sich immer unter einer Laterne treffen und reden, aber erst durch einen älteren Mann erfahren, warum dies seit Jahren so Brauch ist.

Viele verschiedene Personen lernt der Leser in diesen Kurzgeschichten kennen, manche sind tragisch, andere komisch und auch skurril und überzeichnet. Doch jede von ihnen ist eine Art Getriebener, der ein bestimmtes Ziel vor Augen oder auch aus den Augen verloren hat, der Halt sucht, eine Aufgabe, die ihn erfüllt oder einfach nur aus seinem Leben plaudert.

Selim Özdogan versteht es gekonnt, in verschiedene Schreib- und Sprachstile einzutauchen. Keine einzige der Geschichten liest sich gleich, man könnte fast meinen, es hätten sich hier eine Menge verschiedener Autoren zu einer Anthologie zusammengefunden, was aber nicht der Fall ist.

Die Geschichten sind sehr unterschiedlich und konträr, so dass für jeden Leser etwas nach seinem Geschmack dabei sein dürfte. Viele haben mich sprachlos zurückgelassen, davon einige, an die ich noch länger denken musste, und mit manchen kam ich zugegebenermaßen auch gar nicht zurecht, sprich: Ich habe das Ende einfach nicht verstanden.

Doch im Großen und Ganzen kann ich diese Geschichtensammlung generell empfehlen. Selim Özdogan weiß, wie man Zeitgenössisches schreibt und viele seiner Geschichten haben mich zum Nachdenken angeregt. Wer sich für dieses Genre interessiert, wird mit Der Klang der Blicke sicherlich nichts falsch machen.

Fazit: Vielfältig, unterhaltsam, zum Nachdenken anregend - Selim Özdogans Kurzgeschichtensammlung Der Klang der Blicke vereint viele verschiedene Charaktere aus unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft, die ihr großes Glück suchen oder es verloren haben. Empfehlenswert!

Mittwoch, 21. November 2012

Rezension: Anke Höhl-Kayser - Ronar. Drei Ähren


Titel: Ronar. Drei Ähren
Autorin: Anke Höhl-Kayser
Reihe: Ronar #3
Genre: Jugendbuch/Fantasy
Verlag: Books on Demand (03.09.2012)
ISBN: 978-3-8482-2023-6
Taschenbuch, 328 Seiten
Preis: 18,50 €
eBook: Kindle Edition für 14,99 €
Bezugsquelle: Anke Höhl-Kayser
Bonus: Leseprobe
andere Titel dieser Reihe: Ronar, Zwei Welten
Winter liegt über dem Nebelwald. Ronar hat seinen Platz im Volk der Elthen gefunden. Doch es gibt jemanden, dem der Verlauf der Ereignisse nicht gefallen hat und der mächtig genug ist, die Zeit zu verändern. Der Zauber führt die Geschichte zurück zum Anfang: Ronar lebt wieder in seinem Dorf. Er ist wieder der Ziehsohn des Schmieds...Aber ist wirklich alles, wie es war? Was geschieht, wenn man versucht, die Zeit zurückzudrehen? Wird sie sich einen fremden Willen aufzwingen lassen - oder wird sie sich in etwas Furchtbares, Unberechenbares verwandeln?
Zur Autorin:
Anke Höhl-Kayser, Jahrgang 1962, lebt mit ihrer Familie und ihrem Berner Sennenhund in Wuppertal. Die Literaturwissenschaftlerin schreibt Jugendbücher und Lyrik.

Rezension:
Ronar ist nun 15 Jahre alt und mit seinem neuen Leben bei den Elthen mehr als zufrieden. Doch ein unbekannter Gegner sieht das nicht so und durch einen Zauber wird die Zeit verändert: Ronar lebt nun wieder in der Familie des Schmieds, ist wieder der unbeholfene Ziehsohn, der sich die Gemeinheiten seiner Ziehbrüder gefallen lassen muss und als Außenseiter abgestempelt wird.

Doch durch die Berührung einer scheinbar verzauberten Ähre erhält Ronar Einblicke in eine ganz andere Zeit, die ihm ungewöhnlich vertraut vorkommt. Langsam aber sicher kehren Erinnerungen zurück, die ihn zweifeln lassen, sich in der wirklichen, realen Zeit zu befinden. Und somit macht er sich auf sein letztes Abenteuer auf, die Zeit wieder in ihre richtigen Bahnen zu lenken...

