Dienstag, 30. April 2013

Chase Novak - Breed


Titel: Breed
Autor: Chase Novak
Genre: Thriller
Verlag: Hoffmann und Campe (14.03.2013)
ASIN: B00AYYQCKY (eBook)
Preis: 15,99 € (Stand: 30.04.2013)
Papierformat: Gebundene Ausgabe
Bezugsquelle: Kauf
Bonus: Leseprobe
Eigentlich führen Alex und Leslie ein schönes Leben: tolle Jobs, ein großes Haus an der Upper Eastside von Manhattan, eine glückliche Ehe. Aber Alex wünscht sich nichts mehr als ein Kind. Die Suche nach neuen Behandlungsmethoden wird für ihn immer mehr zur Obsession, und er ist überglücklich, als Leslie schließlich schwanger ist, trotz der Veränderungen, die auch er nach der schmerzhaften Behandlung spürt und die er zu ignorieren versucht. Zehn Jahre später führen die Zwillinge Alice und Adam ein seltsames Doppelleben: Ihre Eltern lieben sie über alles, sperren sie aber jede Nacht in ihre Zimmer ein. Aus dem Keller dringen furchtbare Geräusche. Verzweifelt versuchen die beiden Kinder, herauszufinden, wer ihre Eltern sind. Aber die Wahrheit über Alex und Leslie hat einen hohen Preis...
Zum Autor:
Chase Novak ist das Pseudonym für Scott Spencer. Spencer, geboren 1945 in Washington, D.C., gilt als einer der wichtigsten amerikanischen Autoren der Gegenwart. Er arbeitete lange Jahre als Journalist, unter anderem für die New York Times und den New Yorker. Zwei seiner Romane, darunter Während des Sturms, waren für den National Book Award nominiert. Seine Bücher wurden millionenfach verkauft und zum Teil verfilmt. Er lebt in Rhinebeck in Upstate New York. Breed ist sein Debüt als Chase Novak.

Meine Meinung kurz & knapp:
Das Debüt Breed von Chase Novak spielt im heutigen New York. Als Hauptfiguren wirken das Paar Alex Twisden und Leslie Kramer, er ein erfolgreicher Rechtsanwalt und reicher Erbe, sie Verlagslektorin. Zu ihrem Glück fehlt nur noch ein Kind, doch alle möglichen Versuche, schwanger zu werden, schlagen fehl. Dann erfährt das Paar von dem slowenischen Arzt Dr. Slobodan Kiš, der mit seiner entwickelten Fruchtbarkeitsmethode viele Erfolge erzielt. Die Handlung setzt dann zehn Jahre später wieder ein, mittlerweile sind Alex und Leslie Eltern von den Zwillingen Alice und Adam. Doch diese bekommen immer mehr Angst vor ihren Eltern...

Die Charaktere Leslie und Alex werden sehr eindringlich in ihrer Verwandlung von Chase Novak dargestellt, so dass sie mir als Leser sogar teilweise leid taten. Auch die Angst von Alice und Adam ist nachvollziehbar und ihre Flucht von zuhause atemlos und spannend. Auf die Nebencharaktere wirft Chase Novak auch mehr als nur einen Blick: Herauszuheben sind hier der Lehrer Michael Medoff, sein Lebensgefährte Xavier Sardina und Leslies Schwester Cynthia.

Die Grundidee des Romans ist interessant, aber auch umso beängstigender. Der Autor schildert das Grauen, das Leslie und Alex umgibt, fast schon in einem plauderhaften Ton, der die Gänsehaut umso mehr wachsen lässt. Für schwache Nerven würde ich Breed aber nicht empfehlen, da doch einige sehr drastische Szenen geschildert werden, die dem Ekelbereich schon sehr nahe kommen.

Mich konnte Chase Novaks Breed begeistern. Die Idee dahinter lässt dem Leser das Blut in den Adern gefrieren, und die Handlung entwickelt sich zu einem wahren Pageturner und einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Leider empfand ich das Ende nicht ganz so zufriedenstellend, doch ist hier genug Platz für des Lesers eigene Interpretation.

Montag, 29. April 2013

Michael Hübner - Sterbestunde


Titel: Sterbestunde
Autor: Michael Hübner
Reihe: Sven Becker #1
Genre: Thriller
Verlag: Goldmann (15.05.2012)
ASIN: B007A5N9UG (eBook)
Preis: 7,99 € (Stand: 29.04.2013)
Papierformat: Taschenbuch
Bezugsquelle: skoobe
Bonus: Leseprobe
Wegen eines Autounfalls, bei dem ein Pfleger getötet wurde, gerät ein Altenheim ins Visier der Koblenzer Polizei. Kommissar Sven Becker, der die Ermittlungen leitet, stößt auf ein weiteres brisantes Detail: Die Blutprobe einer verstorbenen Heimbewohnerin enthält rätselhafte, HIV-resistente Zellen. Noch bevor der Heimdirektor dafür zur Rechenschaft gezogen werden kann, ist er verschwunden. Und Becker bekommt es mit skrupellosen Gegnern zu tun, denen ein Menschenleben nicht das Geringste bedeutet...
Zum Autor:
Michael Hübner, Jahrgang 1968, arbeitete als Keramiker, Logistiker und freiberuflicher Webdesigner, bevor er das Schreiben für sich entdeckte. Sein erster Thriller, Stigma, war ein großer Lesererfolg und wurde in zahlreichen Foren und Blogs gelobt. Hübners zweite Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen Bearbeiten von Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe von Koblenz.

Meine Meinung kurz & knapp:
Sterbestunde ist der zweite Thriller von Michael Hübner, der diesmal den Kommissar Sven Becker in Koblenz ermitteln lässt. Dieser hat es derzeit nicht leicht im Leben, da ihn seine Frau Sandra vor kurzer Zeit verlassen hat und er seine Sorgen gerne im Alkohol ertränkt. Außerdem nagt in ihm immer noch ein alter Fall von vor zwei Jahren, bei deren Ermittlungen er nicht glänzen konnte.

Der Handlungsschauplatz führt in ein Altenheim, dessen Pfleger Erik Jensen und eine Patientin auf mehr oder minder mysteriöse Weise ums Leben kommen, die auf Mord schließen lässt. Bei seinen Ermittlungen trifft Sven Becker immer wieder auf Walter Koschny, einen zu anfangs unsympathischen und überheblichen Journalisten, der seine Chance auf Sensationsnachrichten wittert.

Die Grundidee des Thrillers gestaltet sich spannend, rücksichtslos und auch beängstigend, was Michael Hübner sehr gut umsetzen konnte. Die Nebencharaktere wie z.B. der Altenheim-Leiter Peter Hofer sind gut in Szene gesetzt. Auch auf medizinische Details wird nicht gänzlich verzichtet, die aber auch für Laien gut und verständlich erklärt werden. Trotzdem bietet der Roman an manchen Stellen einige Längen, die ruhig etwas spannender hätten ausfallen können, hier stehen doch eindeutig die Ermittlungen und auch Sven Beckers Privatleben im Vordergrund, was mir die Spannung etwas nahm.

Sterbestunde ist somit ein solider Thriller, in dem es recht unblutig zur Sache geht. Die Auflösung und das Motiv des Falles konnten mich überzeugen und auch das ungewöhnliche Gespann Kommissar/Journalist war mir sympathisch. Daher bin ich schon auf den Nachfolger Todesdrang gespannt, in dem auch Sven Becker wieder eine Rolle spielt.

