Donnerstag, 6. Dezember 2012

Rezension: Robin LaFevers - Grave Mercy. Die Novizin des Todes


Titel: Grave Mercy. Die Novizin des Todes
Autorin: Robin LaFevers
Reihe: His Fair Assassin #1
Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
Verlag: cbj (10.09.2012)
ISBN: 978-3-570-40156-9
Klappenbroschur, 544 Seiten
Preis: 14,99 €
eBook: Kindle Edition für 11,99 €
Bezugsquelle: cbj
Bonus: Leseprobe
Bretagne, 15. Jahrhundert: Die 17-jährige Ismae entkommt einer Zwangsheirat und findet Zuflucht im Kloster von St. Mortain, wo die Schwestern noch den alten Gottheiten dienen. Doch um selbst ein neues Leben beginnen zu können, muss sie das Leben anderer zerstören: Der Gott des Todes hat ein Schicksal als Auftragsmörderin für sie vorgesehen...Ismaes erster Auftrag führt sie an den Hof der bretonischen Herzogin, wo sie jedoch mit einem unlösbaren Gewissenskonflikt konfrontiert wird: Wie kann sie den Auftrag des Todes ausführen, wenn das Opfer gegen ihren Willen ihr Herz gestohlen hat?
Zur Autorin:
Robin LaFevers wuchs auf mit Märchen, Bulfinchs Mythologie und der Dichtung des 19. Jahrhunderts. Kein Wunder, dass aus ihr eine hoffnungslose Romantikerin wurde. Sie hatte das Glück, ihre große Liebe zu finden und lebt heute mit ihrem Mann in Südkalifornien.

Rezension:
Die französische Bretagne im 15. Jahrhundert: Die 14-jährige Ismae wird von ihrem Vater mit Guillo, einem gehässigen und auch brutalen Mann, verheiratet. Sie kann durch Hilfe einer ansässigen Kräuterhexe den Fängen Guillos entkommen und findet ein neues Zuhause im Kloster von St. Mortain.

Dort wird sie zu einer Novizin des Todes ausgebildet. Sie lernt, auf mehr als hundert Arten zu töten, sei es durch Gift, Strangulation oder Erstechen. Ihr erster Auftrag führt sie als 17-jährige an den Hof der bretonischen Herzogin, an dem sie einen Landesverräter stellen soll. Doch der vermeintliche Verräter entpuppt sich als Gavriel Duval, der Bruder der Herzogin, für den Ismae zarte Gefühle hegt, und sie ist sich auf einmal nicht mehr sicher, ob sie den Befehlen des Klosters und Mortain folgen soll...

Grave Mercy. Die Novizin des Todes ist der Auftaktband einer Trilogie rund um die junge Ismae, der im 15. Jahrhundert in der Bretagne spielt und somit auch als historischer Roman angesehen werden kann.

Ismae hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Man leidet zu Anfang der Geschichte mit ihr mit, denn sie hatte es bisher nicht leicht im Leben. Ihre Mutter versuchte, sie mit Gift abzutreiben, und somit zieren hässliche tiefe Narben ihren Rücken. Ihr Vater hat nie Liebe für sie empfunden, er verheiratet sie sogar als 14-jähriges Mädchen mit dem brutalen und grobschlächtigen Guillo.

Erst als sie im Kloster von St. Mortain ankommt, findet sie ihre wahre Berufung und auch Anerkennung und Freundschaft. Sie wächst zu einer mutigen und selbstbewussten jungen Frau heran, die sich von niemandem etwas sagen lässt.

Ihr Gegenpart ist Gavriel Duval, mit dem sie zusammen an den Hof seiner Schwester, der bretonischen Herzogin reist, um einen Landesverräter ausfindig zu machen. Duval ist ihr anfangs unsympathisch, zumal Ismae offiziell als seine Mätresse reist, was ihr gar nicht gefällt. Die Gefühle, die beide füreinander entwickeln, kommen zum Glück nicht über Nacht, sondern Robin LaFevers lässt den Charakteren genug Zeit, sich erst einmal selbst zu entwickeln, was um einiges glaubhafter wirkt als in anderen Büchern.

Der eigentliche Fantasy-Part der Geschichte bleibt etwas zurück, hier merkt man gut, dass es sich hauptsächlich um einen historischen Roman handelt. Auch vom Schreib- und Sprachstil ist dies zu erkennen, der ein paar Seiten Einlesen erfordert, an den man sich aber dann schnell gewöhnt.

Die Geschichte selbst weiß sehr wohl zu fesseln, denn durch die vielen Intrigen, die am Hofe vor sich gehen und die auch mit einigen Wendungen versehen sind, die sich nicht unbedingt vorhersehbar gestalten, wird Grave Mercy. Novizin des Todes zu einem unterhaltsamen Schmöker, der trotz seiner über 500 Seiten keinerlei Langeweile aufkommen lässt und perfekt für diese Jahreszeit ist.

Fazit: Mit Grave Mercy. Novizin des Todes gelingt Robin LaFevers ein unterhaltsamer und auch spannender Trilogie-Auftakt, der zu überzeugen weiß und bei dem man auf die Fortsetzung mehr als gespannt sein darf.

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