Montag, 31. Dezember 2012
Lesemonat Dezember 2012
Mit dieser kurzen Statistik möchte ich mich nun hiermit von euch verabschieden! Mein Blog schließt nun seine Pforten, wird aber vorerst nicht gelöscht, sondern erst einmal auf privat gesetzt (gelöscht ist bekanntlich schnell, und vielleicht packt mich ja doch noch einmal die Lust zum erneuten Bloggen...).
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und Start ins neue Jahr 2013 und man liest sich sicherlich an anderer Stelle, sei es Lovelybooks, Facebook, booklikes oder Goodreads. Rezensionen wird es auch weiterhin von mir auf diesen Plattformen geben, in abgespeckterer Version und auch nicht mehr ganz so exzessiv ;)
Alles Liebe,
eure Kerstin
Gelesene Bücher: 7
Gelesene Seiten: 2.912
Maxime Chattam: Alterra. Der Herr des Nebels
Lea Korte: Das Geheimnis der Maurin
Avery Williams: Everlight. Das Buch der Unsterblichen
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Flammender Zorn
Sebastian Fitzek & Michael Tsokos: Abgeschnitten (Monatshighlight)
Amy Kathleen Ryan: Sternenfeuer. Vertraue niemandem
Samstag, 29. Dezember 2012
Rezension: Avery Williams - Everlight. Das Buch der Unsterblichen
Autorin: Avery Williams
Reihe: Incarnation #1
Genre: Fantasy/Urban Fantasy
Verlag: Knaur HC (03.12.2012)
ISBN: 978-3-426-65326-5
Gebunden, 240 Seiten
Preis: 14,99 €
eBook: Kindle Edition für 12,99 €
Bezugsquelle: Knaur HC
Bonus: Leseprobe
Um für immer mit ihrer großen Liebe Cyrus zusammen zu sein, nahm Sera vor über 600 Jahren einen Trank, der ihre Seele von ihrem Körper löste und sie unsterblich machte. Aber nach Jahrhunderten in einem ewigen Kreislauf hat Sera genug – sie will fort. Doch Cyrus, einst liebenswert und charmant, kontrolliert inzwischen jeden Schritt, den sie macht. Und er wird alles tun, um zu verhindern, dass sie ihn verlässt.Zur Autorin:
Avery Williams wurde in Los Angeles geboren und zog als Kind mit ihren Eltern kreuz und quer durch die USA. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Ehemann in Oakland, Kalifornien. Sie liebt es, ausgedehnte Radtouren zu unternehmen und ihr 100 Jahre altes Haus eigenhändig zu renovieren. Everlight ist ihr erster Roman.
Rezension:
Im London des Jahres 1349 lernt die junge Seraphina Ames bei einem Maskenball den Apothekersohn Cyrus kennen. Bei einem Spaziergang der beiden passiert das Tragische: Sie werden überfallen und Seraphina niedergestochen. Kurz vor ihrem Tod flößt ihr Cyrus einen Trank ein, der sie für immer weiterleben lässt, doch nicht in ihrem ursprünglichen Körper. Sie muss den Körper einer anderen Person annehmen und sich somit von ihrem alten Leben verabschieden.
Nach nun über 600 Jahren an Cyrus' Seite, der sie immer mehr kontrolliert und ihr nicht mehr zu vertrauen scheint, hat Seraphina das Leben satt. Sie will sich nun endgültig das Leben nehmen. Doch dabei geht einiges schief und so findet sie sich bald im Körper der 16-jährigen Kailey wieder, hat auf einmal eine sich um sie sorgende Familie, einen Bruder und verliebt sich in Noah, Kaileys besten Freund. Doch Cyrus ist bereits auf ihrer Spur, um sie zurückzuholen...
Die Geschichte um Seraphina konnte mich von Beginn an fesseln. Leider ist das Buch mit knapp 240 Seiten recht schnell gelesen, da hätte ich mir ruhig noch ein paar Kapitel mehr gewünscht.
Da es sich bei Everlight. Das Buch der Unsterblichen um den Auftaktband einer Reihe handelt, werden die Charaktere natürlich erst einmal in Ruhe vorgestellt, man erhält Einblicke in Seraphinas und Cyrus' Vergangenheit, aber auch die Spannung kommt definitiv nicht zu kurz. Denn Seraphinas Flucht vor Cyrus hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich, denn nichts läuft so, wie sie es detailliert vorausgeplant hat.
So muss Seraphina, die den Körper der jungen Kailey annimmt, weiterhin immer auf der Hut vor Cyrus sein, der sie nicht so einfach gehen lassen will und bereits ihre Spur aufgenommen hat. Es entwickelt sich ein wahres Katz-und-Maus-Spiel, in dem Seraphina/Kailey die Oberhand gewinnt, so scheint es zumindest bis zum Ende, das leider einen wirklich kräftigen Cliffhanger bietet, bei dem man sofort weiterlesen möchte.
Ich kann den Beginn dieser neuen Reihe und Avery Williams' Debüt nur empfehlen. Von Spannung bis hin zu einer kleinen Romanze, die nicht zuviel Platz einnimmt, ist alles vorhanden, was das Herz eines Fantasy/Urban Fantasy-Lesers höherschlagen lässt, und ich hoffe, dass der nächste Band nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Fazit: Everlight. Das Buch der Unsterblichen ist ein durchaus gelungener Auftakt in der Incarnation-Reihe, die mit Spannung und auch einer kleinen Romanze aufwartet. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Seraphina und Cyrus lässt den Leser bis zum Ende hin mitzittern.
Freitag, 28. Dezember 2012
Rezension: Lea Korte - Das Geheimnis der Maurin
Autorin: Lea Korte
Reihe: Die Maurin #2
Genre: Historischer Roman
Verlag: Knaur TB (03.12.2012)
ISBN: 978-3-426-50938-8
Taschenbuch, 576 Seiten
Preis: 9,99 €
eBook: Kindle Edition für 9,99 €
Bezugsquelle: Knaur TB
Bonus: Leseprobe
andere Titel dieser Reihe: Die Maurin
Andalusien 1491: Die schöne Zahra und ihre Familie müssen vor den christlichen Eroberern nach Portugal fliehen, werden jedoch auf ihrer Flucht von Soldaten überfallen. Zahras kleine Tochter wird dabei entführt. Nur einer kann das Mädchen retten: Gonzalo, der Bruder ihres Geliebten Jaime. Doch dieser hat keinen Grund, Zahra zu helfen, hat er sie doch schon lange vor Jaime geliebt und seine Niederlage nie verwunden...Zur Autorin:
Lea Korte, geboren 1963 in Frankfurt, wanderte nach Abschluss ihres Studiums nach Spanien aus. Von Anfang an setzte sich Lea Korte intensiv mit der Kultur und Geschichte ihrer Wahlheimat auseinander. Zusammen mit ihrem französischen Ehemann und ihren vier Kindern lebt sie in Südspanien.
Rezension:
In der Fortsetzung zu Die Maurin erzählt Lea Korte die Geschichte von Zahra und ihrer Familie weiter. Inzwischen hat sie mit Jaime, mit dem sie immer noch unverheiratet zusammenlebt, drei Kinder, Abdarrahman, Chalida und Yayah. Doch über dem Familienglück braut sich eine sehr dunkle Wolke zusammen: Da die christlichen Eroberer die Mauren nicht mehr dulden, müssen sie nach Portugal auswandern.
Doch hierbei wird die 4-jährige Chalida entführt. Nach ihrer Rettung beschließt die Familie, doch in Andalusien zu bleiben. Viele Repressalien machen es ihr schwer, sich weiterhin wohl in ihrer Heimat zu fühlen und auch Zahra und Jaime entfremden sich aufgrund ihrer verschiedenen Religionen und Ansichten immer mehr...
Mit Das Geheimnis der Maurin entführt Lea Korte den Leser erneut gekonnt in Zahras Welt, das Andalusien des 15. und 16. Jahrhunderts. Wie bereits in ihrem Vorgängerroman brilliert die Autorin durch ihre profunde Recherche, wie es damals in dieser Region Spaniens zuging und das nicht nur durch trockene Historie, sondern durchaus unterhaltsam und auch mitreißend.
Zahras weiterführende Geschichte konnte mich ebenso fesseln und begeistern wie schon zuvor. Ihre Erlebnisse sind Wechselbäder der Gefühle, die den Leser automatisch mit ihr mitleiden lassen, manches Mal konnte ich ihre verstockten Ansichten allerdings nicht teilen, da sie Jaime in keinster Weise entgegenkommen will. Durchaus nachvollziehbar ist die Kluft, die sich zwischen den beiden aufgrund ihrer verschiedenen Religionen, Zahra als Muslimin und Jaime als Christ, auftut.
Ihr Zusammenleben wird immer schwerer und als die Muslime auch noch aufgefordert werden, zum Christentum zu konvertieren bricht für Zahra verständlicherweise eine Welt zusammen, was sie ihren Geliebten zu jeder Zeit spüren lässt und ihn auch dafür verantwortlich macht, tatenlos dabei zuzusehen, wie die christlichen Eroberer mit den Muslimen und Juden verfahren.
Auch andere Schicksalsschläge, die unter anderem ihre Kinder betreffen, muss Zahra und ihre Familie hinnehmen. Das Ende des Romans war für mich schön gelöst und bildet einen runden Abschluss von Zahras Geschichte.
Da ich den ersten Teil bereits im April 2010 gelesen hatte, war ich für den kurzen Rückblick am Anfang des Buches sehr dankbar, der mich wieder grob an die Vorkommnisse in Die Maurin erinnern ließ. Ebenso gut gelungen und hilfreich ist die ausführliche Dramatis Personae zu Beginn mit den wichtigsten Charakteren, einem Glossar mit gängigen Ausdrücken und Bezeichnungen der damaligen Zeit, einem Stammbaum des Herrscherhauses Aragón-Kastilien und einer Karte von Spanien im Jahre 1492. Ich kann diesen Roman und natürlich auch seinen Vorgänger nur wärmstens empfehlen!
Fazit: Lea Korte ist mit Das Geheimnis der Maurin eine wunderbare Fortsetzung zu Die Maurin gelungen, die wiederum durch ausführliche Recherche und Historie brilliert, ohne dadurch langweilig oder fade zu werden. Ganz im Gegenteil: Der Roman darf meiner Meinung nach bei Liebhabern dieses Genres nicht im Regal fehlen!
Donnerstag, 27. Dezember 2012
Rezension: Maxime Chattam - Alterra. Der Herr des Nebels
Autor: Maxime Chattam
Reihe: Alterra #4
Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: Knaur TB (02.11.2012)
ISBN: 978-3-426-51272-2
Taschenbuch, 400 Seiten
Preis: 10,00 €
eBook: Kindle Edition für 9,99 €
Bezugsquelle: Knaur TB
Bonus: Leseprobe
andere Titel dieser Reihe: Die Gemeinschaft der Drei, Im Reich der Königin, Der Krieg der Kinder
Trügerische Stille herrscht nach der großen Schlacht in der Alterra-Welt. Lange haben Matt, Ambre und Tobias an der Seite der Pans für Frieden mit den Erwachsenen gekämpft. Als plötzlich mehrere Pans tot und mit schwarzen Flecken übersät aufgefunden werden, wird dieser Frieden auf eine harte Probe gestellt. Könnte es die Rückkehr des mächtigen Torvaderon sein, oder kündigt sich eine neue Bedrohung an, die alle Menschen in Gefahr bringt?Zum Autor:
Maxime Chattam wurde 1976 in Montigny-lès-Cormeilles geboren. Er studierte Literaturwissenschaften in Paris, war anschließend als Buchhändler tätig und begann nebenher zu schreiben. Seine Romane stehen regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Mit den Alterra-Bänden Die Gemeinschaft der Drei, Im Reich der Königin und Der Krieg der Kinder eroberte Maxime Chattam sich auch in Deutschland eine große Fangemeinde.
Rezension:
Nach dem großen Krieg zwischen den Pans und den Zyniks, Kindern und Erwachsenen, haben sich scheinbar beide Seiten geeinigt und leben nun friedlich nebeneinander. Doch die Ruhe zwischen den Fronten trügt. Es werden auf einmal tote Pans aufgefunden, die mit schwarzen Flecken übersät und entstellt sind.
Wer will den Pans immer noch Böses und wie hat der Unschuldstrinker seine Hände im Spiel? Die Freunde Matt, Tobias und Ambre versuchen, den Vorfällen auf die Spur zu kommen und auch die beiden Pan-Botschafterinnen Maylis und Zelie bleiben nicht untätig. Vieles deutet darauf hin, dass der Torvaderon zurückgekehrt ist, doch ist es wirklich so?
Nachdem die Alterra-Reihe auf eine Trilogie ausgelegt war, ging ich davon aus, mit Der Krieg der Kinder den letzten Band der Reihe gelesen zu haben. Doch nun geht die Reihe doch weiter, was mich persönlich freut.
Die Geschichte setzt nach dem Krieg zwischen den Pans und Zyniks, die jetzt die Großen genannt werden, ein. An der tiefen Freundschaft zwischen Matt, Tobias und Ambre hat sich nichts geändert, die tiefere Zuneigung zwischen Matt und Ambre entwickelt sich jedoch weiter.
Die neuen Vorfälle, die die Pans ängstigen, werden wieder einmal sehr anschaulich von Maxime Chattam geschildert und auch die Alterra-Welt erscheint wieder sehr bildhaft und mit viel Einfallsreichtum. Die Spannung ist dank des schon interessanten Prologs von Anfang an greifbar und hält sich bis zum Ende, was aber leider in einem sehr starken Cliffhanger endet, wobei zu hoffen ist, dass auch der nächste Band den Weg in unsere Buchregale finden wird.
Ich kann die Reihe nach wie vor empfehlen, auch wenn sie nun als Taschenbuch neu aufgelegt und leider nicht mehr in der angefangenen gebundenen Ausgabeart fortgesetzt wird. Maxime Chattam hat mit seiner Alterra-Welt eine äußerst ansprechende Jugendfantasy-Reihe ersonnen, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert.
Fazit: Auch mit dem 4. Band der Alterra-Reihe konnte mich Maxime Chattam wieder überzeugen. Der Autor versteht es einfach, dem Leser seine Welt bildhaft und authentisch näherzubringen und auch einige Wendungen einzubauen, die es unmöglich machen, das Buch längere Zeit zur Seite zu legen.
Mittwoch, 26. Dezember 2012
Rezension: Krystyna Kuhn - Das Tal. Season 1.3. Der Sturm
Autorin: Krystyna Kuhn
Reihe: Das Tal #3
Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: Arena (29.10.2010)
ISBN: 978-3-401-06531-1
Klappenbroschur, 265 Seiten
Preis: 9,99 €
Bezugsquelle: Kauf
Bonus: Website zur Reihe
andere Titel dieser Reihe: Das Spiel, Die Katastrophe
Remembrance Day! Ein Tag mit einer besonderen Bedeutung für Chris. Und nichts wünscht er sich sehnlicher, als mit Julia über den Feiertag aus dem Tal zu verschwinden, wie die anderen Studenten auch. Doch als sie endlich aufbrechen wollen, zieht ein Jahrhundertsturm auf. Chris, Julia, Debbie, Rose und Benjamin werden von der Außenwelt abgeschnitten. Aber im verlassenen College geht es nicht mit rechten Dingen zu. Wohin ist der Sicherheitsbeamte Ted verschwunden? Warum verhält sich Debbie so seltsam? Und wer spielt ihnen die DVD mit Bildern in die Hände, die direkt in die Vergangenheit des Tals führen? Während der Sturm seinen Höhepunkt erreicht, wird Chris klar, dass ein Unbekannter ein perfides Spiel mit ihnen treibt. Die Frage ist nur, wer ist es und auf wen hat er es abgesehen?Zur Autorin:
Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte und arbeitete als Redakteurin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit großem Erfolg Thriller. Ihre Romane bei Arena wie Schneewittchenfalle oder Dornröschengift wurden allesamt zu Bestsellern. Krystyna Kuhn lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt.
Rezension:
Es ist der 11. November 2010: Remembrance Day, der Tag, an dem der Toten gedacht wird. Aus diesem Grund haben die Studenten des Grace College 3 Tage zur freien Verfügung. Chris, Julia, Debbie, Rose und Ben wollen das College zusammen verlassen, doch sie bauen im sehr stürmischen Wetter einen Unfall, der sie zwingt, wieder ins College zurückzukehren, da Debbie zudem verletzt wird.
Der Schneesturm weitet sich immer mehr aus und die Clique ist im Tal eingeschlossen. Etwas Böses scheint in den Mauern des Colleges umzugehen, denn schon bald fühlt sich jeder von ihnen verfolgt und Chris und Ben finden in den Tiefen der Kellerräume einen Toten...
Mit dem 3. Band der Das Tal-Reihe schafft es die Autorin Krystyna Kuhn die Spannung, die sich bereits in den ersten beiden Bänden eingestellt hat, noch weiter in die Höhe zu treiben.
Diesmal wird hauptsächlich aus der Sicht von Chris und Debbie berichtet, was wiederum sehr interessant ist, da man die einzelnen Charaktere durch die Perspektivwechsel, die jeder Band mit sich bringt, immer näher kennenlernt und mehr über ihre Geheimnisse erfährt.