Reihenfolge:
1. Sterbestunde
2. Todesdrang

Ursula Poznanski - Blinde Vögel


Titel: Blinde Vögel
Autorin: Ursula Poznanski
Reihe: Beatrice Kaspary #2
Genre: Thriller
Verlag: Rowohlt Digitalbuch (02.04.2013)
ASIN: B00BNP7RHU (eBook)
Preis: 14,99 € (Stand: 29.04.2013)
Papierformat: Klappenbroschur
Bezugsquelle: Kauf
Bonus: Leseprobe
Zwei Tote in Salzburg. Sie stranguliert, er erschossen. Die Tat eines zurückgewiesenen Liebhabers? Aber die beiden scheinen zu Lebzeiten keinerlei Kontakt miteinander gehabt zu haben. Oder täuscht der erste Blick? Das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ist ratlos. Aber Beatrice mag die Sache nicht auf sich beruhen lassen und verfolgt die Spuren, die die Toten im Internet hinterlassen haben. Auf Facebook wird Beatrice fündig: Beide waren dort Mitglieder in einem Forum, das sich ausgerechnet mit Lyrik befasst. Gedichte werden hier mit stimmungsvollen Fotos kombiniert und gepostet. Ganz harmlos.
Ganz harmlos?
Bald ahnt Beatrice, dass die Gedichte Botschaften enthalten, die nur wenige Teilnehmer verstehen. Düstere Botschaften, in denen es um Angst und Tod geht. Und dann stirbt eine der Lyrik-Liebhaberinnen...
Zur Autorin:
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Inzwischen widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Meine Meinung kurz & knapp:
Mit Blinde Vögel legt Ursula Poznanski den 2. Band um das Ermittlerteam Beatrice Kaspary und Florin Wenninger aus Salzburg vor, in dessen Mittelpunkt das soziale Netzwerk Facebook steht. In einer dortigen Gruppe, die sich "Lyrik lebt" nennt, werden scheinbar wahllose Mitglieder zum Opfer eines skrupellosen Mörders.

Auch über das Privatleben der beiden Ermittler erfährt der Leser wieder Neues: Beatrice hat immer noch damit zu kämpfen, Privat- und Berufsleben unter einen Hut zu bringen, wobei sie sich aber mit ihrem Ex-Mann Achim freundschaftlich etwas annähert. Florin dagegen hat Probleme mit seiner Freundin Anneke, die in Amsterdam wohnt und mit der er eine Wochenendbeziehung führt. Sie reagiert merklich eifersüchtiger auf Beatrice, die damit nur schwerlich umgehen kann.

Die Thrillerhandlung selbst gestaltet sich spannend, denn die zahlreichen Nebenfiguren, die Mitglieder der Lyrik-Facebook-Gruppe, verhalten sich verdächtig und somit rätselt man mit Beatrice mit, die sich inkognito in der Gruppe anmeldet und recherchiert, wer denn nun der Täter und vor allem was sein Motiv sein könnte. Die Auflösung gestaltet sich am Ende schlüssig, nachvollziehbar aber auch emotional tragisch. Blinde Vögel kann sich somit mit seinem Vorgänger Fünf messen lassen und ich hoffe, dass ein neuer Fall für das sympathische Ermittlerteam folgen wird.

Reihenfolge:
1. Fünf
2. Blinde Vögel

Freitag, 19. April 2013

Michael Tietz - Apfeldiebe


Titel: Apfeldiebe
Autor: Michael Tietz
Genre: Belletristik, Zeitgenössisches
Verlag: Bookspot (13.06.2012)
ASIN: B008B6O0BA (eBook)
Preis: 6,99 € (Stand: 19.04.2013)
Papierformat: Gebundene Ausgabe
Bezugsquelle: skoobe
Fünf Jungen wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Ferien. Und eine Entdeckung, welche die Leben der Kinder radikal verändern wird. Was als Spiel, als Abenteuer für einen Tag beginnt, endet mit dem spurlosen Verschwinden der Fünf und einem Kampf auf Leben und Tod. Denn völlig von der Außenwelt abgeschnitten, verwandeln sich Hoffnung in Panik und Freundschaft in Wahnsinn. Und der einzige Mensch, der etwas über den Verbleib der Jungen ahnt, ist ein alter Mann. Ein nur noch auf den eigenen Tod wartender alter Mann.
Zum Autor:
Michael Tietz ist gelernter Krankenpfleger, er lebt mit Frau, Sohn und Hund im Südschwarzwald. Mit seinem Thriller Rattentanz landete er auf Anhieb einen Bestseller.

