Autorin: Gillian Flynn
Genre: Krimi
Verlag: Fischer E-Books (22.08.2013)
ASIN: B00C2J1US8 (eBook)
Preis: 14,99 € (Stand: 28.08.2013)
Papierformat: Gebundene Ausgabe
Bezugsquelle: Kauf
Bonus: Leseprobe
„Was denkst du gerade, Amy?” Diese Frage habe ich ihr oft während unserer Ehe gestellt. Ich glaube, das fragt man sich immer wieder: Was denkst du? Wie geht es dir? Wer bist du? Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt?Zur Autorin:
Genau diese Fragen stellt sich Nick Dunne am Morgen seines fünften Hochzeitstages, dem Morgen, an dem seine Frau Amy spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt sogleich Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. Er schwört, dass das nicht wahr ist. In seinem Computer findet die Polizei merkwürdige Hinweise. Er erhält sonderbare Anrufe. Was geschah mit Nicks wunderbarer Frau Amy? *Quelle*
Gillian Flynn wuchs in Kansas City auf. Sie arbeitete als Journalistin für den San Francisco Examiner und U.S. News & World Report und war die leitende TV-Kritikerin von Entertainment Weekly. Die Autorin lebt nach Stationen in Los Angeles und New York heute in Chicago.
Meinung:
Lesegrund:
Ich hatte vor Jahren Gillian Flynns Debüt Cry Baby gelesen und war davon recht begeistert. Daher war ich auf ihr neuestes Werk gespannt.
Handlungsort(e):
North Carthage/Missouri, USA
Erwähnenswerte Personen:
Nick Dunne: 34 Jahre alt, Ehemann von Amy Elliott Dunne. Journalist, der in New York seine Stelle verliert und darauf mit Amy zurück in seine Heimatstadt North Carthage in Missouri zieht, um sich dort um seine todkranke Mutter zu kümmern. Als Amy verschwindet, wird er zusehends von den Medien und Nachbarn als ihr Mörder abgestempelt.
Amy Dunne: 39 Jahre alt, Ehefrau von Nick. Ebenfalls Journalistin, die ihre Stelle in New York verliert. Sie verschwindet an ihrem 5. Hochzeitstag spurlos aus ihrem Haus.
Weitere erwähnenswerte Charaktere sind Nicks Schwester Margo, sein Anwalt Tanner Bolt, Amys Jugendfreund Desi Collings und die Ermittler Boney und Gilpin.
Meinung:
Mit Gone Girl. Das perfekte Opfer hat Gillian Flynn keinen Psychothriller im herkömmlichen Sinne erdacht, sondern es handelt sich eher um das Psychogramm einer Ehe. Nick und Amy sind seit 5 Jahren verheiratet. Er ist Journalist bei einem Magazin in New York, bis er seine Stelle dort verliert und zusammen mit Amy, ebenfalls arbeitslos, zurück in seine alte Heimatstadt North Carthage in Missouri zieht, wo seine Mutter im Sterben liegt und sein Vater, an Demenz erkrankt, in einem Pflegeheim lebt. Dort betreibt er zusammen mit seiner Zwillingsschwester Margo eine Bar, die durch Amys Trustfonds finanziert wurde. Amy stammt aus einem wohlhabenden Elternhaus, ihr Vater und ihre Mutter sind ein Schriftstellerpaar, die mit der Kinderbuchreihe Amazing Amy berühmt wurden.
Doch Amy und Nick haben sich auseinandergelebt. An ihrem 5. Hochzeitstag verschwindet Amy spurlos aus dem gemeinsamen Haus und schon bald wird Nick von den Medien und Nachbarn bezichtigt, Amy umgebracht zu haben. Hat Nick wirklich etwas mit dem Verschwinden von Amy zu tun oder wurde sie vielleicht doch entführt?
Gillian Flynn beschreibt Nicks und Amys Geschichte aus zwei sich abwechselnden Perspektiven: Einmal aus Nicks Sicht und einmal aus Amys, anhand ihrer Tagebucheinträge, was sich später aber ändert. Schon bald merkt der Leser, dass in der Ehe der beiden keineswegs eitel Sonnenschein herrscht, den beide gerne vorgaukeln. Nick ist ein notorischer Lügner, der gerne Dinge zu seinem Vorteil ausschmückt und lieber schweigt, als die Wahrheit zu sagen. Ferner hat er seit längerem eine Affäre mit der jungen Andie. Amy wiederum ist ein zwanghafter Kontrollfreak, der jede Person zu seinem Vorteil manipuliert und darauf bedacht ist, Kontrolle über die Personen zu haben, die ihr nahestehen.
Der Anfang des Buches gestaltete sich für mich recht zäh, da ausschweifend über das Leben der beiden berichtet wird, was ich nicht gerade als spannend empfand. Schon früh war mir klar, dass Amy keineswegs entführt wurde, doch ihr wahrer Charakter offenbart sich erst nach und nach und was da zutage tritt, kann man wirklich als krankhaft bezeichnen. Doch auch Nick ist nicht ohne, auch wenn er hier als Opfer von Amy dargestellt wird. Beide waren mir in keinster Weise sympathisch, sodass ich auch mit keinem in irgendeiner Weise Mitleid empfinden konnte. Eigentlich sind sie sogar wie füreinander geschaffen.
Somit ist Gone Girl. Das perfekte Opfer ein Psychogramm einer krankhaften Ehe, von zwei Personen, die nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander können. Über 576 Seiten werden dem Leser die Abgründe dieser Personen geschildert, wobei es auch einige Längen gibt, sodass man hier auch um gut 100 Seiten hätte kürzen können. Für mich war es eine unterhaltsame Leseerfahrung, leider nicht mehr, denn dafür waren mir die Charaktere einfach zu unsympathisch, und ich konnte mit keinem der beiden eine Spur Mitleid empfinden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen