Donnerstag, 13. Dezember 2012

Rezension: Maria Ernestam - Der Kater, meine Nachbarn und ich


Titel: Der Kater, meine Nachbarn und ich
Autorin: Maria Ernestam
Genre: Belletristik, Zeitgenössisches
Verlag: btb (29.10.2012)
ISBN: 978-3-442-75385-7
Gebunden, 128 Seiten
Preis: 12,99 €
eBook: Kindle Edition für 9,99 €
Bezugsquelle: btb
Bonus: Leseprobe
Mit dem Umzug aufs Land haben sich Sara und Björn einen Traum erfüllt. Endlich weg aus dem engen Mietshaus in der Stadt, endlich weg von den spießigen Nachbarn, die jeden ihrer Schritte beobachteten. Mit dabei: Ihre Katze Mischka, die bereits vorsichtig den märchenhaft verwilderten Garten ihres neuen Hauses in Südschweden auskundschaftet. Doch schnell legt sich ein Schatten über das anfängliche Idyll. Denn das so freundliche Ehepaar von nebenan mit dem akkurat gestutzten Rasen und dem eigensinnigen Kater, der Mischka partout nicht zu dulden scheint, entpuppt sich schon bald als ziemlich sonderlich...
Zur Autorin:
Maria Ernestam, geboren 1959, begann ihre Laufbahn als Journalistin. Sie hat lange Jahre als Auslandskorrespondentin für verschiedene schwedische Zeitungen in Deutschland gearbeitet, daneben eine Ausbildung als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin absolviert. Mittlerweile sind fünf hoch gelobte Romane von ihr erschienen. Für Die Röte der Jungfrau erhielt sie den Französischen Buchhändlerpreis. Der geheime Brief und Das verborgene Haus waren in Skandinavien Bestseller und standen auch in Deutschland wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Maria Ernestam lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stockholm.

Rezension:
Sara und Björn ziehen von der umtriebigen Stadt aufs beschauliche schwedische Land, um endlich Ruhe vor den Nachbarn zu finden, die sie auf Schritt und Tritt maßregelten und beobachteten. Ein schönes Haus mit einem wunderbaren Garten wartet auf sie, was vor allem Katze Mischka freut.

Schnell finden sie auch Anschluss zu ihren Nachbarn Agneta und Lars. Doch bald schon wird die vermeintliche neue Idylle gestört: Der Nachbarskater Alexander wildert in fremdem Revier, sprich in Saras und Björns Garten und vergrault Mischka, die fortan zur unausstehlichen Hauskatze mutiert. Und auch mit Agneta gibt es Probleme, denn sie glaubt, dass Sara sich an ihren Mann Lars heranmachen will...

Mit Der Kater, meine Nachbarn und ich legt Maria Ernestam eine Kurzgeschichte über 128 Seiten vor, die mit einem unerwarteten Ende punkten kann.

Zwar bleiben die Charaktere wegen der Kürze der Geschichte relativ blass und nicht sehr ausgearbeitet, doch konnte sie mich durchaus fesseln. Wer bereits Das verborgene Haus der Autorin gelesen hat, wird hier ein Wiedersehen mit Sara, die darin eine kleine Nebenrolle hatte, und ihrer Großmutter Lea, der darin eine größere Rolle zugedacht war, erleben.

Sara und Björn sind ein sympathisches junges Ehepaar, das sich nichts weiter als ein wenig Freiheit in den eigenen vier Wänden wünscht, ohne störende und neugierige Nachbarn, die jeden Schritt beobachten und kommentieren. Auf dem Land scheinen sie das perfekte kleine Glück zu finden.

Auch die Nachbarn Agneta und Lars machen auf den ersten Blick eine sympathische Figur. Doch dies ändert sich zusehends, denn Agneta ist eine sehr eifersüchtige Person, die schon bald den Verdacht hegt, dass sich zwischen ihrem Mann und Sara etwas entwickelt, was sie natürlich zu unterbinden versucht.

Auch Katze Mischka spielt eine größere Rolle, denn sie wandelt sich von der selbstbewussten Freigängerin zu einer ängstlichen und auch unausstehlichen Hauskatze, was sie Alexander, dem Kater von Agneta und Lars zu verdanken hat, der es sich öfter mal in Saras und Björns Garten gemütlich macht und Mischka in Angst und Schrecken versetzt.

Das Ende dieser Kurzgeschichte ließ mich einigermaßen verblüfft zurück, denn im Endeffekt ist nichts wie es scheint.

Fazit: Der Kater, meine Nachbarn und ich beginnt recht beschaulich, kann aber mit seinem Ende durchaus verblüffen. Eine Kurzgeschichte, die prima für einen ruhigen und regnerischen Herbstnachmittag geeignet ist und durchaus zu unterhalten vermag.

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