Meine Meinung kurz & knapp:
Bereits mit seinem Debütroman Rattentanz konnte mich Michael Tietz schwer begeistern, daher freute ich mich nun sehr auf sein zweites Buch Apfeldiebe. Es ist schwer, diesen in ein bestimmtes Genre einzuordnen, da zwar sehr viel Spannung enthalten ist, aber Apfeldiebe auch nicht unbedingt als Krimi oder Thriller anzusehen ist.

Das Buch spielt in Wittlekofen, einem kleinen Dorf im Schwäbischen. Hier haben die Schulkinder gerade große Ferien und die fünf Jungen Alex, Max, Kasi, Rufus und Timi begeben sich auf eine zunächst harmlos anmutende Expedition zur Burgruine Roggenbach. Doch was als Abenteuer beginnt, verwandelt sich schnell in einen Kampf ums Überleben.

Michael Tietz beschreibt mit eindringlichen und prägnanten Worten das Schicksal der fünf Jungen, die alle ihre eigenen Ecken und Kanten besitzen und somit für den Leser wunderbar auseinanderzuhalten sind. Besonders Max konnte mich beeindrucken: Ein Junge, gerade mal 13 Jahre alt, der sein dunkles Geheimnis während der Gefangenschaft offenbart und in dem während der Zeit des Abgeschiedenseins ein weiteres, schockierendes wächst.

Charakterzeichnung liegt Michael Tietz, dies kann man ab den ersten Seiten schon erkennen. Auch vor schockierenden Momenten macht er nicht halt und somit zittert man als Leser mit den Charakteren mit und hofft, dass ihre Leidenszeit nicht zu lange andauern möge. Gelungen empfand ich auch die Perspektivwechsel zwischen den Erlebnissen der fünf Jungen und Gernot Seiler, einem alten, eigenbrötlerischen Mann aus dem Dorf. Besonders die Abschlussszene konnte mich beeindrucken, die sehr einfühlsam und emotional geschildert wurde.

Ich kann Apfeldiebe somit nur wärmstens empfehlen. Ein Buch, das noch lange nachhallt und über das man nach Beenden noch einige Zeit nachdenkt.

Montag, 15. April 2013

Lynn Weingarten - Mottentanz


Titel: Mottentanz
Autorin: Lynn Weingarten
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: cbt (14.04.2011)
ASIN: B004W24KMG (eBook)
Preis: 7,99 € (Stand: 15.04.2013)
Papierformat: Taschenbuch
Bezugsquelle: skoobe
Bonus: Leseprobe
Seit Ellies heißgeliebte, temperamentvolle Schwester Nina vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist, hat Ellie nur noch einen Gedanken: Nina wiederzufinden. Vergeblich – selbst Ellies beste Freundin ist überzeugt: Nina ist nicht mehr am Leben. Da trifft Ellie den attraktiven Sean. Sean will Ellie bei ihrer Suche helfen, hat er doch selbst einen Bruder verloren. Ellie lässt alles stehen und liegen, um mit Sean einen verrückten Roadtrip zu unternehmen, auf den Spuren Ninas. Bald verliebt sich Ellie rettungslos in Sean – doch er verbirgt ein dunkles Geheimnis...
Meine Meinung kurz & knapp:
Mottentanz von Lynn Weingarten wartet mit einer interessanten Geschichte auf, die sich gut in einem Rutsch weglesen lässt. Als Jugendthriller allerdings würde ich den Roman nicht bezeichnen, dafür ist eindeutig zu wenig Spannung vorhanden.

Protagonistin Ellie ist sympathisch, doch bleibt sie hinter ihrer großen Schwester Nina um Weiten zurück. Diese ist zwar seit 2 Jahren spurlos verschwunden, aber doch so gegenwärtig durch Ellies Sicht der Dinge, so als ob sie während der kompletten Handlung die Hauptperson wäre und nicht ihre kleine Schwester.

Die anderen Charaktere sind zwar auch recht nett zu lesen, aber überragen nicht. Auch fehlt dem Roman eine kleine Liebesgeschichte nicht, die aber nicht allzu prägnant ausgebreitet wird. Gut gefallen hat mir vor allem die "Schnitzeljagd" von Ellie und Sean nach Hinweisen über Ninas Verbleib. Dies war unterhaltsam und auch stellenweise mitreißend.