Der starke Schneesturm, der über das Tal hinwegfegt, tut sein Übriges zur Gänsehautatmosphäre, die der vorliegende Band mit sich bringt. Sehr atmosphärisch schildert Krystyna Kuhn die Situation, in der sich die Clique befindet: Eine Art Eingesperrtsein, jeder im Kampf gegen seine eigenen Dämonen und Geister.
Und auch diesmal werden wieder einige Fragen beantwortet aber ebenso viele neue aufgeworfen. Ich war erneut sehr begeistert von diesem Band und kann die Reihe immer noch weiterempfehlen! Meiner Meinung nach ist Der Sturm sogar der bisher beste Teil der Serie und ich bin wirklich sehr gespannt, wie es mit der Clique im unheimlichen Tal in Die Katastrophe weitergehen wird.
Fazit: Der Sturm ist meines Erachtens der bisher spannendste Teil der Das Tal-Reihe und Krystyna Kuhn steigert sich von Buch zu Buch. Interessant waren diesmal die Perspektiven aus Chris' und Debbies Sicht und der Schneesturm tut sein Übriges für eine spannungsgeladene und atmosphärische Handlung.
Dienstag, 25. Dezember 2012
Rezension: Nele Neuhaus - Mordsfreunde
Autorin: Nele Neuhaus
Reihe: Bodenstein & Kirchhoff #2
Genre: Krimi
Verlag: List Taschenbuch (01.05.2009)
ISBN: 978-3-548-60886-0
Taschenbuch, 400 Seiten
Preis: 9,99 €
eBook: Kindle Edition für 8,99 €
Bezugsquelle: Kauf
andere Titel dieser Reihe: Eine unbeliebte Frau
Ein Tierpfleger des Opel-Zoos im Taunus macht eine grausige Entdeckung: Im Elefantengehege liegt eine menschliche Hand. Die dazugehörige Leiche finden Kommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff von der Hofheimer Kripo in einer frischgemähten Wiese gegenüber dem Zoogelände. Der Tote war ein Lehrer und vehementer Umweltschützer, der wegen seines Charismas von vielen Schülern glühend verehrt wurde - und von einigen Einwohnern der Stadt ebenso sehr gehasst. Doch liegt hier das Motiv für einen Mord?Zur Autorin:
Nele Neuhaus, geboren 1967 in Münster/Westfalen, lebt seit ihrer Kindheit im Taunus. Sie arbeitete in einer Werbeagentur und studierte Jura, Geschichte und Germanistik. Seit ihrer Heirat unterstützt sie ihren Mann im familieneigenen Betrieb und schreibt schon seit längerem nebenher Krimis und Pferdebücher. Ihre Krimiserie mit den Ermittlern Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff, die sie zunächst im Selbstverlag veröffentlichte, machten Nele Neuhaus über die Grenzen des Taunus hinweg bekannt.
Rezension:
Im Opel-Zoo in Kronberg wird eine menschliche Hand gefunden und auch die dazu passende Leiche auf einer Wiese schräg gegenüber des Geländes. Schnell ist ermittelt, dass es sich bei dem Toten um den Umweltaktivisten und Lehrer Hans-Ullrich Pauly handelt, der zwar viele Anhänger, aber ebenso viele Feinde hatte.
Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff ermitteln in dem Mordfall und bald schon finden sie sich in einem Sumpf von Intrigen, Korruption und Feindseligkeiten wieder, die das Aufspüren des Täters nicht gerade vereinfachen. Motive gab es genug und ebenso viele Personen kommen als Täter infrage. Doch wer ist nun wirklich der Mörder von Pauly?
Mit ihrem zweiten Band der Bodenstein & Kirchhoff-Reihe legt Nele Neuhaus wiederum einen soliden und spannenden Krimi vor, der mit dem ersten Teil sehr gut mithalten kann.
Viele Personen kommen als Täter infrage, jeder trägt das ein oder andere Geheimnis mit sich und auch der Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. Eingearbeitet in die Krimihandlung sind auch wieder einige private Handlungen der Ermittler, was mir immer gut gefällt, da man die beiden Polizeibeamten auch mal von einer anderen Seite kennenlernt und nicht nur mit ihren beruflichen Ermittlungen konfrontiert wird.
Pia Kirchhoff ist diesmal auch nicht ganz neutral, denn sie entwickelt ungeahnte Gefühle für den Zoodirektor Dr. Christoph Sander, dem Oliver von Bodenstein nicht ganz traut. Ob dieser etwas mit der Tat zu tun hat, muss der Leser selbst herausfinden. Auch von Bodenstein hat mit seinem Privatleben zu tun, denn er und seine Frau Cosima haben einige Probleme, da sie meint, er würde sich mehr um seinen Beruf kümmern als um sie.
Mir sind beide Ermittler nach wie vor sympathisch und auch die anderen Charaktere wie der Zoodirektor Sander, Lukas van den Berg oder auch Carsten Bock sind von Nele Neuhaus sehr anschaulich beschrieben. Auch die (reale) Problematik mit der B8-Umgehungstrasse, die mehrspurig durch ein Waldgelände führen soll, wird von der Autorin glaubhaft in die Kriminalgeschichte miteingebaut, die so manchen Fall von Korruption und Übervorteilung auf höherer Ebene mit sich bringt.
Ich kann den zweiten Band der Bodenstein & Kirchhoff-Reihe wiederum empfehlen, da er dank seiner vielen Verdächtigen spannend bis zum Ende hin bleibt und bin wiederum auf den Nachfolger Tiefe Wunden gespannt.
Fazit: Nele Neuhaus kann auch mit dem zweiten Teil ihrer Bodenstein & Kirchhoff-Reihe begeistern. Spannung, Unterhaltung und eine Brise Lokalkolorit können begeistern.
Montag, 24. Dezember 2012
Rezension: Kerstin Gier - Smaragdgrün. Liebe geht durch alle Zeiten
Autorin: Kerstin Gier
Reihe: Edelstein-Trilogie #3
Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: Arena (08.12.2010)
ISBN: 978-3-401-06348-5
Gebunden, 496 Seiten
Preis: 18,95 €
Bezugsquelle: Kauf
Bonus: Website zur Reihe
andere Titel dieser Reihe: Rubinrot, Saphirblau
Was tut man, wenn einem das Herz gebrochen wurde? Richtig, man telefoniert mit der besten Freundin, isst Schokolade und suhlt sich wochenlang im Unglück. Dumm nur, dass Gwendolyn, Zeitreisende wider Willen, ihre Energie für ganz andere Dinge braucht: zum Überleben zum Beispiel. Denn die Fäden, die der zwielichtige Graf von Saint Germain in der Vergangenheit gesponnen hat, ziehen sich nun auch in der Gegenwart zu einem gefährlichen Netz zusammen. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen Gwendolyn und Gideon - Liebeskummer hin oder her - nicht nur auf einem rauschenden Ball im 17. Jahrhundert zusammen Menuett tanzen, sondern sich in jeder Zeit kopfüber ins Abenteuer stürzen...Zur Autorin:
Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 mit dem Schreiben begonnen. Mit riesigem Erfolg: Gleich ihr Erstling Männer und andere Katastrophen wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. Inzwischen stehen ihre Romane wie Für jede Lösung ein Problem oder Gegensätze ziehen sich aus regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Ihre Trilogie mit den Abenteuern von Gideon und Gwendolyn, die inzwischen unter anderem auch in den USA und England erscheint, konnte ihre Erfolge noch einmal toppen. Kerstin Gier avancierte mittlerweile zu einer der bekanntesten deutschsprachigen Autoren für jüngere Leser. Die DeLIA-Preisträgerin lebt mit Mann, Sohn und Katze in einem Dorf in der Nähe von Bergisch Gladbach.
Rezension:
Gwendolyn muss erfahren, dass ihr Angebeteter Gideon nicht mit offenen Karten spielt, was seine Gefühle angeht. Denn er hat Gwen nur manipuliert, sie in sich verliebt gemacht, damit er und der Graf von Saint Germain gemeinsame Sache machen können. Doch Gwen lässt sich von ihrem Plan, hinter das Geheimnis des Grafen zu kommen, nicht ablenken.
Auf eigene Faust und mit der Hilfe ihrer besten Freundin Leslie und begleitet durch humorvolle Unterstützung von Wasserspeier Xemerius kommt sie langsam aber sicher der Wahrheit auf die Spur, und diese ist, vor allem was ihre privaten Verhältnisse angeht, nicht gerade erfreulich...
Mit Smaragdgrün liegt nun der letzte Band der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier vor. Und ich muss sagen, ich bedauere, dass die Serie nun ein Ende hat! Gleich zu Beginn ist man wieder ganz im Geschehen eingetaucht, denn der Band fängt dort an, wo er in Saphirblau geendet hat. Also keine Zeit für eine Verschnaufpause!