Mit Ronar. Drei Ähren beendet Anke Höhl-Kayser nun ihre Trilogie um den heranwachsenden Ronar. Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin am Anfang der Geschichte einen kurzen Rückblick auf die Ereignisse aus Band 1 und 2 gibt, so dass der Leser sein Wissen nochmals auffrischen kann.

Die Zeit spielt wiederum eine große Rolle, doch diesmal wird auf Science Fiction-Elemente wie in Band 2, die eine Reise zum Mond beinhaltete, verzichtet, was ich sehr begrüßt habe. Denn die Welt, die Anke Höhl-Kayser mit Ronars Abenteuern erdacht hat, ist so farbenfroh und detailliert, dass dieser Schauplatz vollkommen ausreicht.

Die liebgewonnenen Charaktere haben alle erneut ihren Auftritt und Ronars letztes Abenteuer lässt den Leser wiederum sehr mitfiebern. Der Abschluss der Trilogie beantwortet alle noch eventuellen offenen Fragen und wartet mit einem zufriedenstellenden Ende auf, das nachvollziehbar und authentisch wirkt. Ebenso wächst Ronar zusehends mit der Reihe, seine Aufgaben werden schwieriger und die Botschaft, die dahintersteckt, soll genau dies zeigen: Man wächst an seinen Aufgaben, die man im Leben bewältigen muss, ob gut oder schlecht, man darf sich nur nie selbst aufgeben.

Ronar ist im Abschluss eine wirklich beeindruckende und auch tiefgehende Fantasy-Trilogie, die in jedem ihrer Teile eine Botschaft an den Leser enthält und ihn ermutigt, nie den Kopf in den Sand zu stecken, aus eigenen Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.

Fazit: Ronar. Drei Ähren ist ein mehr als würdiger Abschluss der Trilogie von Anke Höhl-Kayser, die sich wiederum durch Spannung und auch eine Botschaft an den Leser auszeichnet. Die farbenfrohe und interessante Welt tun ihr Übriges und ich hoffe, man wird noch einiges von der Autorin lesen!

Dienstag, 20. November 2012

Rezension: Dostojewskis Erben - Agenten-Roulette


Titel: Agenten-Roulette
Autoren: Dostojewskis Erben / Eva Lirot & Richard Lifka (Hrsg.)
Genre: Krimi
Verlag: Brücken-Verlag (12.09.2012)
ISBN: 978-3-944080-00-0
Taschenbuch, 120 Seiten
Preis: 7,80 €
Bezugsquelle: Eva Lirot
Bonus: Leseprobe
Ein fettes Schwein, drei Morde, vier Tote und sechzehn Autoren! Und das ist längst nicht alles, was Sie im ersten Kettenkrimi der Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dem Kreise derer, die sich Dostojewskis Erben nennen erwartet. Bereitwillig stellten sie ihre Fantasien und ihre ganzen Erfahrungen als gewiefte Krimiautoren zur Verfügung. Herausgekommen ist dabei eine Geschichte voller Affären, Intrigen, zwielichtiger Gestalten, korrupten Machthabern und einem schlauen Hund, die Wiesbaden in einen Hort des Verbrechens wandelt, der weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinausreicht.
Zu den Herausgebern:
Eva Lirot wohnt und arbeitet derzeit in Limburg und genießt gern mal einen guten Wein. Veröffentlichungen: die Krimi/Thriller-Serie aus Frankfurt mit Großstadtsheriff Jim Devcon (zuletzt: Seelenbruch, Eiskalte Ekstase), Kurzkrimis.
Richard Lifka, Mitbegründer von Dostojewskis Erben ist Autor, Journalist und Herausgeber. Zuletzt erschienen sind die beiden Kriminalromane mit Privatdetektiv Ninus Hagen: Sonnenkönig und Doppelkopf.

Rezension:
Im Casino in Wiesbaden kommt es zu einem Mord, aber anders als erwartet: Der eigentliche Mörder ist das tatsächliche Opfer, denn bei seinem Anschlagsversuch kommt er selbst ums Leben.

Kriminalhauptkommissar Lars Rieken hat mit diesem Fall alle Hände voll zu tun, Unterstützung findet er in der resoluten Kevser, die für das Casino arbeitet, und ihrem Dobermann Mo, der ebenfalls zu Wort kommt. Rieken muss dann noch erfahren, dass seine ehemalige Freundin Anina wohl ebenfalls ihre Hände im Spiel hat...