Somit ist Mottentanz für mich ein guter durchschnittlicher Jugendroman mit einem Hauch von Spannung und einem gut gelungenen Ende, mit dem ich durchaus zufrieden das Buch zugeklappt habe. Ein Buch, das man dank des angenehmen Schreibstils von Lynn Weingarten an einem Nachmittag in einem Rutsch weglesen kann.

Donnerstag, 11. April 2013

Ursula Poznanski - Fünf


Titel: Fünf
Autorin: Ursula Poznanski
Reihe: Beatrice Kaspary #1
Genre: Thriller
Verlag: Rowohlt Digitalbuch (16.02.2012)
ASIN: B006MY0IAK (eBook)
Preis: 12,99 € (Stand: 11.04.2013)
Papierformat: Klappenbroschur oder Taschenbuch
Bezugsquelle: skoobe
Bonus: Leseprobe
Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. An der bezeichneten Stelle wartet ein grausiger Fund: eine Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und ein Rätsel, dessen Lösung zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. In einer besonders perfiden Form des Geocachings, der modernen Schnitzeljagd per GPS, jagt ein Mörder das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger von einem Leichenteil zum nächsten. Jeder Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, und die Morde geschehen immer schneller. Den Ermittlern läuft die Zeit davon, sie ahnen, dass erst die letzte Station ihrer Rätselreise das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird...
Zur Autorin:
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Inzwischen widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Meine Meinung kurz & knapp:
Fünf ist der erste Erwachsenenthriller von Ursula Poznanski, die bereits mit Erebos und Saeculum im Jugendthriller-Genre begeistern konnte. Im Mittelpunkt des Romans steht das mittlerweile sehr beliebte Geocachen, das Ursula Poznanski auch unbewanderten Lesern gut näherbringen und vermitteln konnte.

Das Ermittler-Duo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger haben mir sehr gut gefallen. Beatrice ist alleinerziehend und hat neben ihrem Beruf noch genug mit ihren Kindern und vor allem ihrem Ex-Mann Achim zu tun, der an allem, was die Erziehung der Kinder und ihren Beruf angeht, etwas auszusetzen hat. Florin Wenninger dagegen ist der ruhende Pol der beiden, er unterstützt Beatrice in ihren Ermittlungen und ihren manchmal nicht nachzuvollziehenden Gedankengängen, die um drei Ecken gehen, aber meist zum Erfolg führen.

Der Thriller selbst ist spannungsgeladen von Anfang bis Ende, selbst die Koordinaten, die zu Kapitelanfang erwähnt werden, sind "echt" und somit kann man Beatrices und Florins makabrer Schnitzeljagd auch indirekt folgen. Auch vergisst Ursula Poznanski nicht, einige Wendungen, Irrwege und einen überraschenden Täter einzubauen, was diesen Thriller so reizvoll macht. Ich kann Fünf mit sehr gutem Gewissen weiterempfehlen, denn das Thema Geocaching in Thrillern war für mich einmal etwas Neues und Innovatives, und somit bin ich auf Ursula Poznanskis Nachfolgeband Blinde Vögel gespannt.