Gwendolyn hat mir in diesem Band sehr gut gefallen. Trotz ihres Liebeskummers um Gideon fasst sie schnell wieder Mut und konzentriert sich auf ihre eigentliche Aufgabe, ohne zuviel Weinerlichkeit zu verbreiten.
Für Gideon empfindet man nach seinem Geständnis, nur mit den Gefühlen für Gwen gespielt zu haben, zwar eine gewisse Antipathie, doch löst sich das zum Glück wieder auf und er wird wieder der sympathische Junge, den man kannte.
Auch Leslie, Gwens beste Freundin, und Raphael, Gideons jüngerer Bruder, bekommen diesmal eine größere Plattform von Kerstin Gier eingeräumt, was mich sehr freute. Und natürlich nicht zu vergessen Xemerius, der vorlaute Wasserspeier, der mich von seinem ersten Auftritt an begeistern konnte. Er versprüht erneut so viel Witz und Humor, vor allem im kurzen Zusammenspiel mit James, dem Schulgeist, dass man aus dem Schmunzeln gar nicht mehr rauskommt.
Ein Happy-End darf natürlich auch nicht fehlen und so werden am Ende alle noch ungeklärten Stränge schlüssig von Kerstin Gier zusammengeführt, wobei auch die ein oder andere Überraschung auf den Leser wartet. Und somit ist diese wunderbare Trilogie nun leider beendet. Für alle, die sie noch nicht gelesen haben, wünsche ich spannende und auch humorvolle unterhaltsame Lesestunden!
Fazit: Mit Smaragdgrün erwartet den Leser wiederum eine spannende und auch humorvolle Handlung, die die Edelstein-Trilogie perfekt abrundet. Ich bin froh, diese nun endlich auch gelesen zu haben und kann die Reihe nur wärmstens empfehlen!
Freitag, 21. Dezember 2012
Rezension: Libba Bray - Der geheime Zirkel. Gemmas Visionen
Autorin: Libba Bray
Reihe: Gemma Doyle #1
Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: dtv extra (01.05.2007)
ISBN: 978-3-423-71228-6
Klappenbroschur, 480 Seiten
Preis: 12,95 €
Bezugsquelle: Kauf
England, 1895: Gemma und ihre Freundinnen besuchen ein Internat für höhere Töchter. Den strengen Regeln zum Trotz treffen sie sich nachts in einer Höhle zu spiritistischen Séancen. Dabei lesen sie in einem mysteriösen Tagebuch, das von einem magischen Reich berichtet. Eigentlich glauben die Mädchen nicht an so einen Unsinn, aber Gemma hat in Visionen ganz Ähnliches gesehen...Zur Autorin:
Libba Bray ist die Autorin von mehreren Theaterstücken und einigen Kurzgeschichten. Der geheime Zirkel. Gemmas Visionen ist ihr erster Roman, der es auf Anhieb auf die Bestsellerliste der New York Times schaffte. Auch die Fortsetzung ist in den USA äußerst erfolgreich. Heute lebt die in Texas aufgewachsene Autorin mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Brooklyn, New York.
Rezension:
Die 16-jährige Gemma lebt zusammen mit ihrer Mutter in Indien, wo es ihr überhaupt nicht gefällt, denn sie möchte gerne eine Mädchenschule in London besuchen. Als ihre Mutter ums Leben kommt, erfüllt sich Gemmas Traum: Ihre Großmutter meldet sie in der Mädchenschule Spence an. Dort freundet sich Gemma mit Ann, Felicity und Pippa an, und sie gründen gemeinsam einen geheimen Zirkel.
Sie treffen sich regelmäßig bei Nacht in einer Höhle und lesen gemeinsam das mysteriöse Tagebuch von Mary Dowd, einer ehemaligen Schülerin von Spence, das Gemma gefunden hat. Gemma indes bekommt immer öfter Visionen, die sie verschiedene Dinge voraussehen lassen. So auch eines Tages ein Tor aus Licht, durch das sie und ihre Freundinnen in das Magische Reich gelangen, in dem Gemma ihre Mutter wiedertrifft. Zwar können sich die Mädchen dort alles wünschen, was sie möchten, doch lauert auch eine Gefahr auf sie in Gestalt von Circe, die es vor allem auf Gemma abgesehen hat...
Mit Gemmas Visionen ist Libba Bray ein atmosphärisch dichtes und spannendes Debüt ihrer Trilogie gelungen.
Erzählt wird die Geschichte aus Gemmas Sicht in der Gegenwartsform, was dem Leser den interessantesten Charakter des Buches sehr nahebringt und ihn mit ihr mitfiebern lässt.
Auch die Freundinnen von Gemma können durchweg überzeugen. Allen voran Felicity, die es anfangs auf Gemma abgesehen hat, sich über sie lustig macht, sich dann aber doch mit ihr anfreundet. Jedes Mädchen hat seine eigenen kleinen Geheimnisse, die die Charakter so interessant machen. Felicity z.B. hat eine heimliche Affäre mit einem Zigeuner, was für das 19. Jahrhundert undenkbar ist. Pippa hat Epilepsie, was ihre Eltern unter den Tisch kehren, damit ihr Verlobter, ein älterer Herr namens Bartleby Bumble, sie auch ja heiratet (ganz zum Unwillen Pippas).
Der Schreibstil von Libba Bray war für mich zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, da sie ihren Ausdruck sehr an die damalige Zeit anpasst, doch ist man erst einmal mittendrin in der Geschichte, gewöhnt man sich sehr schnell daran. Außerdem wirkt dies zugleich authentischer.
Da Gemmas Visionen der Auftakt einer Trilogie ist, werden natürlich noch nicht alle Geheimnisse und Fragen gelüftet bzw. beantwortet. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es mit Gemma und ihren Freundinnen weitergehen wird und ebenso auf die Konfrontation mit Circe. Mich konnte der Roman definitiv überzeugen und ich kann ihn nur weiterempfehlen!
Fazit: Libba Bray ist mit Gemmas Visionen ein fulminanter Auftakt ihrer Trilogie gelungen, der Jugendbuch, Mystery und auch Historisches spannend und unterhaltsam in sich vereint.
1. Der geheime Zirkel. Gemmas Visionen (A Great and Terrible Beauty)
2. Der geheime Zirkel. Circes Rückkehr (Rebel Angels)
3. Der geheime Zirkel. Kartiks Schicksal (The Sweet Far Thing
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Rezension: Suzanne Collins - Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele
Autorin: Suzanne Collins
Reihe: The Hunger Games #1
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: Oetinger (August 2009)
ISBN: 978-3-7891-3218-6
Gebunden, 416 Seiten
Preis: 17,90 €
eBook: Kindle Edition für 12,99 €
Bezugsquelle: Kauf
Bonus: Leseprobe, Website zur Reihe
Als Katniss erfährt, dass das Los auf ihre kleine Schwester Prim gefallen ist, zögert sie keinen Moment. Um Prim zu schützen, meldet sie sich an ihrer Stelle für die alljährlich stattfindenden Spiele von Panem - in dem sicheren Wissen, damit ihr eigenes Todesurteil unterschrieben zu haben. Denn von den 24 Kandidaten darf nur ein einziger überleben. Zusammen mit Peeta, einem Jungen aus ihrem Distrikt, wird Katniss in die Arena geschickt, um sich dem Kampf zu stellen. Beiden ist klar, dass sie sich früher oder später als Feinde gegenüberstehen werden. Doch dann rettet Peeta Katniss das Leben...Zur Autorin:
Suzanne Collins wurde 1962 in den USA geboren und schreibt seit 1991 sehr erfolgreich für das amerikanische Kinderfernsehen. 2003 erschien ihr erstes Kinderbuch Gregor und die graue Prophezeiung als Beginn einer fünfteiligen Abenteuer-Reihe für junge Leser mit starken Nerven, die sich schnell zum internationalen Bestseller entwickelte. Mit Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele veröffentlicht Suzanne Collins nun den ersten Band einer neuen, spannenden Trilogie.
Rezension:
Das einstige Nordamerika in der Zukunft: Aus ihm ist Panem entstanden, ein totalitärer Staat, der vom Kapitol regiert wird und in 12 Distrikte eingeteilt ist. Jedes Jahr werden zur Erntezeit die Hungerspiele zelebriert, die allen die Macht des Kapitols vor Augen führen soll: Es werden aus jedem Distrikt ein Junge und ein Mädchen per Los ausgewählt, die die Spiele bestreiten müssen. Gewinner ist, wer als einziger Überlebender die Arena wieder verlässt.
