Mittwoch, 20. Juni 2012

Rezension: Brenna Yovanoff - Die Blumen des Schmerzes


Titel: Die Blumen des Schmerzes
Autorin: Brenna Yovanoff
Genre: Jugendbuch/Junge Erwachsene
Verlag: script5 (01.03.2012)
ISBN: 978-3-8390-0133-2
Gebunden, 384 Seiten
Preis: 18,95 €
Bezugsquelle: script5
Leseprobe
Daphne, Luzifers Tochter, verlässt die Hölle, um auf der Erde nach ihrem verschollenen Bruder zu suchen. Ihr zur Seite steht Truman Flynn, ein junger Mann, der die Narben seines Herzens auch am Körper trägt. Gemeinsam reisen sie durch ein düsteres, grausames Land, auf der Suche und auf der Flucht: Denn Azrael, der Engel des Todes, schickt seine Schergen, um Daphne zu vernichten. Bald sehen sich Daphne und Truman gefangen in einem Kampf zwischen gefallenen Engeln und göttlichen Rächern, zwischen Himmel und Hölle, zwischen Gut und Böse, und wer auf welcher Seite steht, wird von Tag zu Tag unsicherer.
Zur Autorin:
Brenna Yovanoff wuchs in einer Kleinstadt in Arkansas auf und studierte an der Colorado State University. Sie spielt hervorragend Fußball und backt leckere Pasteten, dafür ist sie eine grauenvolle Tänzerin und kann sich einfach nicht entscheiden. (Außerdem mag sie Klammern.) (Sehr sogar.) Brenna lebt mit ihrem Mann in Denver. Die Blumen des Schmerzes ist nach dem New York Times-Bestseller Schweigt still die Nacht ihr zweiter Roman.

Rezension:
Daphne, Tochter Luzifers und Liliths, lebt in der Hölle und war in ihrem Leben noch nie woanders. Anders als ihre Schwestern hat sie keinen Drang, sich von der Lebensenergie von menschlichen Männern zu ernähren. Als ihr Bruder Obie beschließt, die Hölle zu verlassen und ein neues Leben auf der Erde zu beginnen, wo er sich in eine menschliche Frau verliebt hat und mit der er dort zusammenleben will, macht sich Daphne auf die Suche nach ihm. Denn auf der Erde wütet Azrael, der Todesengel, der auf alle Höllenwesen Jagd macht, die sich dort aufhalten.

Daphne erfährt Hilfe von Truman Flynn, einem irdischen Bekannten von Obie. Zusammen machen sich die beiden auf, Obie zu finden und Daphne fängt an, sich in Truman zu verlieben. Je länger die beiden zusammen sind, umso mehr muss Daphne erfahren, dass es auch noch andere Orte als die Hölle gibt, in denen sie zufrieden leben könnte und sie als Höllenwesen gar nicht so viel anders ist als die Menschen.

Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass Brenna Yovanoff mit "Die Blumen des Schmerzes" ein wiederum sehr eigenes Buch, wie schon ihr Debüt "Schweigt still die Nacht" war, vorlegt. Wer mit ihrem Debütroman bereits Probleme hatte, wird wahrscheinlich auch mit ihrem neuen Werk nicht glücklich werden.

Da mir allerdings ihr Debüt sehr gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman und auch dieser konnte mich wieder überzeugen. Brenna Yovanoff versteht es einfach, eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die den Leser zu fesseln vermag. Diesmal nimmt sie sich dem Thema der Engel, der Hölle und dem Himmel an, dies aber nicht auf eine weichspülerische Art und Weise, wie es oft in Jugendbüchern der Fall ist.

Es kommen in "Die Blumen des Schmerzes" keine überirdisch schönen Jünglinge zu Wort und auch keine hinreißenden jungen Mädchen, was mich überaus positiv gestimmt hat. Vielmehr legt Brenna Yovanoff Wert auf eine gepflegte gruselige Atmosphäre und die Hauptcharaktere Daphne und Truman sind eher Außenseiter, die mit ihren eigenen Problemen und Gespenstern zu kämpfen haben.

Zwar findet auch eine Liebesgeschichte zwischen den beiden Raum, die aber auch nicht in Schwülstigkeit zerfließt, sondern eher beschaulich, ruhig und zwischen den Zeilen vor sich geht. Auch die Spannung, die sich hauptsächlich im letzten Drittel des Buches sehr steigert, kommt nicht zu kurz und lässt auch einiges an Blut fließen, doch nie zu übertrieben und immer passend zur Atmosphäre des gesamten Buches. Das Ende wurde geschickt gewählt und ist stimmig. Brenna Yovanoff konnte mich mit ihrer biblisch angehauchten Geschichte um Daphne wiederum begeistern.

Fazit: "Die Blumen des Schmerzes" reiht sich nicht in die allseits bekannten Fantasyromane für junge Leser ein und ist somit ein willkommenes Highlight für Liebhaber dieses Genres, die nicht zuviel Wert auf Kitsch und Klischees legen, sondern eher eine Geschichte mit einer stimmigen Atmosphäre und einem ungewöhnlich bildhaften, etwas tiefschürfenden Schreibstil bevorzugen.

7 Kommentare:

  1. Ich bin auch vor einiger Zeit schon auf dieses Buch aufmerksam geworden und wollte es mir eigentlich schon lange gekauft haben :-) schöne Rezi muss ich sagen . Es klingt sehr interessant und ich denke, ich werde mich in der nächsten Zeit noch mal eingehender nach diesem Buch umschauen :-)

    Liebe Grüße
    Ivi

    AntwortenLöschen
  2. Schönes Fazit! Das macht definitiv Lust auf das Buch. Ich denke, ich werde es mir demnächst mal zukommen lassen.

    AntwortenLöschen
  3. Ich liebe deine Rezensionen, Kerstin. :)
    Bin mir allerdings unsicher, ob mir das Buch gefallen könnte.

    Liebe Grüße
    Sabine

    AntwortenLöschen
  4. Mir hat das Buch auch recht gut gefallen =)

    AntwortenLöschen
  5. vielen Dank, ihr Lieben :)
    @Sabine: Hattest Du Yovanoffs Erstlingswerk gelesen? Wenn nicht, dann wäre das ein guter Einstieg in ihren Schreibstil, denn wenn dir "Schweigt still die Nacht" nicht gefallen wird, wird es der neue Roman sehr wahrscheinlich eher auch nicht ;)

    AntwortenLöschen
  6. Kerstin, ich habe den Debütoman nicht gelesen, da es vielen eher mittelmäßig bis gar nicht gefallen hat. Und so viel Geld für einen Wackelkanditaten mochte ich dann auch nicht ausgeben. ;-)

    Liebste Grüße
    Sabine

    AntwortenLöschen
  7. @Sabine: Recht hast du! Vielleicht findest du den Roman ja mal in der Bücherei, dann ist er nicht ganz so teuer und man braucht sich nicht zu ärgern, wenn er einem nicht gefällt ;)

    AntwortenLöschen