Reihenfolge:
1. Fünf
2. Blinde Vögel

Dienstag, 9. April 2013

Wendy Mass - Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst


Titel: Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst
Autorin: Wendy Mass
Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: cbj (20.11.2009)
ASIN: B004OVEXZ4 (eBook)
Preis: 6,99 € (Stand: 09.04.2013)
Papierformat: Taschenbuch
Bezugsquelle: skoobe
Bonus: Leseprobe
Jeremy Fink steht vor einem unglaublichen Rätsel: Eine verschlossene Holzkiste, die den Sinn des Lebens verspricht – das ist alles, was sein verstorbener Vater ihm zu seinem 13. Geburtstag hinterlassen hat. Doch die Schlüssel dazu sind spurlos verschwunden! Neugierig machen sich Jeremy und seine beste Freundin Lizzy auf die Suche danach – und geraten in eine abenteuerliche Odyssee quer durch New York, voll skurriler Ereignisse, köstlicher Süßigkeiten, abgegriffener Spielkarten und wundersamer Begegnungen. Doch was sie am Ende ihrer Reise finden, übertrifft alles, was sie jemals zu hoffen gewagt hätten.
Zur Autorin:
Wendy Mass, geboren 1967, wuchs in Livingstone, New Jersey auf. Schon als Kind liebte sie Bücher, was sie – nach einigen Schreibkursen – zur Schriftstellerin machte. Heute lebt die mehrfach ausgezeichnete Jugendbuchautorin in New Jersey mit ihrem Mann, ihren Zwillingen und ihrer Katze.

Meine Meinung kurz & knapp:
Mit Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst hat Wendy Mass ein nicht nur lustiges, sondern auch recht tiefgehendes Jugendbuch ersonnen, das nachdenklich macht. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn man fiebert mit Jeremy und Lizzy mit, ob sie wohl in der Lage sein werden, alle 4 Schlüssel, die nötig sind, um die Kassette, die Jeremy von seinem Vater hinterlassen bekommen hat, zu finden.

Bei ihrer Suche stoßen sie auf einige herrlich skurrile Personen und Vorkommnisse, die dem Roman den nötigen Pfiff verleihen. Aber auch Tiefsinnigkeit wird nicht ausgeklammert, denn es dreht sich doch alles immer wieder um den Sinn bzw. das Ziel des Lebens. Natürlich werden auch die Schlüssel gefunden und was sich am Ende in der Kassette befindet, mag zwar nichts Besonderes sein, doch hat es für Jeremy einen ganz besonderen Wert, was vor allem die Symbolik angeht und auch dem Leser zu Herzen zu gehen vermag.

Wendy Mass konnte mich mit ihrem Jugendroman begeistern, auch wenn die Schlüsselsuche sich hier und da etwas langatmig gestaltet und auch ab und zu ins Hintertreffen gerät. Da hätte eventuell ein bisschen mehr Spannung nicht geschadet. Ansonsten kann der Roman mit Emotionalität punkten und einer Freundschaft zwischen Junge und Mädchen, die nicht nur originell dargestellt wird, sondern auch sehr authentisch und bewegend.

Montag, 8. April 2013

Jilliane Hoffman - Mädchenfänger


Titel: Mädchenfänger
Autorin: Jilliane Hoffman
Genre: Thriller
Verlag: Rowohlt Digitalbuch (16.07.2010)
ASIN: B0058GTOLW (eBook)
Preis: 9,99 € (Stand: 08.04.2013)
Papierformat: Gebundene Ausgabe oder Taschenbuch
Bezugsquelle: skoobe
Bonus: Leseprobe
«FYI. pink steht dir gut (Smiley)»
Die dreizehnjährige Lainey kann es kaum fassen. Zach, der gutaussehende Sonnyboy aus dem Chatroom, steht offensichtlich auf sie. Und er will sie treffen. Als sie von der Schule nicht nach Hause kommt, nehmen alle an, dass Lainey weggelaufen ist. So wie ihre ältere Schwester Denise vor ein paar Jahren. Routinemäßig wird FBI-Agent Robert Dees in die Untersuchung miteinbezogen. Bobby ist Spezialist für verschwundene Kinder – nicht nur beruflich, sondern auch privat. Seine eigene Tochter Katy verschwand vor fast einem Jahr, und niemand hat seitdem wieder etwas von ihr gehört. Lainey ist nicht weggelaufen, da ist sich Bobby sicher. Doch zunächst führen alle Spuren ins Nichts. Bis ihm ein schreckliches Gemälde zugespielt wird – es zeigt eine gefesselte junge Frau. Anhand des Gemäldes findet Bobby heraus, wo das Mädchen gefangen gehalten wird – doch sie kommen zu spät. Das Mädchen ist tot. Es ist nicht Lainey, doch im Bild finden sich Hinweise auf sie. Bobby kommt der Verdacht, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben, der es auf junge Mädchen abgesehen hat, von denen alle denken, sie seien weggelaufen. So wie Katy...
Zur Autorin:
Jilliane Hoffman war Staatsanwältin in Florida und unterrichtete jahrelang im Auftrag des Bundesstaates die Spezialeinheiten der Polizei - von Drogenfahndern bis zur Abteilung für Organisiertes Verbrechen - in allen juristischen Belangen. Mit ihren Romanen Cupido, Morpheus und Vater unser, gelang ihr auf Anhieb der Durchbruch an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten.