Mit Agenten-Roulette legen Dostojewskis Erben, ein Zusammenschluss von 16 Kriminalautoren, den ersten Kettenkrimi vor. Anfangs war ich etwas skeptisch aber gleichzeitig auch sehr neugierig, wie die verschiedenen Schriftsteller es schaffen werden, einen zusammenhängenden Krimi zu verfassen. Und dies geschah überraschend gut!

Man erkennt zwar, dass jeder Autor seine eigene Note und Erzählstil hat, womit ich aber keine Probleme hatte, sondern es eher als angenehm empfand, denn so konnte man direkt unterscheiden, von wem einzelne Abschnitte stammten. Bei Eva Lirot z.B. konnte ich den Schreibstil sogar wiedererkennen, da ich bereits einige ihrer Bücher lesen durfte, die mich immer begeistern konnten.

Die Handlung selbst ist raffiniert angelegt für einen Krimi, der mit gerade mal 120 Seiten aufwartet. Anfangs lose anmutende Aneinanderreihungen von Geschehnissen fügen sich am Ende zu einem schlüssigen Handlungsstrang zusammen, wobei ich ruhig noch 200 Seiten mehr hätte lesen können.

Als besten Charakter möchte ich den Dobermann Mo herausheben, der in einigen Szenen selbst zu Wort kommt und mit lustigen und auch bissigen Kommentaren aufwartet. Ihn hätte ich mir auch als Hauptcharakter gut vorstellen können. Vielleicht entscheiden sich die Autoren ja, ihn in einem zukünftigen Projekt nochmals in einer größeren Rolle auftreten zu lassen.

Fazit: Mit Agenten-Roulette legen Dostojewskis Erben ein interessantes Projekt vor, dass sich vor anderen Krimis nicht verstecken muss, aber ruhig ein wenig länger hätte sein können. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Romane des Zusammenschlusses der 16 Autoren!

Donnerstag, 15. November 2012

Rezension: Jana Oliver - Die Dämonenfängerin. Seelenraub


Titel: Die Dämonenfängerin. Seelenraub
Autorin: Jana Oliver
Reihe: The Demon Trappers Daughter #2
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: Fischer FJB (26.09.2012)
ISBN: 978-3-8414-2111-1
Gebunden, 528 Seiten
Preis: 16,99 €
eBook: Kindle Edition für 14,99 €
Bezugsquelle: Haymon
Bonus: Leseprobe, Website zur Reihe
andere Titel dieser Reihe: Aller Anfang ist Hölle
Riley Blackthorne, Dämonenfängerin in Ausbildung, steht ihr Job sonst wo. Nach dem Überfall der Dämonen auf ein Zunfttreffen sind viele ihrer Kollegen tot oder verletzt – ihr Freund Simon liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Ihr Vater ist von einem mächtigen Totenbeschwörer wiederbelebt und entführt worden. Als ob das nicht reichte, machen ihr noch zwei Männer das Leben schwer: Ori, ein heißer selbständiger Dämonenfänger, und Denver Beck, ein Freund der Familie, der sie ständig bevormundet. Riley ist fast so weit, Atlanta freiwillig zu verlassen. Aber als mehr und mehr Dämonen in der Stadt auftauchen, schickt der Vatikan schließlich eine eigene Truppe von Jägern, und plötzlich ist der Teufel los. Nur Riley weiß, dass sie der Grund dafür sein könnte. Ein besonders starker Dämon verfolgt sie, und sie wird ihm nicht ewig entkommen...
Zur Autorin:
Jana Oliver, geboren und aufgewachsen in Iowa, ist eine preisgekrönte Autorin. Sie ist am glücklichsten, wenn sie haarsträubende Legenden recherchiert, auf alten Friedhöfen umherwandert und neue Geschichten erträumt. Sie glaubt wirklich, dass sie den besten Job der Welt hat. Im Fischer Taschenbuch lieferbar: Aller Anfang ist Hölle, der erste Band ihrer Serie Riley Blackthorne - Die Dämonenfängerin. Jana Oliver lebt wie ihre Heldin in Atlanta, Georgia.

Rezension:
Seit dem Angriff der Dämonen auf die Dämonenfänger ist in Rileys Leben nichts mehr so wie zuvor: Sie sucht verzweifelt ihren Vater, der nach seinem Tod reanimiert wurde, wer mit gefälschtem Weihwasser, das der Grund für das Eindringen der Dämonen im Tabernakel war, handelt und dann ist da noch Simon, ihr Freund, der sich zusehends von ihr abwendet.