Im Distrikt 12 wird die 12-jährige Prim ausgewählt, doch ihre 16-jährige Schwester Katniss meldet sich an ihrer Stelle für die Spiele. Als männlicher Gegenpart wird Peeta ausgelost. Beide werden im Kapitol auf die bevorstehenden Strapazen vorbereitet, doch womit sie letztendlich konfrontiert werden, sei es Hunger, Kämpfe und der reine Kampf ums Überleben, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren...
Nach nunmehr 3 Jahren nach Erscheinen des Auftaktbandes der Trilogie habe ich es nun endlich auch einmal geschafft, Tödliche Spiele zu lesen, und ich muss sagen, ich war einfach nur begeistert!
Gleich von Beginn an ist man mittendrin im Geschehen, lernt die überaus sympathische Katniss kennen, die sich selbstlos für ihre Schwester einsetzt, der sie die brutalen und tödlichen Hungerspiele nicht zumuten möchte. Sie ist für ihre 16 Jahre sehr selbstständig und erwachsen, weil sie schon als Kind lernen musste, ihre Familie zu ernähren, da ihr Vater früh ums Leben kam. Dadurch wirkt sie zwar in mancher Situation sehr abgebrüht und gefühlskalt, doch ist dies anhand ihrer Lebensumstände auch durchaus nachzuvollziehen und macht sie zu einem Charakter mit wirklichen Ecken und Kanten.
Peeta hingegen wirkt anfangs recht weich als männlicher Gegenpart. Auch weiß man lange Zeit nicht, welcher Seite er nun zugetan ist, da er sich mit den berüchtigten Karrieretributen, die seit ihrer Kindheit auf die Spiele vorbereitet wurden, zusammentut und somit gegen Katniss arbeitet. Doch nach und nach wird auch er greifbarer und sein Charakter bietet einige Überraschungen.
Die Hungerspiele selbst werden von Suzanne Collins in klaren und kurzen prägnanten Schilderungen dargestellt. Eines ist klar: Es geht um nichts anderes als das pure Überleben und um das Töten der anderen Tribute. Dies ist zwar in mancher Szene recht brutal, aber Suzanne Collins verliert sich nicht in allzu schaurigen Details. Auch die voyeuristische Seite wird glaubhaft geschildert, denn das Publikum verlangt nach Action, sprich Brot und Spiele wie im alten Rom erhalten hier eine neue Plattform, die authentisch und auch nachvollziehbar erläutert wird.
Dank eines recht gnadenlosen Cliffhangers am Ende des Buches kann der Leser gar nicht anders, als dem nächsten Band entgegenzufiebern und ich bin sehr gespannt, wie es mit Katniss und Peeta, deren Liebesgeschichte glücklicherweise nie in eine Schmonzette ausufert, weitergehen wird!
Fazit: Suzanne Collins ist mit Tödliche Spiele ein fulminanter Auftakt in ihre Hunger Games-Trilogie gelungen, die Lust auf mehr macht. Großartige Charaktere, Spannung und Nervenkitzel konnten mich von Anfang bis Ende sehr begeistern und das Lesen des 2. Bandes Gefährliche Liebe wird nicht allzu lange auf sich warten lassen!
1. Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele
2. Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe
3. Die Tribute von Panem. Flammender Zorn
Mittwoch, 19. Dezember 2012
Rezension: Diana Menschig - Hüter der Worte
Autorin: Diana Menschig
Genre: Fantasy
Verlag: Knaur TB (01.10.2012)
ISBN: 978-3-426-51111-4
Klappenbroschur, 544 Seiten
Preis: 9,99 €
eBook: Kindle Edition für 9,99 €
Bezugsquelle: Knaur TB
Bonus: Leseprobe
Der junge Autor Tom Schäfer steht unter Druck. Nach dem großen Erfolg seines ersten Buches über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fortsetzung, und ausgerechnet jetzt leidet er unter einer Schreibblockade. Doch dann findet er sich eines Tages plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt, doch auf den zweiten Blick gefällt ihm der Gedanke hervorragend: Das könnte die Lösung seiner Probleme sein! Aber Tom hat die Rechnung ohne Laryon gemacht. Der ist von Toms Auftauchen nämlich alles andere als begeistert, wird seine Heimat doch von einer Gefahr bedroht, die Laryons ganze Aufmerksamkeit fordert...Zur Autorin:
Diana Menschig, geboren 1973, arbeitet als selbständige Dozentin und Autorin. Wenn sie nicht gerade in phantastischen Parallelwelten unterwegs ist, teilt sie sich mit ihrem Mann, zwei Hunden und einer Katze ein Haus an Niederrhein.
Rezension:
Tom Schäfer ist ein aufstrebender Schriftsteller im Fantasy-Genre. Seine bisherigen Romane verkaufen sich gut und nun hat er einen Zyklus über 11 Bücher mit seinem Protagonisten Laryon geplant. Das erste Buch müsste eigentlich schon längst fertig sein, doch Tom leidet unter einer Schreibblockade. Erst die Begegnung mit Melanie, in die er sich verliebt, scheint Tom auf den richtigen Weg bezüglich seines Projektes zu bringen.
Melanie hilft ihm mit handgeschriebenen Hinweisen, seine Blockade hinter sich zu lassen. Doch warum weiß sie so viel über Willerin, die Welt, in der Toms Romane spielen? Das versucht Tom herauszufinden und auf einmal steht die Realität Kopf: Denn Tom findet sich in Willerin wieder, Laryon braucht seine Hilfe und Tom erfährt, dass er Laryons Worthüter ist...
Mit Hüter der Worte ist Diana Menschig ein eindrucksvolles Buch im Urban Fantasy-Genre gelungen. Zwar hatte ich anfangs Probleme in die Geschichte reinzukommen, da sich die Perspektiven abwechseln. Einerseits begleitet man Tom im echten Leben, andererseits ebenso Laryon in Willerin. Der Schreibstil wechselt von recht salopp (aus Toms Perspektive) in detailliert (Laryons Sicht), wie man es von High Fantasy gewohnt ist. Dies war zu Beginn für mich etwas gewöhnungsbedürftig.
Protagonist Tom Schäfer war mir anfangs nicht wirklich sympathisch. Er kommt sehr von sich eigenommen und überheblich daher, wirkt aber gleichzeitig in anderen Situationen unsicher und unreif. Erst als er sich selbst in Willerin wiederfindet, merkt man, dass er im Grunde genommen doch ein recht netter Kerl ist, auf den sich andere verlassen können.
Seine Freundin Mellie ist ein geheimnisvoller Charakter, der sehr viele Fragen aufwirft. Später erfährt man dann genau, warum sie so viel über Toms erdachte Welt Willerin und seine Bewohner weiß.
Mich konnte der Mix aus Realität und Fantasy durchaus überzeugen, jedoch fand ich auch einige Längen im Buch, die mir etwas zu ausführlich beschrieben waren. Ansonsten kann ich Hüter der Worte weiterempfehlen. Besonders Liebhaber des Fantasy-Bereichs werden hiermit ihre Freude haben, denn diese Geschichte hat mal etwas Neues und Kreatives zu bieten.
Fazit: Diana Menschig ist mit Hüter der Worte ein origineller und auch spannender Roman im Bereich Urban Fantasy gelungen, der zwar einige Längen aufweist, dies aber durch seine interessanten Charaktere wieder wettmacht.
Dienstag, 18. Dezember 2012
Rezension: Katja Brandis - Libellenfänger
Autorin: Katja Brandis
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: IVI (01.10.2012)
ISBN: 978-3-492-70276-8
Klappenbroschur, 368 Seiten
Preis: 14,99 €
eBook: Kindle Edition für 11,99 €
Bezugsquelle: IVI
Um Rickys Kindheit rankt sich ein düsteres Geheimnis. Als ihre Mitschülerin Antonia plötzlich stirbt, ist sie die Einzige, die an Mord glaubt. Doch um diesen aufzuklären, muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen...Nicht einmal ihre engsten Freunde wissen, dass die 17-jährige Ricky Mayer im Gefängnis zur Welt kam und dort mit ihrer inhaftierten Mutter ihre Kindheit verbringen musste. Am liebsten würde Ricky ihre Vergangenheit vergessen. Doch als ihre Mitschülerin Antonia auf mysteriöse Weise stirbt, aktiviert sie ihre Kontakte zur Unterwelt. Bald ist sie sicher – Antonia wurde umgebracht. Aber was bedeuten die Libellenflügel, die seit Antonias Tod überall auftauchen? Ausgerechnet sie bringen Ricky schließlich auf eine heiße Spur – und damit tappt sie dem Mörder genau in die Falle...Zur Autorin:
Katja Brandis wurde 1970 geboren, wuchs im Rhein-Main-Gebiet auf und studierte Amerikanistik, Germanistik und Anglistik. Bereits als Jugendliche produzierte sie stapelweise Manuskripte und publiziert seit 2002 erfolgreich Bücher für Jugendliche und junge Erwachsene. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und drei Katzen in der Nähe von München und arbeitet als freie Autorin, Lektorin und Journalistin. Für die Recherche zu Libellenfänger interviewte sie Wahrsager und mehrere Kripo-Ermittler, sah sich in einem Gefängnis um, erprobte Taekwondo am eigenen Leib und experimentierte mit Tarot.
