Mittwoch, 20. Februar 2013

Ivonne Keller - Hirngespenster


Titel: Hirngespenster
Autorin: Ivonne Keller
Genre: Belletristik
Verlag: Knaur eBook (03.12.2012)
ASIN: B00A4VEC9U (eBook)
Preis: 4,99 € (Stand: 20.02.2013)
Bezugsquelle: Kauf
Drei Frauen. Silvie, ihre Schwester Anna und Sabina.
Ein Unfall, der ihr Leben verändert.
Während Silvie vor der Entscheidung für ihren Liebhaber Jens und gegen ihren Mann Johannes steht, kämpft ihre Schwester Anna um ihren Verstand. Nur mit Pillen schafft sie es, den Alltag mit ihren drei Kindern einigermaßen zu überstehen. Silvie ist hin- und hergerissen: Soll sie Anna beistehen oder sich um ihr eigenes Glück kümmern? Das Schicksal kommt ihr zuvor und reißt sie mitten aus dem Leben. Als sie zu sich kommt, ist nichts mehr, wie es war. Warum kümmert sich Sabina, die Jugendliebe ihres Mannes Johannes, so liebevoll um sie? Warum kommen ihre Schwester Anna oder ihre Eltern niemals zu Besuch? Ist Anna etwa tot? Oder im Gefängnis? Und was ist aus Jens geworden?
Zur Autorin:
Seit ihrer Kindheit liebt Ivonne Keller das Spiel mit der Sprache. Aufgewachsen in einem hessischen Dorf, begeisterte sie sich bereits in der Schule für englischsprachige Literatur und lernte später während eines Auslandsstudiums im andalusischen Granada Spanisch. Die Faszination für Sprache, gekoppelt mit dem Interesse für alles Menschliche, führte sie neben ihrer Arbeit als Personalerin zum Schreiben. Dabei interessiert es sie besonders, was mit Menschen passiert, die kurz davor sind, auszuflippen. Wenn das Leben so anstrengend wird, dass die Fassade bröckelt und man auf das schauen kann, was dahinter liegt. Meist sind Frauen ihre Hauptfiguren – so wie in ihrem ersten Roman Hirngespenster. Ivonne Keller lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.

Meine Meinung kurz & knapp:
Hirngespenster, der Debütroman von Ivonne Keller, den es momentan nur als eBook gibt, ist ein Buch, das man in mehrere Genre-Schubladen packen könnte: Einerseits dramatische Familiengeschichte, teils Frauenroman, andererseits aber auch mit einem gehörigen Schuss psychologischem Krimi versehen, bedient es einige der gängigen Bereiche, weshalb ich es einmal in allgemeine Belletristik einsortiere.

Ivonne Keller hat es geschafft, mich von der ersten Seite zu fesseln, was nicht jedem Autor gelingt. Die Geschichte von Silvie und Anna, zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, beginnt in ihrer Jugendzeit, in der Anna an Leukämie erkrankt. Danach haben die beiden sich nicht mehr viel zu sagen und somit verfolgt der Leser verschiedene, sich abwechselnde Erzählperspektiven: Aus der Sicht von Silvie, Anna und Sabina, die Jugendliebe von Silvies Mann Johannes, wird Hirngespenster erzählt. Eingestreut wird ebenso eine in kursiv gehaltene Sichtweise einer weiteren Person, auf die ich nicht näher eingehen möchte, da diese eine sehr große Rolle zur Lösung des Romans beiträgt.

Und genau diese Lösung lässt den Leser mit einem großen Aha-Erlebnis am Ende zurück. Ich war wirklich sprachlos und verblüfft zugleich über dieses grandiose Ende, was nicht oft vorkommt. Auch während der Handlung baut Ivonne Keller einige Wendungen und Erlebnisse der Protagonisten ein, die dem Leser einige Fragezeichen im Kopf bescheren, die sich aber allesamt nach und nach aufklären. Auch lustige Szenen fehlen im Buch nicht: Hier hatte es mir vor allem Olga, die russische Nachbarin von Sabina, angetan. Sie war immer für einen Lacher gut und lockerte die Geschichte auf.

Ich kann Hirngespenster unbedingt weiterempfehlen! Dieses Buch wird definitiv mein Monatshighlight im Februar sein, und ich hoffe, dass sich der Verlag dazu entscheidet, diesen Roman auch im Papierformat zu veröffentlichen, denn Ivonne Kellers Debütwerk hat es definitiv verdient, von vielen gelesen zu werden. Mich hat sie auf jeden Fall als neuen Fan gewonnen!

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