Wäre das alles nicht schon genug, hat Riley auch noch alle Hände voll mit Ori zu tun, einem Engel, der sie beschützen und noch mehr von ihr will. Wird Riley ihm widerstehen können? Und wird sie letztendlich den Schuldigen finden, der ihren Vater reanimiert hat?

Seelenraub ist der zweite Band in der Reihe rund um die 17-jährige Riley Blackthorne, ihres Zeichens Dämonenfängerin in Ausbildung. Leider konnte mich Riley dieses Mal nicht ganz so begeistern wie in ihrem ersten Abenteuer.

Zwar bleibt sie weiterhin ein starker Charakter, der sich so gut wie alleine durchs Leben schlägt, bereits herbe Verluste in ihrem jungen Leben einstecken musste, doch lässt sie sich in diesem Teil auch zu einer ungeahnten Naivität herab, was den Charakter des Ori angeht.

Mehr möchte ich dazu jetzt nicht verraten, sonst wäre zuviel vornweg genommen. Die Handlung setzt direkt am Ende des ersten Teils an. Positiv fand ich den kurzen Rückblick zu Beginn, so dass man sein Gedächtnis über die Vorfälle im ersten Band nochmals auffrischen konnte. Liebgewonnene und auch neue Charaktere halten Einzug und auch die Spannung und ein wenig Romantik kommen wiederum nicht zu kurz.

Ich erhoffe mir jedoch, dass sich Riley im 3. Band der Reihe, der mit dem Titel Höllenflüstern für März 2013 angekündigt wird und von dem man bereits am Ende des Buches die ersten beiden Kapitel lesen kann, wieder eines besseren besinnt und nicht mehr ganz so blauäugig durchs Leben geht wie in Seelenraub, denn als Protagonistin kann sie bedeutend mehr.

Seelenraub ist somit ein recht annehmbarer zweiter Teil, der wiederum durch jede Menge Action und auch Wortwitz punkten kann, Riley selbst hat hoffentlich am Ende einiges dazugelernt und wird aus ihren Fehlern klug.

Fazit: Seelenraub ist ein durchaus spannender zweiter Teil der Reihe um Riley Blackthorne, der einige Fragen beantwortet, aber auch neue aufwirft. Riley selbst war mir in mancher Situation aber etwas zu naiv und gutgläubig, was sich hoffentlich im nächsten Band wieder ändern wird.

Dienstag, 6. November 2012

Rezension: Zoran Drvenkar - Der letzte Engel


Titel: Der letzte Engel
Autor: Zoran Drvenkar
Reihe: Der letzte Engel #1
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: cbj (01.10.2012)
ISBN: 978-3-570-15459-5
Gebunden, 432 Seiten
Preis: 16,99 €
eBook: Kindle Edition für 13,99 €
Bezugsquelle: cbj
Bonus: Leseprobe, Buchspecial, Video zum Buch
Motte ist sechzehn Jahre alt, als der Tod an seinem Fenster kratzt. An einem harmlosen Wochenende kurz nach Mitternacht bekommt er eine anonyme E-Mail:
sorry für die schlechte nachricht
aber wenn du aufwachst, wirst du tot sein
wir wollten nur, dass du das weißt
Mieser Scherz, denkt Motte, wird aber dennoch ein wenig nervös und beschließt, die Nacht durchzumachen. Natürlich schläft er ein und natürlich wacht er auf - und fühlt sich wie immer.
Bis darauf, dass sein Herz nicht mehr schlägt. Und dann sind da noch diese zwei Flügel auf seinem Rücken...
Zum Autor:
Zoran Drvenkar wurde 1967 in Kroatien geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit über 20 Jahren arbeitet er als freier Schriftsteller und schreibt Romane, Gedichte und Theaterstücke über Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Zoran wurde für seine Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und lebt heute in der Nähe von Berlin in einer ehemaligen Kornmühle.

Rezension:
Der 16-jährige Markus, genannt Motte, bekommt eines Tages eine E-Mail, die ihm seinen Tod für den nächsten Morgen voraussagt. Erst denkt er an einen makabren Scherz, doch dann versucht Motte verzweifelt, wachzubleiben. Leider misslingt dies und am nächsten Morgen findet sich Motte mit zwei Flügeln auf dem Rücken wieder, er ist zum Engel geworden.