Rezension:
Die 17-jährige Ricarda, genannt Ricky, ist auf den ersten Blick eine ganz normale Jugendliche: Sie geht zur Schule und hat einen netten Freundeskreis. Doch trägt sie auch ein großes Geheimnis vor ihren Freunden mit sich. Sie wurde im Gefängnis geboren, in dem ihre Mutter einsitzen musste, da sie Rickys Vater ermordet hat. Seit ihrer Entlassung lebt Ricky nun bei ihren Großeltern, ihre Mutter sieht sie mehr sporadisch.
Als bei einem abendlichen Discobesuch die Mitschülerin Antonia ums Leben kommt, glaubt Ricky nicht an einen natürlichen Tod. Sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Unterstützung findet sie in Marek, einem Klassenkameraden, mit dem sie auch zusammen für das Schulfernsehen arbeitet. Schon bald gerät Ricky in eine Spirale aus Misstrauen, Verschwiegenheit und Geheimnissen und ist dem Täter bald näher als sie denkt...
Katja Brandis erzählt mit Libellenfänger eine spannende Geschichte, in der vor allem die Protagonistin Ricky begeistern kann. Sie ist eine durchaus selbstständige Person, die sehr stur sein kann, wenn sie sich etwas in den Kopf setzt und sich nach Antonias Tod keinesfalls mit einer natürlichen Todesursache abspeisen lässt.
Ihre Ermittlungen führt sie trotz Verwarnungen und einer Suspendierung durch den Schuldirektor weiter. Auf der anderen Seite ist sie aber auch eine verletzliche Person, da sie stets die Befürchtung hat, dass ihre Vergangenheit ans Licht kommt und ihre Mitschüler sie dafür verachten könnten. In Marek findet sie einen starken Verbündeten im Fall Antonia, in den sie sich zusehends verliebt. Doch Marek ist bereits in festen Händen und so scheint das Glück der beiden keine Zukunft zu haben.
Der Fall an sich wurde von Katja Brandis glaubhaft und authentisch geschildert, auch die Lösung konnte mich überzeugen, wogegen der Verdächtigenkreis relativ klein gehalten worden ist, so dass man durchaus Überlegungen in die richtige Täterrichtung während des Lesens ziehen kann.
Die Spannung ist nach Antonias Tod sehr hoch und bleibt auch bis zum Ende hin erhalten und dürfte somit die angesprochene Zielgruppe bis zur Lösung mit Ricky und Marek mitzittern lassen. Mich konnte Libellenfänger gut unterhalten, denn die einzelnen Charaktere, vor allem Ricky und Marek, konnten mich begeistern, da sie auch ihre Ecken und Kanten vorweisen können und beide ihre eigenen kleinen Geheimnisse mit sich tragen.
Fazit: Libellenfänger ist ein gut durchdachter und spannender Jugendthriller, den Katja Brandis mit sympathischen und interessanten Charakteren ausgestattet hat, der auch interessierte erwachsene Leser ansprechen dürfte.
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Rezension: Maria Ernestam - Der Kater, meine Nachbarn und ich
Autorin: Maria Ernestam
Genre: Belletristik, Zeitgenössisches
Verlag: btb (29.10.2012)
ISBN: 978-3-442-75385-7
Gebunden, 128 Seiten
Preis: 12,99 €
eBook: Kindle Edition für 9,99 €
Bezugsquelle: btb
Bonus: Leseprobe
Mit dem Umzug aufs Land haben sich Sara und Björn einen Traum erfüllt. Endlich weg aus dem engen Mietshaus in der Stadt, endlich weg von den spießigen Nachbarn, die jeden ihrer Schritte beobachteten. Mit dabei: Ihre Katze Mischka, die bereits vorsichtig den märchenhaft verwilderten Garten ihres neuen Hauses in Südschweden auskundschaftet. Doch schnell legt sich ein Schatten über das anfängliche Idyll. Denn das so freundliche Ehepaar von nebenan mit dem akkurat gestutzten Rasen und dem eigensinnigen Kater, der Mischka partout nicht zu dulden scheint, entpuppt sich schon bald als ziemlich sonderlich...Zur Autorin:
Maria Ernestam, geboren 1959, begann ihre Laufbahn als Journalistin. Sie hat lange Jahre als Auslandskorrespondentin für verschiedene schwedische Zeitungen in Deutschland gearbeitet, daneben eine Ausbildung als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin absolviert. Mittlerweile sind fünf hoch gelobte Romane von ihr erschienen. Für Die Röte der Jungfrau erhielt sie den Französischen Buchhändlerpreis. Der geheime Brief und Das verborgene Haus waren in Skandinavien Bestseller und standen auch in Deutschland wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Maria Ernestam lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stockholm.
Rezension:
Sara und Björn ziehen von der umtriebigen Stadt aufs beschauliche schwedische Land, um endlich Ruhe vor den Nachbarn zu finden, die sie auf Schritt und Tritt maßregelten und beobachteten. Ein schönes Haus mit einem wunderbaren Garten wartet auf sie, was vor allem Katze Mischka freut.
Schnell finden sie auch Anschluss zu ihren Nachbarn Agneta und Lars. Doch bald schon wird die vermeintliche neue Idylle gestört: Der Nachbarskater Alexander wildert in fremdem Revier, sprich in Saras und Björns Garten und vergrault Mischka, die fortan zur unausstehlichen Hauskatze mutiert. Und auch mit Agneta gibt es Probleme, denn sie glaubt, dass Sara sich an ihren Mann Lars heranmachen will...
Mit Der Kater, meine Nachbarn und ich legt Maria Ernestam eine Kurzgeschichte über 128 Seiten vor, die mit einem unerwarteten Ende punkten kann.
Zwar bleiben die Charaktere wegen der Kürze der Geschichte relativ blass und nicht sehr ausgearbeitet, doch konnte sie mich durchaus fesseln. Wer bereits Das verborgene Haus der Autorin gelesen hat, wird hier ein Wiedersehen mit Sara, die darin eine kleine Nebenrolle hatte, und ihrer Großmutter Lea, der darin eine größere Rolle zugedacht war, erleben.
Sara und Björn sind ein sympathisches junges Ehepaar, das sich nichts weiter als ein wenig Freiheit in den eigenen vier Wänden wünscht, ohne störende und neugierige Nachbarn, die jeden Schritt beobachten und kommentieren. Auf dem Land scheinen sie das perfekte kleine Glück zu finden.
Auch die Nachbarn Agneta und Lars machen auf den ersten Blick eine sympathische Figur. Doch dies ändert sich zusehends, denn Agneta ist eine sehr eifersüchtige Person, die schon bald den Verdacht hegt, dass sich zwischen ihrem Mann und Sara etwas entwickelt, was sie natürlich zu unterbinden versucht.
Auch Katze Mischka spielt eine größere Rolle, denn sie wandelt sich von der selbstbewussten Freigängerin zu einer ängstlichen und auch unausstehlichen Hauskatze, was sie Alexander, dem Kater von Agneta und Lars zu verdanken hat, der es sich öfter mal in Saras und Björns Garten gemütlich macht und Mischka in Angst und Schrecken versetzt.
Das Ende dieser Kurzgeschichte ließ mich einigermaßen verblüfft zurück, denn im Endeffekt ist nichts wie es scheint.
Fazit: Der Kater, meine Nachbarn und ich beginnt recht beschaulich, kann aber mit seinem Ende durchaus verblüffen. Eine Kurzgeschichte, die prima für einen ruhigen und regnerischen Herbstnachmittag geeignet ist und durchaus zu unterhalten vermag.