Meine Meinung kurz & knapp:
Mit Mädchenfänger legt Jilliane Hoffman einen soliden Thriller vor, der vor allem sehr detailliert auf die Polizeiarbeit sprich die Tätersuche und Ermittlungen eingeht. Ermittler Bobby Dees war für mich ein Lichtblick. Er ist nicht der momentan so beliebte, etwas abgewrackte Ermittler, sondern engagiert sich bis aufs Blut für seine Fälle bzw. für vermisste Kinder, besonders wahrscheinlich auch dadurch, dass seine eigene Tochter Katy seit einem Jahr abgängig ist.

Jilliane Hoffman verzichtet weitgehend auf Brutalität, zuviel Blut und Gewalt. Somit bleibt es auch der Fantasie des Lesers überlassen, was die Mädchen in ihrer Gefangenschaft erleiden müssen, darauf wird nicht zu detailliert eingegangen. Der Täter selbst war für mich doch recht überraschend. Es war zwar klar, dass der naheliegendste Verdächtige es nicht sein kann, da dies zu einfach gewesen wäre, doch der wahre Täter war nicht zu vorhersehbar.

Leider wurde auf seine Motive für meinen Geschmack zu wenig eingegangen, diese erschlossen sich mir bis zum Ende hin nicht. Da hätte Jilliane Hoffman ruhig ein wenig näher darauf eingehen können, dies wurde mir zu dürftig und abrupt aufgelöst. Somit bleibt Mädchenfänger ein durchaus spannender und solider Thriller, der die Gefahren für Jugendliche in Internetchats aufzeigt und der sich dank seiner recht kurz gehaltenen Kapitel flüssig und schnell lesen lässt.

Donnerstag, 4. April 2013

Andreas Gruber - Todesfrist


Titel: Todesfrist
Autor: Andreas Gruber
Genre: Thriller
Verlag: Goldmann (18.03.2013)
ASIN: B00BJLPZGS (eBook)
Preis: 8,99 € (Stand: 04.04.2013)
Papierformat: Taschenbuch
Bezugsquelle: skoobe
Bonus: Leseprobe
»Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen...
Zum Autor:
Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität und arbeitet halbtags für einen Pharma-Konzern. Mit seiner Familie und vier Katzen lebt er in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises.

Meine Meinung kurz & knapp:
Todesfrist beginnt bereits mit einem Prolog, der die Spannung des Buches schon erahnen lässt und der diese nicht nur verspricht, sondern auch von Anfang bis Ende halten kann. Zwar ist der Täter recht schnell gefunden, doch Andreas Gruber baut dank einiger anfangs nicht zusammenhängender Handlungsstränge einige Irrungen und Wirrungen mit ein, die den Leser bei der Stange halten und fesseln können.

Mit Maarten S. Sneijder hat der Autor eine Hauptfigur ersonnen, die durchaus polarisiert. Ein Gras rauchender und furchtbar arroganter, aber brillanter Fallanalytiker, der nicht auf den Mund gefallen ist, ist mir bisher so noch nicht untergekommen. Und trotz seiner oftmals sehr ruppigen und rotzigen Art gegenüber Kollegen entwickelte er sich zu meinem Lieblingscharakter.

Die Ermittlungen selbst führen über Deutschland nach Österreich und sind sehr spannend beschrieben, so dass man beim Lesen kaum zum Luftholen kommt. Auch die verschiedenen Erzählperspektiven machen einen gewissen Reiz der Geschichte aus und somit kann ich diesen Thriller nur wärmstens empfehlen. Spannend und temporeich bis zum Ende mit authentischen Charakteren kann Todesfrist glänzen, und ich bin auf weitere Bücher von Andreas Gruber gespannt bzw. ich werde mich erstmal seinen vorherigen Romanen widmen.