Doch nicht nur das: Schon bald muss er feststellen, dass er ein wichtiger Teil einer großen Verschwörung ist, die sich bereits durch Jahrhunderte hindurch zieht. Und sein Großvater scheint einer der Drahtzieher zu sein...

Mit Der letzte Engel legt Zoran Drvenkar den Auftakt seiner neuen Jugendbuch-Trilogie vor, die zwar eine Zielgruppe ab 14 Jahren ansprechen soll, für mich aber etwas höher angesetzt werden dürfte, da die Handlung sehr komplex und verschachtelt ist.

Mich konnte Zoran Drvenkar bereits mit seinem Thriller Sorry sehr begeistern und deshalb freute ich mich sehr, seinen ungewöhnlichen Schreibstil auch in Der letzte Engel vorzufinden. Was mich daran so begeistert, ist, dass der Autor seine Personen in verschiedenen Erzählformen zu Wort kommen lässt, sei es aus der zweiten oder dritten Person, was unglaublich faszinierend wirkt.

Besonders der Charakter des Lazar, von dem aus der zweiten Person heraus erzählt wird, kommt sehr gut zur Geltung und man fühlt sich dadurch als Leser direkt angesprochen. Sehr viele Personen halten in diesem Auftaktband Einzug, sei es als Protagonisten oder auch nur als Randfiguren, die kurz erwähnt werden. Man muss sich auf jeden Fall konzentrieren, damit man bestimmte Details, die später wichtig werden, nicht verpasst. Doch kann man diese vielen verschiedenen Personen gut auseinanderhalten, da Zoran Drvenkar die Ausarbeitung jedes einzelnen perfekt versteht.

Die Geschichte an sich ist spannend und auch in einigen Abschnitten recht brutal, denn es wird auch vor Mord nicht zurückgeschreckt. Gut gefallen hat mir ebenso, dass auch historische Ereignisse zu Wort kommen und sehr stimmig in die Geschichte miteinfließen. Selbst die Brüder Grimm haben einen kurzen Auftritt! Erwähnt sei noch, dass Zoran Drvenkar einen sehr bildhaften und detaillierten Erzählstil hat, der bei manchem Leser eventuell in manchen Passagen etwas Langeweile auslösen könnte. Bei mir war das allerdings nicht so!

Ich kann Der letzte Engel sehr empfehlen und würde den Roman eher ab 16 Jahren empfehlen. Da dies der Auftakt zu einer Trilogie ist, bleiben einige Fragen offen, wobei man das Ende allerdings auch so stehen lassen könnte. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es mit Motte und den anderen Figuren weitergeht und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Fazit: Der letzte Engel besticht eindeutig durch die außergewöhnliche und faszinierende Erzählweise von Zoran Drvenkar. Auch Spannung und etwas Brutalität kommen nicht zu kurz und ein wenig Mitdenken ist ebenso gefragt. Ein wirklich empfehlenswerter Trilogie-Auftakt!

Sonntag, 4. November 2012

In meinem Briefkasten 38/2012


Lisa McMann
Cryer's Cross
(K)

Kurzbeschreibung:
In Cryer's Cross gehen seltsame Dinge vor sich. Erst verschwindet die Schülerin Tiffany spurlos und kurz darauf ist auch der 17-jährige Nico wie vom Erdboden verschluckt. Kendall, 16, ohnehin labil wegen ihrer Zwangsneurose, kann den Verlust ihres besten Freundes nicht verkraften. Voller Sorge begibt sie sich auf Spurensuche und entdeckt eine Verbindung zwischen Tiffany und Nico. Hat das etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Und woher kommt die Stimme, die sie um Hilfe anfleht? Kendall glaubt, den Verstand zu verlieren, doch sie muss alles tun, um ihren Freund zu finden. Dabei gerät sie immer tiefer in das Geheimnis von Cryer's Cross und schwebt bald selbst in höchster Gefahr...

Paul Cleave
Das Haus des Todes
(K)

Kurzbeschreibung:
Es ist Nacht über der Metropole Christchurch, Neuseeland. Caleb Cole verlässt sein Haus, steigt in den Wagen. Er macht sich an die Arbeit – es gibt viel zu tun. Caleb fühlt sich gut – er ist frisch geduscht, kein Blut klebt mehr an seinem Körper. Nun ist es Zeit, das Werk zu vollenden. Es soll eine lange Nacht werden – mit vielen Opfern. Caleb biegt in die Straße zum alten Schlachthaus. Hier wird er seine Gäste versammeln. Behutsam fasst er an sein Messer. Das Spiel beginnt...