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Rezension: Jens Niemeyer - Seelenloser Schwur
Autor: Jens Niemeyer
Genre: Thriller
Verlag: Amazon eBook
ASIN: B00985QILS
eBook, 278 Seiten
Preis: 0,99 €
Bezugsquelle: Jens Niemeyer
Nach einem grauenhaften und blutigen Drama während eines Einsatzes, muss sich Detective Michael Cold vom Los Angeles Police Department von diesen Erinnerungen befreien. Zweifel, Angst und quälende Gedanken zieren seinen Weg. Doch nachdem er die Tragödie im Haus der Porters überwunden hat, muss er sich an seinem ersten Arbeitstag einer neuen Bedrohung stellen. Ein Brief von einer unbekannten Person weist Michael und seinem Team den Weg zum Beginn eines zerstörerischen Spiels, dessen Ende von Anfang an festzustehen scheint. Michael wird sterben und mit ihm viele weitere Personen. Als Michael den ersten Tatort betritt, muss er feststellen, dass er sich bereits in den Fängen seines Gegners befindet, den er nicht einmal kennt. Er bestimmt das Spiel. Er stellt die Regeln auf. Er ist ein Serienmörder, der kein Erbarmen kennt und nicht von seinem blutigen und grausamen Weg abzuwenden sein wird. Jeder wird sterben, der sich ihm in den Weg stellt und es verdient hat zu leiden. Er ist der Racheengel.Zum Autor:
Jens Niemeyer wurde im Jahre 1990 in Leer (Ostfriesland) geboren und lebt zurzeit in Osnabrück. Nach seiner Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und dem neunmonatigen Wehrdienst bei der Bundeswehr studiert er seit einem Jahr Rechtswissenschaften an der Universität in Osnabrück. Seelenloser Schwur ist sein erster geschriebener Roman. Ein weiterer Roman befindet sich bereits in Arbeit und soll voraussichtlich nächstes Jahr fertiggestellt sein.
Rezension:
Michael Cold, Leitender Detective beim Los Angeles Police Department, wird nach einer Auszeit, die er seinem letzten Fall zu verdanken hat, mit einem brutalen Serientäter konfrontiert, der ein Spiel mit ihm beginnt. Der Täter kündigt an, vier Personen umzubringen und Michael soll der letzte in dieser Reihe sein.
Michael und sein Team haben nicht viel Zeit, den unbekannten Täter zu schnappen und können auch mehrere Morde, die er während dieses makabren Spiels begeht, nicht vereiteln. Doch Stück für Stück kommt Michael ihm auf die Spur und zum Schluss muss er erkennen, dass nicht nur er in großer Gefahr schwebt...
Jens Niemeyer konnte mich mit seinem Roman Seelenloser Schwur gleich von der ersten Seite an fesseln. Ich lese ja sehr gerne blutige Psychothriller und mit dieser Geschichte wurde ich wirklich bestens bedient.
Detective Michael Cold war mir von Beginn an sympathisch, man fiebert und leidet automatisch mit ihm mit bei seiner Jagd auf den unbekannten Serientäter, der ein grausames Spiel mit ihm spielt. Mich hat die Handlung in einigen Punkten sehr an Das Schweigen der Lämmer erinnert, was ich aber nicht als negativ empfand.
Der Täter selbst geht äußerst brutal vor, Jens Niemeyer schildert seine unfassbaren Taten detailliert und ohne jedwede Ausschmückung, für zartbesaitete Leser ist das eher nichts! Auch versteht Jens Niemeyer es geschickt, einige Wendungen einzubauen, die den Leser beim Miträtseln in die Irre führen, was die Mutmaßung, wer denn nun der Täter ist, angeht.
Die Lösung ist schlüssig und durchaus nachzuvollziehen, auch wenn Michael am Ende einen herben Verlust hinnehmen muss. Ich bin wirklich begeistert von Seelenloser Schwur und kann den Roman allen Thriller-Liebhabern nur wärmstens empfehlen. Ich hoffe, dass man von Jens Niemeyer in der Zukunft noch mehr lesen wird!
Fazit: Seelenloser Schwur ist ein sehr spannendes, aber auch brutales Thriller-Debüt von Jens Niemeyer, das mich bis zur letzten Seite fesseln konnte. Eine schlüssige Handlung, ein äußerst ausgefuchster Täter und ein sympathischer Ermittler können hier vollends punkten.
Dienstag, 11. Dezember 2012
Rezension: James Mylet - Love is on Air
Autor: James Mylet
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Verlag: Fischer FJB (09.10.2012)
ISBN: 978-3-8414-2113-5
Gebunden, 352 Seiten
Preis: 17,99 €
Bezugsquelle: Fischer FJB
Lex will nach London gehen, um seinen Traum zu verwirklichen und ein professioneller Radio-DJ zu werden. Zu Hause in Clifden, einem kleinen irischen Küstenort, betreibt er einen Piratensender und für seine letzte Saison hat er große Pläne. Ein Rockfestival soll das Abschiedsgeschenk an seinen Heimatort werden. Außerdem möchte er endlich mal Sex haben und eine Menge Geld verdienen. Leider ist er von Chaoten umgeben, die all seine Vorhaben ins Wanken bringen.Zum Autor:
James Mylet ist 36 Jahre alt. Nach seinem Studium hatte er eine Reihe von Jobs, bei denen man regelmäßig versuchte, ihm seinen letzten Nerv zu rauben. An manchen Tagen ist dies gelungen, an manchen nicht. Love is on Air ist sein erster Roman.
Rezension:
Lex lebt in dem kleinen irischen Ort Clifden und betreibt dort seit einiger Zeit neben der Schule einen Piratensender. Er steht kurz vor seinen Abschlussprüfungen und möchte danach nach London gehen, um die renommierte London School of Economics zu besuchen und seinem kleinen Dorf zu entfliehen, wo jeder jeden kennt.
Bevor er sich jedoch nach London aufmacht, hat Lex noch einiges zu erledigen: Einerseits ist er seit Jahren in Michelle verliebt, die ein Jahr älter als er ist, und der er endlich näher kommen möchte, obwohl sie seit längerem mit Liam befreundet ist, den Lex nicht ausstehen kann. Andererseits organisiert Lex ein Musikfestival in Clifden, zu dem er auch seine von ihm angebetete Lieblingsband Toots & the Maytals verpflichten konnte. Ob ihm das alles gelingen wird?
Mich konnte Love is on Air leider wenig begeistern. Die Geschichte um den jungen Lex war mir in vielen Stellen einfach zu langweilig, es passiert bis zur Hälfte des Buches so gut wie gar nichts aufregendes. Man erfährt stattdessen, wie Lex' Alltag verläuft und welche Träume er hat, doch tritt Lex einfach nur auf der Stelle.
Erst zur Mitte hin wird es etwas interessanter, als das Musikfestival immer näher rückt und Lex sich sogar mit Michelle trifft. Trotz allem konnte mich der Roman dennoch nicht überzeugen, da er sich wie eine Alltagsgeschichte liest, in der einfach nicht viel passiert und der Protagonist irgendwie nie so richtig zu Potte kommt.
Ein bisschen aufgelockert wird die Erzählung durch die Einstreuung verschiedener Perspektiven, aus der Lex' Schwester und Bruder oder auch mal ein Freund von ihm berichten. Lex selbst blieb mir zu ungreifbar und uninteressant. Von seinen Träumen für die Zukunft zu erfahren, mag ja in Ordnung sein, aber diese wurden ständig alle paar Seiten wiederholt, ohne dass sich Lex in eine bestimmte Richtung fortbewegt.
Love is on Air kann ich als nettes Zwischendurch-Buch betiteln, leider nicht mehr. Einen 18-jährigen, der denn Sinn des Lebens und seine Zukunft noch sucht, hätte man durchaus spannender schildern können und somit kann ich James Mylets Buch leider nicht so richtig weiterempfehlen.
Fazit: Love is on Air ist leider nur ein Roman für zwischendurch, der mir auch nicht länger im Gedächtnis bleiben wird. Dafür war die Geschichte um Lex einfach zu uninteressant.
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Rezension: Robin LaFevers - Grave Mercy. Die Novizin des Todes
Autorin: Robin LaFevers
Reihe: His Fair Assassin #1
Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: cbj (10.09.2012)
ISBN: 978-3-570-40156-9
Klappenbroschur, 544 Seiten
Preis: 14,99 €
eBook: Kindle Edition für 11,99 €
Bezugsquelle: cbj
Bonus: Leseprobe
Bretagne, 15. Jahrhundert: Die 17-jährige Ismae entkommt einer Zwangsheirat und findet Zuflucht im Kloster von St. Mortain, wo die Schwestern noch den alten Gottheiten dienen. Doch um selbst ein neues Leben beginnen zu können, muss sie das Leben anderer zerstören: Der Gott des Todes hat ein Schicksal als Auftragsmörderin für sie vorgesehen...Ismaes erster Auftrag führt sie an den Hof der bretonischen Herzogin, wo sie jedoch mit einem unlösbaren Gewissenskonflikt konfrontiert wird: Wie kann sie den Auftrag des Todes ausführen, wenn das Opfer gegen ihren Willen ihr Herz gestohlen hat?Zur Autorin:
Robin LaFevers wuchs auf mit Märchen, Bulfinchs Mythologie und der Dichtung des 19. Jahrhunderts. Kein Wunder, dass aus ihr eine hoffnungslose Romantikerin wurde. Sie hatte das Glück, ihre große Liebe zu finden und lebt heute mit ihrem Mann in Südkalifornien.
