Montag, 19. Dezember 2011

Rezension: Josh Ericson - Ghost Street

Titel: Ghost Street
Autor: Josh Ericson
Genre: Kinder-/Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: Ueberreuter (September 2011)
ISBN: 978-3-8000-5642-2
Klappenbroschur, 304 Seiten
Preis: 14,95 €
eBook: ePub für 12,99 €
Bezugsquelle: Ueberreuter

In einer nebelverhangenen Nacht beobachtet Alessa einen grausamen Mord, dem noch weitere folgen. Die Polizei findet heraus, dass vor vielen Jahren eine ganz ähnliche Tatserie geschehen ist. Stehen die Verbrechen von damals mit den heutigen in einem Zusammenhang? Und steckt tatsächlich der berüchtigte Ku-Klux-Klan dahinter? Alessa ist nicht nur Assistentin des Staatsanwalts, sondern ihre Familiengeschichte ist auch eng mit den früheren Morden verwoben. Sie beschließt, selbst zu ermitteln, und gerät dabei in ein Komplott, in dem ihr nur der geheimnisvolle David zur Seite steht...
Zum Autor:
Josh Ericson ist das Pseudonym eines bekannten Autors, der auch mit seinen romantischen Abenteuerromanen großen Erfolg hat. In Savannah recherchierte er mit einem Geisterjäger für diesen Mystery-Thriller. Savannah gilt seit dem amerikanischen Bürgerkrieg als Hochburg für paranormale Phänomene.

Rezension:
Alessa, eine junge Staatsanwältin, beobachtet beim Joggen am frühen Morgen etwas Verdächtiges: Ein Mann wirft einen großen Sack, in dem sich etwas bewegt, über eine Brücke in den unten gelegenen Fluss. Alessa handelt sofort und birgt den Sack, in dem eine junge Frau, Angela Rydell, nur noch tot geborgen werden kann. Durch sofortige Ermittlungen stellt sich heraus, dass Angelas Mutter vor Jahren in der selben Art und Weise vom berüchtigten Ku-Klux-Klan umgebracht wurde.

Der Mörder ihrer Mutter, Jeremy Hamilton, sitzt jedoch gerade seine Strafe dafür im Gefängnis ab. Hat sich ein neuer Ku-Klux-Klan in der Stadt Savannah gebildet oder ist hier ein Trittbrettfahrer am Werk? Das versuchen Alessa und die Detectives Jennifer McAvoy und Nick Harmon nun herauszufinden. Alessa erhält derweil Unterstützung von David, einem etwas mysteriösen jungen Mann, der verdächtigerweise sehr vieles über die vergangenen Straftaten in Savannah weiß...

Zentralthema in Josh Ericsons "Ghost Street" ist ganz klar der Ku-Klux-Klan und seine verdrehte Sichtweise: Schwarze haben in "ihrem" Amerika nichts verloren, sind Untermenschen und Abschaum. Dies wird sehr deutlich, wenn der Täter in Erscheinung tritt und zu Werke geht, denn in seiner wörtlichen Rede entlädt sich jede Menge Hass und Vorurteil. Dadurch wurde aber leider auch etwas die Spannung im Buch genommen, da schon sehr früh klar war, welches Motiv hinter dem ersten Mord steckt und man sich die nächsten geplanten Taten schon an den Fingern abzählen konnte.

Die Detectives Jen und Nick wirkten auf mich sehr klischeehaft. Jen ist ein richtiges "Flintenweib", das gerne auf eigene Faust ermittelt und auch mal über die Strenge schlägt, Nick dagegen ist ein eher träger Typ, dem ich ab und zu gerne in den Hintern getreten hätte ob seines phlegmatischen und weinerlichen Verhaltens. Einzig Alessa empfand ich als Lichtblick. Ihre Begegnung mit David bringt einen Teil von Mystery in den Roman mit ein, der erfrischend wirkte und auch eine Portion Grusel beinhaltete.

Im Großen und Ganzen bietet "Ghost Street" nette Unterhaltung, Spannung kam durch die leicht vorhersehbaren Taten des Mörders nur mäßig auf und ich hätte mir etwas mehr Mystery-Anteil gewünscht, da dieser Part doch mehr als Beiwerk anzusehen war.

Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist in Weiß und hellen Blautönen gehalten, ein Gesicht mit gelben stechenden Augen und in schwarz gehaltene Äste und Zweige verzieren es zusätzlich. Augen, Äste, Autorenname und Titel des Buches wurden in Spotlackoptik hervorgehoben.

Fazit: "Ghost Street" ist ein Mix aus Thriller und Mystery - wobei beide Genres für mich leider nicht völlig ausgeschöpft wurden. Für ein Jugendbuch ab 14 Jahren jedoch bietet es ausreichend Stoff für einen unterhaltsamen Lesenachmittag.

1 Kommentar:

  1. Hey danke für den tollen Bericht. Klingt gar nicht mal so übel, ich bin zwar keine 16 mehr aber ich bin trotzdem neugierig geworden :)

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