Amanda Hocking
Die Tochter der Tryll. Vereint
(K)

Kurzbeschreibung:
Wendy Everly lebt ein Leben als Außenseiterin, bis Finn sie in die Welt der Tryll entführt. Endlich versteht Wendy, wer sie wirklich ist. Doch das magische Reich der Tryll ist tief entzweit. Nur Wendy ist mächtig genug, das Volk zu einen – wenn sie bereit ist, alles zu opfern...Wendys achtzehnter Geburtstag steht kurz bevor – und ihre Vernunftheirat mit Tove. Dabei droht ein Krieg am Horizont der Tryll; sie erwarten jeden Moment den Angriff der verfeindeten Vittra. Da erreicht Loki die Tore von Förening – zu Tode erschöpft und voller Wunden – und bittet um Amnestie. Wendy willigt ein, gegen den erbitterten Widerstand von Finn, der Loki zutiefst misstraut. Als sich die Lage zuspitzt, setzt Wendy alles auf eine Karte. Wird ihr Opfer reichen, um die zu retten, die sie liebt?

Jonathan Maberry
Lost Land. Die Erste Nacht
(K)

Kurzbeschreibung:
In Mountainside gelten strenge Gesetze. Wer 15 ist, muss selbst für seinen Unterhalt sorgen, anders ist das Überleben nicht möglich. Da er keine Alternative hat, geht Benny Imura bei seinem Bruder in die Lehre, einem bekannten Zombiejäger. Er hasst Tom, den er für den Tod ihrer Eltern verantwortlich macht, hält ihn für skrupel- und verantwortungslos. Doch dann erlebt er einen Jäger, der die Untoten respektiert und versucht, ihnen einen würdevollen Tod zu ermöglichen. Denn sie waren einmal Menschen, die liebten und geliebt wurden. Und er erkennt, dass die wahre Gefahr im Lost Land nicht von ihnen ausgeht. Wirklich kaltblütig sind Menschen wie Rotaugen-Charlie und sein Clan, brutale Herren über Leben und Tod. Als sie Nix, seine Freundin, entführen, zieht Benny an Toms Seite in einen Kampf mit höchst ungewissem Ausgang...

Natalie Standiford
Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern
(K)

Kurzbeschreibung:
Die Sullivan-Schwestern haben ein Problem: Ihre reiche, tyrannische Großmutter fordert ein schriftliches Bekenntnis all ihrer Missetaten. Andernfalls will sie die gesamte Familie enterben. Also beichten die drei: Norrie hat sich in Robbie verliebt, der acht Jahre älter ist. Aber ist das denn so schlimm? Jane schreibt ein Blog über ihre schreckliche Familie. Aber was kann sie bitte für ihre bösen Vorfahren? Und Sassy glaubt, dass sie unsterblich ist. Schließlich wurde sie schon mehrmals vom Auto angefahren und nie ist ihr was passiert. Ist das jetzt Ketzerei? Drei energische, unerschrockene und ganz unterschiedliche junge Mädchen bekennen ihre kleinen Sünden, die vielleicht gar keine sind.

Freitag, 2. November 2012

Lesemonat Oktober 2012


Über den Oktober kann ich lesetechnisch nicht klagen, momentan bin ich aber in einem kleinen Lesetief und befürchte, das wird sich negativ auf den nächsten Monat November auswirken...aber der ist ja noch lang :)

Gelesene Bücher: 13
Gelesene Seiten: 4.275

Edith Kneifl: Blutiger Sand
Thomas Thiemeyer: Das verbotene Eden. Logan und Gwen
André Pilz: Die Lieder, das Töten
Eva Reichl: Kasparows Züge
Nancy Salchow: Doppelkinnbonus
Jill Hathaway: Slide. Durch die Augen eines Mörders
Klaus Kordon: Das Karussell (Monatshighlight)
Zoran Drvenkar: Der letzte Engel
Jana Oliver: Die Dämonenfängerin. Seelenraub
Dostojewskis Erben: Agenten-Roulette
Anke Höhl-Kayser: Ronar. Drei Ähren
Meg Rosoff: Oh.Mein.Gott.
Tessa Korber: Gemordet wird immer