Rezension:
Die französische Bretagne im 15. Jahrhundert: Die 14-jährige Ismae wird von ihrem Vater mit Guillo, einem gehässigen und auch brutalen Mann, verheiratet. Sie kann durch Hilfe einer ansässigen Kräuterhexe den Fängen Guillos entkommen und findet ein neues Zuhause im Kloster von St. Mortain.
Dort wird sie zu einer Novizin des Todes ausgebildet. Sie lernt, auf mehr als hundert Arten zu töten, sei es durch Gift, Strangulation oder Erstechen. Ihr erster Auftrag führt sie als 17-jährige an den Hof der bretonischen Herzogin, an dem sie einen Landesverräter stellen soll. Doch der vermeintliche Verräter entpuppt sich als Gavriel Duval, der Bruder der Herzogin, für den Ismae zarte Gefühle hegt, und sie ist sich auf einmal nicht mehr sicher, ob sie den Befehlen des Klosters und Mortain folgen soll...
Grave Mercy. Die Novizin des Todes ist der Auftaktband einer Trilogie rund um die junge Ismae, der im 15. Jahrhundert in der Bretagne spielt und somit auch als historischer Roman angesehen werden kann.
Ismae hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Man leidet zu Anfang der Geschichte mit ihr mit, denn sie hatte es bisher nicht leicht im Leben. Ihre Mutter versuchte, sie mit Gift abzutreiben, und somit zieren hässliche tiefe Narben ihren Rücken. Ihr Vater hat nie Liebe für sie empfunden, er verheiratet sie sogar als 14-jähriges Mädchen mit dem brutalen und grobschlächtigen Guillo.
Erst als sie im Kloster von St. Mortain ankommt, findet sie ihre wahre Berufung und auch Anerkennung und Freundschaft. Sie wächst zu einer mutigen und selbstbewussten jungen Frau heran, die sich von niemandem etwas sagen lässt.
Ihr Gegenpart ist Gavriel Duval, mit dem sie zusammen an den Hof seiner Schwester, der bretonischen Herzogin reist, um einen Landesverräter ausfindig zu machen. Duval ist ihr anfangs unsympathisch, zumal Ismae offiziell als seine Mätresse reist, was ihr gar nicht gefällt. Die Gefühle, die beide füreinander entwickeln, kommen zum Glück nicht über Nacht, sondern Robin LaFevers lässt den Charakteren genug Zeit, sich erst einmal selbst zu entwickeln, was um einiges glaubhafter wirkt als in anderen Büchern.
Der eigentliche Fantasy-Part der Geschichte bleibt etwas zurück, hier merkt man gut, dass es sich hauptsächlich um einen historischen Roman handelt. Auch vom Schreib- und Sprachstil ist dies zu erkennen, der ein paar Seiten Einlesen erfordert, an den man sich aber dann schnell gewöhnt.
Die Geschichte selbst weiß sehr wohl zu fesseln, denn durch die vielen Intrigen, die am Hofe vor sich gehen und die auch mit einigen Wendungen versehen sind, die sich nicht unbedingt vorhersehbar gestalten, wird Grave Mercy. Novizin des Todes zu einem unterhaltsamen Schmöker, der trotz seiner über 500 Seiten keinerlei Langeweile aufkommen lässt und perfekt für diese Jahreszeit ist.
Fazit: Mit Grave Mercy. Novizin des Todes gelingt Robin LaFevers ein unterhaltsamer und auch spannender Trilogie-Auftakt, der zu überzeugen weiß und bei dem man auf die Fortsetzung mehr als gespannt sein darf.
Montag, 3. Dezember 2012
Rezension: Meg Rosoff - Oh.Mein.Gott.
Autorin: Meg Rosoff
Genre: Jugendbuch
Verlag: S. Fischer (23.08.2012)
ISBN: 978-3-10-066070-1
Gebunden, 240 Seiten
Preis: 14,99 €
eBook: Kindle Edition für 12,99 €
Bezugsquelle: S. Fischer
Stellen Sie sich vor, Gott heißt Bob, ist ein 19-jähriger Schnösel, der ein paar Straßen weiter wohnt und den halben Tag verschläft. Vor einigen Jahrmillionen hatte er seine kreativen sechs Tage, aber seitdem hat er am Schicksal der Menschheit das Interesse verloren. Vielmehr interessiert er sich für die hübsche Lucy. Mit ihr will er zusammensein, koste es, was es wolle. Doch wenn Bob sich verliebt, versinkt die Welt im wahrsten Sinne des Wortes im Chaos.Zur Autorin:
Bevor sie anfing zu schreiben, arbeitete Meg Rosoff in vielen verschiedenen Jobs, unter anderem im Verlagswesen und in der Werbung. 1989 zog sie von New York nach London, wo sie heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. In Großbritannien stand sie mit So lebe ich jetzt lange auf der Bestsellerliste.
Rezension:
Erzählt wird die Geschichte von Bob, einem jungen Rotzlöffel, der außerdem auch noch Gott ist, der Schöpfer der Welt. Diesen Job hat er von seiner Mutter geschenkt bekommen, die ihn beim Pokerspiel gewonnen hat. Bob selbst zeigt nicht viel Interesse an seinem Beruf und so hat Mr. B., sein Assistent, alle Hände voll zu tun, um den Anforderungen nachzukommen und überlegt sich, zu kündigen.
Als Bob sich dann mal wieder in ein irdisches Mädchen verliebt, schwant Mr. B. und auch Bobs Mutter Mona Schlimmes. Denn immer wenn Bob mit einem Mädchen anbandelt, spielt das Wetter verrückt und es hagelt Katastrophen. Doch mit Lucy, die in einem Zoo als Tierpflegerin arbeitet, scheint alles anders zu sein: Bob meint es zum ersten Mal in seinem Leben ernst mit einer Frau und hat plötzlich nichts anderes mehr im Kopf als Lucy...
Mit Oh.Mein.Gott. legt Meg Rosoff eine wahrlich haarsträubende Geschichte vor. Denn wie wäre es, wenn Gott wirklich ein junger pubertierender Tunichtgut wäre, der nichts anderes als Mädchen im Kopf hat und sich nicht um seine eigentliche Aufgabe, die Welt im Einklang zu halten, kümmert? Nicht auszudenken...
Protagonist Bob ist ein wirklich überheblich und unsympathisch agierender Charakter, für den ich keine Zuneigung empfinden konnte. Für seine 19 Jahre benimmt er sich mehr als kindisch und ignorant vor allem seinem Assistenten Mr. B. gegenüber, der alles tut, um Bobs Versagen in seinen Aufgaben zu kaschieren und auszubügeln.
Auch erhält der Leser Einblick in das Leben von Bobs Mutter Mona, die in Casinos beim Poker ihr Geld verspielt und gerne mal einen über den Durst trinkt. Dann wäre da noch Lucy, in die sich Bob verliebt, was auf Gegenseitigkeit beruht. Doch in ihr werden immer mehr Zweifel wach, ob Bob mit offenen Karten spielt. Denn er verrät ihr natürlich nicht, dass er Gott ist und somit verstrickt er sich immer mehr in Ausreden und Ausflüchte, wenn sie Näheres über sein Leben wissen möchte.
Zwar ist die Idee, die hinter Oh.Mein.Gott. steckt, zweifellos innovativ und originell, dennoch konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen, da Meg Rosoff einfach zuviele haarsträubende Begebenheiten aneinanderreiht, die für mich oftmals zuviel des Guten waren. Auch die zahlreichen humorigen Szenen kamen mir zu sehr gewollt daher. Aber da sollte sich jeder interessierte Leser selbst eine Meinung dazu bilden!
Fazit: Oh.Mein.Gott enthält zwar eine originelle Grundidee, doch konnte mich das Buch wegen seiner manchmal zu gewollten witzigen Szenen und Aneinanderreihungen nicht ganz überzeugen. Die Charakterzeichnung von Meg Rosoff allerdings empfand ich als gelungen.
Samstag, 1. Dezember 2012
Lesemonat November 2012
Wie schon befürchtet, war der November nicht wirklich mein Monat, was das Lesen angeht. Auch für den Dezember habe ich starke Befürchtungen...Weihnachten und so ;)
Gelesene Bücher: 7
Gelesene Seiten: 2.606
Robin LaFevers: Grave Mercy. Die Novizin des Todes
James Mylet: Love is on Air
Selim Özdogan: Der Klang der Blicke
Maria Ernestam: Der Kater, meine Nachbarn und ich
Katja Brandis: Libellenfänger
Diana Menschig: Hüter der Worte
Jens Niemeyer: Seelenloser Schwur (Monatshighlight)
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