Montag, 1. April 2013

Alexandra Pilz - Zurück nach Hollyhill


Titel: Zurück nach Hollyhill
Autorin: Alexandra Pilz
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: Heyne fliegt (25.02.2013)
ASIN: B00AM5HMOA (eBook)
Preis: 13,99 € (Stand: 01.04.2013)
Papierformat: Gebundene Ausgabe
Bezugsquelle: skoobe
Bonus: Leseprobe
Emily kann es nicht fassen! Am Tag ihres Abiturs erhält sie einen Brief ihrer verstorbenen Mutter, in dem diese Emily in geheimnisvollen Worten beschwört, das Dorf aufzusuchen, das einst ihre Heimat war. Kurzerhand steigt Emily in München ins Flugzeug – und landet allein und vom Regen durchnässt mitten im englischen Dartmoor. Hilfe naht in Form eines Geländewagens, darin Matt, der attraktivste Junge, den Emily je gesehen hat. Als sie ihn nach dem Weg nach Hollyhill fragt, verändert Matt sich jedoch schlagartig. War er zuvor offen und hilfsbereit, stimmt er nun nur widerwillig zu, Emily nach Hollyhill zu bringen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch das einsame Moor landen sie schließlich in dem winzigen Dorf, dessen Bewohner zwar alle ein wenig schrullig, aber freundlich zu Emily sind. Nur Matt, der Junge, in den sie sich Hals über Kopf verlieben könnte, gibt ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Gefühl, unerwünscht zu sein. Bis eines Nachts ein Mörder auftaucht und Emily entführt. Und plötzlich findet sie sich im Jahr 1981 wieder – und dort sind die gewöhnungsbedürftige Mode und ein grimmiger Matt ihr geringstes Problem...
Zur Autorin:
Alexandra Pilz hat am gleichen Tag Geburtstag wie Jane Austen. Die Journalistin liebt England, hat eine Schwäche für komplizierte Liebesgeschichten, lebt mit Mann und Katze in München und träumt von einem Cottage in Cornwall. Zurück nach Hollyhill ist ihr Debütroman.

Meine Meinung kurz & knapp:
Mit Zurück nach Hollyhill ist Alexandra Pilz ein durchaus interessantes Romandebüt gelungen, das mich begeistern konnte. Zwar ist die Idee des Zeitreisens nicht neu, aber definitiv neu ist, dass ein ganzes Dorf sich auf die Reise durch die Zeit macht.

Die Protagonistin Emily empfand ich oftmals als sehr anstrengend. Sie agiert zwar sehr mutig und auch uneigennützig, doch ohne sich vorher Gedanken über das Ergebnis ihrer Bemühungen zu machen, was sie hin und wieder in recht schwierige Situationen katapultiert. Im Zusammenspiel mit Matt ergibt sich aber dennoch ein unverwechselbares Gespann, das sich auch das ein oder andere hitzige Wortgefecht liefert und das zu unterhalten vermag.

Einige weitere Charaktere kamen mir in der Handlung etwas zu kurz, doch da bereits eine Fortsetzung angedacht ist, hoffe ich auf ein näheres Wiedersehen mit ebendiesen. Der Schreibstil von Debütautorin Alexandra Pilz konnte mich von Anfang an für sich einnehmen. Er ist klar und flüssig, leicht zu verstehen und altersentsprechend, aber auch bildhaft und detailliert.

Auch Spannung fehlt in diesem Roman nicht, doch leider war das Ende etwas zu abrupt und lässt einige Fragen offen, die hoffentlich in der Fortsetzung noch beantwortet werden. Ich kann Zurück nach Hollyhill für Fans des Zeitreise- und Jugendbuch-Genres nur empfehlen, es bescherte mir einige schöne Lesestunden, und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Hollyhill und seinen interessanten Bewohnern.